Galgos und Podencos, Opfer ihrer Schnelligkeit und Intelligenz
El Paraiso, so lautet der Name einer Auffangstation für Tiere in Alhaurin de la Torre / Malaga. Dieses Tierheim nimmt Galgos aus der ganzen Provinz auf. Einer von ihnen war Gruñón, sein Leben war immer das eines typischen Hundes in Spanien. Der achtjährige Galgo war einer von sieben von der Polizei freigekauften Jagdhunden eines Pferdeklubs, sein Eigentümer hielt sie in einem Zwinger ohne genügend Wasser und Nahrung. Seitdem hat sich das Leben der Hunde sehr verändert. Nachdem sie sich im Parque Zoosanitario Municipal erholt haben wurden sie vom Tierheim Los Asperones aufgenommen, deren Team hat nach 6 Monaten einen neuen Platz für
Gruñón in Deutschland gefunden, wo er jetzt ein glückliches und erfülltes Leben führt.
So wie Gruñón geht es der Mehrheit der Galgos und Podencos in Spanien. Die Jäger nutzen ihre Intelligenz und Schnelligkeit für 3 bis 4 Jahre, danach sind die Tiere verbraucht, viele von ihnen werden ausgesetzt. Das Schicksal der Galgos ist am dramatischsten, im besten Fall werden sie von Tierschützern aufgenommen, im schlimmsten Fall enden sie erhangen an einem Baum, überfahren im Straßengraben oder sterben aus reiner Erschöpfung bei einem illegalen Rennen. Wenn die Galgos Glück haben, landen sie in einem Tierheim, wie dem von Malaga, wo man versucht einen neuen Platz für sie zu finden. Dies ist nicht einfach, das Problem ist, dass gerade die Galgos nicht viel Glück haben, da sie in Spanien den Ruf haben, keine liebevollen Tiere zu sein und einen ungraziösen Anblick zu haben.
El Paraiso nimmt jährlich ca. 5000 Hunde auf, 20 bis 30 Prozent davon sind Jagdhunde, die meisten von ihnen sind Galgos.
Das Tierheim versucht die Jäger davon zu überzeugen, die ausrangierten Galgos zu ihnen zu bringen um dadurch ihr Erhängen oder andere Grausamkeiten zu verhindern.
Der andalusische Jagdverband (Federación Andaluza de la Caza) verurteilt diese Realität, ihr Generalsekretär José María Mancheño bekennt aber auch, dass immer noch viele Jäger ihre Hunde verlassen und die Hauptopfer die Galgos sind.
„Diese Jäger sind eine Schande für das Kollektiv und stellen nicht die gewöhnlichen Jäger da, die ihre Hunde lieben und achten, da sie ohne sie nichts machen könnten“.
Die Zahlen sprechen eine andere Sprache, laut Artikel wurden in Spanien 2006 ca. 102000 Hunde von ihren Besitzern verlassen, alleine in Andalusien 25000, die meisten von ihnen sind Jagdhunde und davon hauptsächlich Galgos. Die Schätzungen liegen weitaus höher, man spricht von bis zu 300000 verlassenen Hunden und von ca. 50000 Galgos die jährlich ihr Leben lassen.
Wann reagiert die Regierung, wann wird endlich das Strafgesetz reformiert, wann nimmt dieses Tierleid endlich ein Ende?