23rd August 2008

Struktur des Terrors gegen Tiere – eine politische Polemik

Dr. Gunter Bleibohm
12.8.2008

Vorbemerkung

Das geschlossene System, das heute weltweit den Terror gegen Tiere garantiert und jeglichen Tiermord sanktioniert, besteht aus den äußerst lebendigen Teilen eines unheilvollen Netzwerkes mit den Hauptkomponenten Staat, Industrie, Kirche und Medien. Wir haben hier eine Verflechtung, die je nach Interessenlage zwei oder mehr Komponenten des Netzwerkes einbezieht und in zahlreichen Fällen mafiöse Strukturen aufweist. Die Netzwerkstruktur kann sowohl in der Dorf-, der Landes-, als auch in der Weltpolitik beobachtet werden; lediglich die Dimensionen unterscheiden sich, die Handlungsweisen sind identisch.

Das pulsierende Blut dieses Organismus sind Geld, Macht und der persönliche Vorteil. Etwaige Engpässe in dem Gefäßsystem werden gezielt mit Hilfe einer überall abhängigen und willfährigen Jurisdiktion beseitigt. Staat, Medien und Industrie sind an einer Einflußmaximierung interessiert, den moralischen Hintergrund zur Rechtfertigung dieses Handelns liefern die Kirchen.

Struktur des Systems

Beginnen wir bei der Analyse der einzelnen Systemkomponenten. In Deutschland haben wir dem Papier nach eine Demokratie, wobei sich die Volksbeteiligung darin erschöpft, bei diversen Wahlen zwischen Interessengruppen zu entscheiden, die sich im intellektuellen Anspruch gleichen, d.h. sie kommen alle ohne diesen Anspruch aus.

Demokratie heißt in concreto aber, daß die Stimme des Hochschulprofessors gleiches Gewicht hat wie die Stimme des Analphabeten, die Stimme eines fachlich hochkompetenten Menschen gleich der Stimme eines Kriminellen zählt. Dies zunächst als wertfreie Feststellung der Fakten; die Konsequenz ist das Interessante.

Erste Konsequenz

Da Wissen und Geist, Engagement und Einsatzwille, Erkenntnisfähigkeit und freies Denken, Unabhängigkeit und kritisches Hinterfragen auf der Normalverteilung der geistigen Gaben eines Volkes aber eine Randgröße darstellen, dominiert somit der unkritische Massenmensch ein Wahlergebnis.

Das ist keine neue Erkenntnis, auch Goethe beklagte: „Nichts ist widerwärtiger als die Majorität, denn sie besteht aus wenigen kräftigen Vorgängern, aus Schelmen, die sich akkomodieren, aus Schwachen, die sich assimilieren, und der Masse, die nachtrollt, ohne nur im mindesten zu wissen, was sie will“. Es ist aber eine notwendige Feststellung, die entscheidend ist, um im Folgenden den Typus des Durchschnittpolitikers klar zu umreißen. Julien Green hat die entsprechende Schlußfolgerung für derartige Systeme beschrieben: „ wir treten in eine science-fiction-Welt ein, in der sich alles mischt: das Gute, das Böse, das Wahre, das Falsche. Alles ebnet sich auf niedrigem Niveau ein“. Das Mittelmaß wird zur Norm erhoben.

Es ist letztendlich die Furcht und Unfähigkeit des geistigen Proletariats zur Eigenverantwortung, die Denkunmöglichkeit, sich bei jeder Handlung selber zu überlegen, was richtig und was falsch ist. Die Unfähigkeit des Durchschnittsbürgers, „die Masse“ nicht mehr als ethisches Vorbild zu akzeptieren, ist häufig gepaart mit krankhafter Egozentrik und Überheblichkeit. Alle großen Verbrechen der Menschheitsgeschichte konnten nur durch die Kritiklosigkeit der vielen Mitläufer geschehen, da diese nie selbst die Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen bereit waren.

