16th Januar 2008

Die traurige Geschichte von Sweety

Nicht nur Hunde, Katzen und Stiere leiden in Spanien, diesmal waren es Schafe die einem Tierquäler zum Opfer fielen

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Es ist mir wirklich schwer gefallen, mich zum Erzählen dieser Geschicht zu entschliessen. Aber jetzt habe ich die Fotos und ich glaube, ich muss es einfach tun.
Am 29. vorigen Monats gingen Helferinnen von GATA mit ihrem Hund über ein Feld spazieren und sahen den Lauf eines Tieres, das von Binsen verdeckt wurde. Sie baten mich um Hilfe. Zuerst dachten sie, es sei ein Hund aber dann stellte sich heraus, dass es ein Schaf war. Als wir die Binsen zur Seite schoben um nachzusehen bot sich uns dieses Bild. Das arme Schaf zappelte mit den Beinen und versuchte, herauszukommen, aber es konnte nicht, es hatte sich vollkommen verkeilt. Wir versuchten, es aus dem Bewässerungsgraben zu ziehen und als wir seinen Kopf bewegten merkten wir, dass unter ihm noch ein weiteres, bereits totes Schaf lag. Wir entschlossen uns deshalb, die Guardia Civil anzurufen und man fragte uns, ob das Tier ein Erkennungszeichen trage. Es war nicht mehr da, man hatte es entfernt, um eine Identifikation zu verhindern. Darauf hin sagte man uns, dass Seprona benachrichtigt würde und wir das Tier vor deren Eintreffen nicht bewegen sollten.. Es dauerte sehr lange, bis jemand kam, und es war niemand von Seprona, wie wir gebeten hatten. Die Beamten hatten keine Ahnung, was zu tun war. Sie machten verschiedene Anrufe, fanden aber keine Lösung für das Tier. Wir baten sie, uns wenigstens beim Herausziehen zu helfen.
Wir zogen das Schaf aus dem Bewässerungsgraben auf’s Feld, es konnte sich nicht aufrichten, hatte aber grossen Durst und versuchte, den Boden zu fressen. Es war sicher, dass das Tier seit Tagen dort gelegen hatte. Einer der Beamten wusste, dass der Schäfer, der sonst immer dort vorbeiging, seit 3 Tagen nicht mehr gesehen worden war. Wir gaben dem Schaf Wasser, so gut es ging, mit einer Flasche, denn es konnte nicht einmal mehr den Kopf anheben. Nach kurzer Zeit wurden die Beamten zurückgerufen, eine andere Patrouille würde vorbeikommen. Man sagt, sie müssten jetzt gehen, wir sollten dort bleiben und auf die Kollegen warten. Auf unsere Frage, ob jemand von Seprona kommen würde antwortete man uns, dass wir uns noch auf dem Gebiet befinden, für das die örtliche Polizei zuständig ist. Also blieben wir drei dort, ohne zu wissen, wann jemand kommen würde. Wir glaubten zu verstehen, dass das nicht vor dem Nachmittag sein würde. Dem armen Schaf ging es ganz, ganz schlecht.
Über andere Kolleginnen von GATA, die sich mit ANAA in Verbindung setzten, bekamen wir endlich Hilfe. Sie würden uns in ihrem Tierheim aufnehmen und der dortige Tierarzt würde sich um das Schaf kümmern. Also hoben wir drei das Schaf in einen Wagen. Uns war ganz schlecht vor dem Geruch nach Kadaver und der Besorgnis um das kranke Tier. Als wir gerade das Schaf in den Wagen gelegt hatten kamen 5 weitere Beamte der Guardia Civil, die uns zwar nicht halfen, sondern nur anwiesen, auf die örtliche Polizei zu warten, was bis zum Nachmittag dauern würde.
Bei ANAA waren alle sehr nett. Das Tier wurde in einen Stall gelegt und eine Tierärztin untersuchte es. Das arme Schaf hatte Hunger und Durst. Es war dehydriert, unterernährt und krank. Und das Schlimmste war die Seite, die auf dem Kadaver gelegen hatte. Das arme Schaf verfaulte bei lebendigem Leib. Es muss tagelang dort gelegen haben, ohne sich bewegen zu können, und die Gewebe waren inzwischen nekrotisch. Die Tierärztin sah keine Möglichkeit der Rettung und empfahl, das Schaf einzuschläfern. Eine schreckliche Entscheidung, aber es gab keine Wahl. Das arme Tier wollte nicht sterben, mehrere Spritzen waren notwendig, es hatte ein sehr starkes Herz. Es hätte in dem Bewässerungsgraben noch mehrere Tage ausgehalten. Unser einziger Trost war, dass wir ihm eine Tage Agonie erspart hatten.

Was sind das für Menschen, die so etwas tun?
Ich kann nicht viel mehr dazu sagen, zumindest nichts Vernünftiges. Ich kann nicht, die Wut geht mit mir durch.
Geh‘ in Frieden, kleine Sweety.

Mittwoch, Januar 16th, 2008, 20:04 | Allgemein | kommentieren | Trackback

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