Auf den Punkt gebracht – es fehlt diesen Massenmenschen das Bestreben, ein freies und eigenständiges Individuum zu sein, es fehlt tiefes Wissen um das Sein! “Um ein vorbildliches Mitglied einer Schafherde zu sein, muß man vor allem ein Schaf sein“ bemerkte schon Einstein. Und Anatole France fügte hinzu „Auch wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit.“

Ein entscheidender Punkt für den Tierschutz tritt hinzu. Der beschriebene Bürgertyp ist von unendlicher Gleichgültigkeit seiner Mitwelt, besonders aber der Natur und der Tierwelt gegenüber. Reaktionen sind von ihm nur bei Gefährdung seines persönlichen Geldbeutels bzw. seines Wohlbefinden, seines Wohlstandes zu erwarten. Mitleid , Einfühlsamkeit gilt in hohem Maße der eigenen Person, der geschundenen Kreatur gegenüber behilft er sich durch Wegschauen, Ignorieren und Verdrängen oder mit der dümmlichen Aussage “ es sind ja bloß Tiere“. Moralische Unterstützung und Rechtfertigung zu dieser Haltung liefern die Illusionisten der Religionen.

Zweite Konsequenz

Dieser Massenmensch wählt. Er wählt das, was ihm ähnlich ist, was er versteht, was seine Sprache spricht – und vor allem wählt er denjenigen, der ihm vorgaukelt, seine persönlichen Ziele, sein individuelles Wohlbefinden am besten zu vertreten.

In dieser Situation trifft er auf den Durchschnittspolitiker, auf einen „ von uns“ ,wie teilweise geworben wird. Er trifft auf einen Menschen ihm ähnlicher Geistescouleur, hochgedient in der Partei vom Prospektverteiler zum Assistenten eines Abgeordneten, der nunmehr, langjährig indoktriniert , die Gedanken seines Parteiapparates hemmungslos und undurchdacht weiterverkündet. Spätestens an dieser Stelle wirft ein freier Geist , der Klarsichtige im Sinne von Nietzsche und Cioran das Handtuch. Nicht jedoch der Durchschnittspolitiker. Er hat sich an die Wohltaten seiner Organisation gewöhnt, er „ ist wer“ bzw. meint, jemand zu sein, ein kleines Amt kommt zum nächsten, er rückt in den Vorstand des Schützenvereins auf und, sollte es ihm gelungen sein, Abgeordneter zu werden, vielleicht sogar in den Aufsichtsrat der Kreissparkasse. In dieser Situation kann er seine fachliche Inkompetenz voll ausspielen. Da er mit einer gewissen Redebegabung ausgestattet ist, ihm belanglose Floskeln und Phrasen problemlos über die Lippen kommen, spürt er von ferne die Macht, vergleichbar dem Pförtner in Behörden, der Besucher aufhalten und anweisen darf.

Er hat gelernt, daß seine Zuhörer normalerweise ihm vergleichbare Denkstrukturen besitzen, d.h. kritisches Hinterfragen nicht im Repertoire haben. Man versteht sich auf dieser Ebene, man spricht eine geistige Halbweltsprache. Es ist eine Selbstverständlichkeit mit der Lüge, mit Halbwahrheiten und Halbwissen zu jonglieren und anders zu reden als zu denken und anders zu handeln – wenn überhaupt – als zu reden. Seine Standardfloskel ist ein „ man sollte“. Sein persönliches Ziel, nämlich Einfluß, Macht und wirtschaftliche Sicherheit ist erreicht bzw. liegt in greifbarer Nähe; als Supergau für den Tierschutz könnte er sogar Bundesminister für Verbraucherschutz werden.

Unbekümmert lobt er auch ein 75 Jahre altes Jagdgesetz des Nationalsozialisten Hermann Göring , das beispielsweise den Abschuß artengeschützter Tiere erlaubt und den Jagdschein nach einen 2 – 3 Wochen dauernden Schnellkurs aushändigt.

Dieses Gesetz manifestiert auch ein geschlossenes System, da es den Jagdschutz in die Hand des Jägers legt, also eine Kontrolle damit nicht stattfinden läßt. Derartige Strukturen sind sattsam aus Südeuropa bekannt !

Dieser langgediente Hobbypolitiker trifft dann mit seinen tunnelartigen Denkstrukturen auf die Industrie; der Terror gegen die Tierwelt wird bei dieser unheiligen Allianz endgültig manifestiert.

Tierindustrie

Zur Verdeutlichung: Die Massenvernichtung der Tierwelt hat unvorstellbare Ausmasse angenommen. Mehr als 40 Milliarden Tiere/Jahr weltweit, also ca. pro Sekunde 1000 Tiere, fallen der menschlichen Freßlust zum Opfer; Fische sind in dieser Zahl nicht eingerechnet.

Allein auf Deutschland entfallen davon rund 50 Millionen Tiere, zuzüglich 5,5 Millionen erschlagene, erschossene, vergiftete Wildtiere durch die Jagd, zuzüglich Millionen von Tieren in Versuchslabors und Pelztierfarmen.

Da regelmäßig- auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel- in Industriekonzernen fachliche Kompetenz Grundvoraussetzung einer Karriere ist, ist besagter Parteifunktionär den Profis der Wirtschaft in allen Belangen unterlegen, so daß auf diese Weise ein Tierschutzgesetz in Deutschland entstehen konnte, das bereits im ersten Paragraphen den Grund für seine Nichtanwendbarkeit liefert und den bestehenden Terror gegen Tiere legitimiert und manifestiert.

Das deutsche Tierschutzgesetz schreibt nämlich in § 1, daß niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen darf und liefert damit zugleich die Generalabsolution, den Tieren alles Erdenkliche an Leid zuzufügen, wenn ein „vernünftiger“ Grund vorliegt.

Was ist ein vernünftiger Grund in unserer Rechtsprechung?

Regelmäßig gelten wirtschaftliche Interessen – die sich völlig problemlos immer und überall konstruieren lassen – als Grund und führen somit den Schutz der Tiere, insbesondere in industriell organisierter Tierhaltung, ad absurdum.

Tiere können nicht sprechen, Tiere – überhaupt in der heutigen Welt – die Ärmsten der Armen, sind der Willkür der geschilderten Machtstruktur erbarmungslos ausgeliefert und werden erbarmungslos zum Produktionsfaktor degradiert. In diesem politischen Umfeld gilt jeder ethische Anspruch nur der Menschenwelt, Tiere sind rechtlos, lediglich Lippenbekenntnisse in Sonntagsreden sprechen heuchlerisch von Tierschutz.

Einige Tierschützer, in unserer Gesellschaft fast das einzige Sprachrohr der Tiere, setzen sich zwar aufopfernd für sie ein, sind aber – da schlecht organisiert und finanziell schwach – (einerseits falsch, es liegen Milld. auf den falschen Konten) den zuvor beschriebenen Machtstrukturen von Politik und Industrie eindeutig unterlegen. Werden die Tierrechtler lästig oder aufsässig, werden sie – wie in Österreich vorbildlich demonstriert – in die Nähe des Terrorismus gerückt und mit der gesamten Macht des Staates ruhiggestellt und ausschaltet. Nichts fürchtet dieses Industrie-Politsystem mehr als eine Störung der Kreislaufes der Profit- und Einflußmaximierung.

Ergänzend kommt eine philosophische Fragestellung hinzu, die nicht unerwähnt bleiben darf. Entweder ist dem Politiker die Problematik des Tierelendes unbekannt, dann bleibt die Frage, warum weiß er nichts von dem Leid , warum will er es nicht wissen; allein dieses Faktum spricht deutlich gegen seinen Erkenntniswillen und bestätigt seine Intelligenzresistenz.

Kennt er aber das Thema, dann ergibt sich die Frage, warum handelt er nicht, warum will er nicht handeln, warum will er der leidenden Kreatur nicht seine Stimme geben. Es ist dann eine entsetzliche Charaktereigenschaft, sich bewußt und kritiklos auf die Seite derjenigen zu stellen, deren Hobby und Handwerk Tod, Leid, Angst und Vernichtung den nichtmenschlichen Tieren bringt.

Es ist moralisch mehr als verwerflich, den eigenen Vorteil, den eigenen Nutzen höher anzusetzen, als Hilfe der geschundenen Kreatur, den unbeweinten Wesen zu bringen; dieser Menschentyp, dem tiefste Verachtung gilt, ist zwar von der Natur mit einer Wirbelsäule ausgestattet, das Rückgrat eines unabhängigen Geistes fehlt ihm aber vollständig. Seinen Frieden mit der finanzstarken Tierindustrie erkauft er durch Wegschauen und mit millonenfachem Leid der Tiere. Es ist dieser Typus des unselbständigen, gedanklich unfreien und um äußere Gunst buhlenden Politikers, der die Ungeheuerlichkeiten der Massentierhaltung, der Hühnergefängnisse, der Tiertransporte, der Pelzindustrie, der Jagdreisen usw. sanktioniert und legitimiert.

Partiell ist somit ein oligarchisches System entstanden, dessen Hauptkomponente „Staat“ , getragen von seiner Legislative und Exekutive , begleitet und gestützt durch willfährige und abhängige Jurisdiktion, sich mit der Finanzkraft der Komponente „Industrie“ gegenseitig befruchtet. Ethische Gesichtspunkte für die Tierwelt haben zu diesem Zeitpunkt aufgehört zu existieren.

Kirche

Den „moralischen Hintergrund zur Rechtfertigung dieses Terrors liefern dazu die monotheistischen Glaubenshalluzinationen, in unserem Kulturkreis vorwiegend die christliche Kirche, die sich nach der konstantinischen Anerkennung radikal von ihren pazifistischen Idealen abgewandt hat.

Für Christen, aber auch für Juden und Moslems, schreibt die „Genesis“ (1. Buch Moses) gemeinsam vor, wie sich die Gläubigen gegenüber der Tierwelt zu verhalten haben:

Genesis 1, 26: „Lasset uns Menschen machen nach unserem Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über des Meeres Fische, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über alle Landtiere und über alle Kriechtiere am Boden!“
Genesis 9, 2 und 3: „Seid fruchtbar, mehret euch und füllet die Erde. Furcht vor euch und Schrecken sei bei allen Erdentieren, bei allen Himmelsvögeln, bei allem, was auf dem Erdboden kriecht und bei allen Fischen des Meeres, in eure Hand sind sie gegeben! Alles was sich regt und lebendig ist, diene euch zur Nahrung.“

Bischof Machens von Hildesheim erklärte in seinem „Fastenbrief“ vom 8.3.1949: „Tiere haben keine geistige Seele und kennen kein Fortleben nach dem Tode. Darum haben sie aber auch keine Würde, auf die sie Rechte bauen könnten. Und in der Tat, Tiere haben keine Rechte. Sie haben keinen Anspruch auf Dasein und Gesundheit, auf Eigentum und guten Ruf.“ In einem Gespräch mit dem namhaften Theologen Dr. Heinrich Streithofen stellte die Zeitschrift Deutsche Geflügelwirtschaft und Schweineproduktion vom 26.10.1985 die Frage: „Einige Tierschützer behaupten, die Tiere hätten analog unseren menschlichen Grundrechten auch ein Grundrecht auf Leben. Was halten Sie davon?“ Der Theologe antwortete: „Das ist Unsinn! Das ist weder rechtlich, noch theologisch, noch philosophisch haltbar….Nur der Mensch ist Person. Dem Tier fehlt der Personencharakter…..In der Hinordnung des Tieres auf den Nutzen des Menschen läßt sich nicht nur seine Verwendung, sondern auch seine Tötung rechtfertigen, oder seine Zucht“. ( Zitat von animal spirit).

Vorstehende Aussagen sind die absurden Auswirkungen einer menschlichen Überheblichkeitshybris, es sind die schrecklichen Fundamente, aus denen unsere heutige Welt, unser Denken gewachsen ist. „Das Elend der Tiere, dieser permanente Massenmord, der eigentlich auch nur jeden halbwegs Sensiblen um den Verstand bringen müßte, resultiert im jüdisch-christlichen Raum aus der ebenso albernen wie anmaßenden Bibellehre von der von der Gottesebenbildlichkeit des Menschen, aus jenem arroganten Anthropozentrismus also, wonach dicht auf Gott der Mensch kommt und dann erst der Rest der Welt“, resümiert Karlheinz Deschner.

Aber da es sich um ein vermeintliches Gotteswort handelt, wird jeden Sonntag zum Lob des Herrn ein Choral angestimmt, werden die Mordaufrufe vergessen, der ganze Irrsinn unter ausdrücklicher Zustimmung des Staates in den Schulen gelehrt und, ohne daß ein einziger Christ sein Seelenheil gefährdet, weiter Tag für Tag Tiere gequält, zu Tode geprügelt und gefressen.

Voltaire empört sich und Schopenhauer konstatiert in gleichem Sinn „Die christliche Moral hat ihre Vorschriften ganz auf den Menschen beschränkt, die gesamte Tierwelt rechtlos gelassen. Man sehe nur, wie unser christlicher Pöbel gegen die Tiere verfährt, sie völlig zwecklos und lachend tötet, oder verstümmelt, oder martert, seine Pferde im Alter bis auf’s äußerste anstrengt, um das letzte Mark aus ihren armen Knochen zu arbeiten, bis sie unter Streichen erliegen. Man möchte wahrlich sagen: die Menschen sind die Teufel der Erde und die Tiere ihre geplagten Seelen.“

Es ist gerade diese christliche Moral, die in ihrem Anspruch so unglaublich weit hinter der Gedankenwelt der Antike, hinter dem Denken und Wissen vorchristlicher Philosophen zurückbleibt; diese sahen den Menschen als gleichwertiges Glied, nicht als übergeordnete Krone, in die Natur eingereiht. Man lese nur Plutarchs Anmerkung zu Pythagoras, eine Denkkategorie, die der Bibel absolut fremd geblieben ist:

„Könnt ihr wirklich die Frage stellen, aus welchem Grunde sich Pythagoras des Fleischessens enthielt? Ich für meinen Teil frage mich, unter welchen Umständen und in welchem Geisteszustand es ein Mensch das erste Mal über sich brachte, mit seinem Mund Blut zu berühren, seine Lippen zum Fleisch eines Kadavers zu führen und seinen Tisch mit toten, verwesenden Körpern zu zieren, und es sich erlaubt hat, die Teile, die kurz davor noch gebrüllt und geschrien, sich bewegt und gelebt haben, Nahrung zu nennen. Es handelt sich gewiß nicht um Löwen und Wölfe, die wir zum Selbstschutz essen – im Gegenteil, diesen Tieren schenken wir gar keine Beachtung; vielmehr schlachten wir harmlose, zahme Geschöpfe ohne Stacheln und Zähne, die uns ohnehin nichts anhaben könnten. Um des Fleisches willen rauben wir ihnen die Sonne, das Licht und die Lebensdauer, die ihnen von Geburt an zustehen. Wenn ihr nun behaupten wollt, daß die Natur solche Nahrung für euch vorgesehen hätte, dann tötet selbst, was ihr zu essen gedenkt – jedoch mit euren naturgegebenen Mitteln, nicht mit Hilfe eines Schlachtmessers, einer Keule oder eines Beils.“

In unserer Zeit ist keine Hoffnung mehr auf Besserung, weil Voltaire allzu Recht hatte, wenn er im Candide resigniert: „Das denkende Menschengeschlecht, das heißt höchstens der hunderttausendste Teil der Menschheit,..“.

Wie bereits Konstantin dem Christentum aus machtpolitischen, wohlgemerkt nicht aus religiösen Gründen, zum Durchbruch verholfen hat, stützen Kirche und Staat sich heute in ihrem Machtanspruch gegenseitig. Das Reichskonkordat – geschlossen zwischen den Nationalsozialisten und der Catholica im Jahre 1933 – lebt unverändert weiter und maximiert Kircheneinfluß im Staat.

Im Rahmen der heute garantierten Religionsfreiheit kommt es dann zu solchen Idiotien und Perversitäten, daß unkritische und denkresistente Politik beispielsweise das Schächten erlaubt. Nur weil eine unbewiesene Glaubensphantasie, die nahezu 3000 Jahre zurückliegt , fordert, dem vermeintlichen Gott zu Ehren Tieren die Kehle durchzuschneiden, wird grenzenloses Elend über die Tierwelt gebracht. Alle anderen archaischen Anweisungen, die den Menschen betreffen, wie z.B. Steinigungen, werden selbstverständlich nicht befolgt; hier konnte man mit scholastischer Spitzfindigkeit die „ Gottesbefehle“ außer Kraft setzen!

Die moralische Niedrigkeit dieses Systems kann daher nicht besser demonstriert werden, als wenn das reale Leid von Lebewesen niedriger gewertet wird als Glaubensvisionen. Die Einordnung des Leides hinter einer vermeintlich höher zu bewertenden „Religionsfreiheit“ ist ein Skandal, ist ein moralisches Verbrechen par excellence.

Aber es gibt noch ein anderes Beispiel. Die Kirchen „ feiern“ jährlich im Herbst Hubertusmessen, also Gottesdienste, in denen die Ermordung von jährlich 5, 5 Millionen Wildtieren gepriesen und sanktioniert wird. Kein Gedanke an das Tierleid, kein Gedanke an die exakte Umkehrung der Legende ( Hubertus entsagte der Jagd !), eine perfide Verherrlichung des Jagdterrors im Namen der christlichen Kirche. Bei derartigen Messen treffen in seltener Eintracht die Vertreter vorgenannter Strukturen zusammen und bestätigen sich gegenseitig ihre Wertschätzung; ein Spektakel unglaublichster Art für Klarsichtige!

Kurzes Fazit

Die Strukturen des Terrors gegen die Tierwelt sind in der heutigen Gesellschaft über zahllose Haltepunkte manifestiert.

Moralische Basis liefert die Religion, die sich ausschließlich menschlichen Wesen zuwendet, sich also mit ihrer Einseitigkeit, ihrem Speziesismus moralisch und philosophisch diskreditiert.

Oligarchische Strukturen in Gesellschaft und Staat, fern jeder Demokratie, ausschließlich gesteuert von Machtansprüchen und Geld, liefern das gesetzliche Rüstzeug und die konkreten Handlungsweisen in der täglichen Praxis. Sie manifestieren korrupte Systeme, gaukeln den Massenmenschen und Menschenmassen aber ein Scheinbild der Freiheit, eine Fata Morgana der Vernunft, vor.

Es liegt heute in Deutschland eine derart unglaublich enge Verzahnung dieser Komponenten vor, daß tiefgreifende Systemveränderungen nahezu unmöglich gemacht werden.

Die Stimme der Vernunft, die Stimme der Wissenschaft und die Schreie der gequälten Kreaturen werden übertönt durch den hellen Klang des Geldes, vorgetragen von politischen Menschen, die diesen Silberklang über jedwede Ethik stellen.

Diesen Menschen, diesen Strukturen, dieser Geistlosigkeit, dieser Unredlichkeit gilt meine tiefste Verachtung!

——————————————————————————————————Folgendes Buch (128 S.) paßt haargenau hierzu, auch hier die reine Wahrheit und unbedingt zu empfehlen:

Dr. Walter Neussen

„Rationale Verhaltensweisen im 21. Jhd. unter Berücksichtigung eines anständigen Umgangs mit den Tieren“

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Erinnert sei auch an das Buch von Klaus Dieter Kammerer, das anders gelagert ist, aberebenfalls für den notwendigen politischen Durchblick sorgt, damit man weder von Politik, noch von Wirtschaft, Medizin, Pharma, Medien und Lobbyverbänden (z. B. Hunde) verdummt werden kann:

„Der Jahrtausendirrtum der Veterinärmedizin“ nur über den Autor direkt als CD erhältlich unter
Tel./Fax 07247/ 963595
transanimal@t-online.de

www.transanimal-editor.de

Samstag, August 23rd, 2008, 22:24 | Allgemein | kommentieren | Trackback

Kommentar zu “Struktur des Terrors gegen Tiere – eine politische Polemik”

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  1. 1 29. Oktober 2008, Cori schreibt:

    Sehr wahr. Ich unterschreibe jedes Wort.

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