Spanien gerät immer mehr ins Visier der Öffentlichkeit, immer häufiger wird in den Medien über die dunkle Seite des Urlaubsparadieses berichtet. Dies ist wichtig, denn noch immer ist vielen Menschen nicht bewußt: Spanien ist nicht nur Sonne, Strand und Meer, Sangria, Ballermann und Flamenco. Spanien ist Hölle auf Erden für jene, die keine Stimme haben, deren Todeskampf im Olé-Geschrei der Arenen verhöhnt wird, deren Kadaver in den stinkenden Perreras verrotten, die man aufhängt an den Korkeichen, nicht nur in Andalusien.
Vielen Reisende haben schon vor Jahrzehnten die dunklen Seiten Spaniens gesehen. Es waren die, die zuerst genauer hingeschaut haben und sich einmal von den Betonenklaven der Costa Brava entfernt haben. Sie sahen die verreckenden Hunde in der sengenden Sonne Murcias. Die vielen erhängten Galgos. Sie waren die ersten, die in der Tauromachia die sadistische Überlegenheit des Menschen über das Tier sahen und nicht das heroische Spektakel einer archaischen Kultur. Spanien das ist „Olé“. Nur war eben jenen Spanienreisenden das Olé im Halse steckengeblieben.
Die spanischen Tierschützer kämpfen gegen Windmühlen, leisten großartige Tierschutzarbeit, stoßen bei den meisten Politikern aber auf Ignoranz. Auch der Irrsinn der subventionierten Stierquälerei muss endlich ein Ende haben. Jetzt sind die Medien gefragt, damit die dunkle Seite Spaniens einer breiten Öffentlichkeit gezeigt wird und die Politker vor Scham erröten wenn sie Kenntnis davon erhalten, dass der Rest Europas Kenntnis von den dunklen Machenschaften hat.
MAHATMA GHANDI HATTE RECHT
Von: Corinne Banora
Einst soll er gesagt haben: Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt. Wie recht er damals mit diesen Worten hatte, zeigt sich heute mehr denn je. Ich spreche für einmal nicht von China. Ich denke dabei an ein Land, in dem die Menschen aus Nordwesteuropa gerne ihren Urlaub verbringen: Spanien.
Abgesehen von den ungeheuerlichen Stierkämpfen, spielt sich noch ganz anderes auf den Strassen und Hinterhöfen des Urlaubsparadies ab. Ein Mann Namens Lado erschlug auf brutalste Weise vor ein paar Jahren seinen Schäferhund Ronny. Mit einem Stock. Dabei wurde er von einem Nachbarn, einem Arzt gefilmt. Die Tragödie gelang an die Öffentlichkeit. Darauf hin hatte die spanische Band Lyvon, die sich in ihren Songs für die Rechte der Tiere stark macht, einen Song über ihn geschrieben. Darin nannte sie ihn einen Scheisser, einen feigen Mörder. Der Mann verklagte die Band wegen Verleumdung und Beschmutzung seines Namens. Das Gericht hat die Band im vergangenen Februar nach langem Hin und Her dann doch noch freigesprochen.
Streunende Katzen und Hunde in Spanien werden eingefangen und in die städtische Tötungsanlagen gebracht. Oder sie werden erschossen, erstochen, erhängt, erschlagen oder Welpen in den Mülleimer geworfen. In Sevilla streunt derzeit ein Rudel herrenloser «Galgos» herum, die von weggezogenen Zigeuner zurückgelassen wurden. Ihnen droht der Tod. Die Tierheime in Spanien, die meisten unter ihnen von deutscher Hand geführt und finanziert, sind überfüllt mit Vierbeinern, die gequält, misshandelt, gefesselt und verlassen wurden. Von Menschen. Auf der Rambla im Zentrum Barcelonas werden von Viehhändlern Kleintiere, vom Nager bis zu den verschiedensten Vögel, darunter auch Wellensittiche zum Verkauf angeboten. In den kleinen Käfigen befinden sich bis zu dreissig Sittiche, die zum Teil kein Gefieder mehr haben, die meisten krallten sich an den Gitterstäben fest, da sie im Käfig keinen Platz haben. Oder süsse Hasen, die in einem Käfig an der prallen Sonne stehen. Diese Tiere werden täglich mit dem Auto auf den Platz gefahren und einer lärmenden und stark exponierten, von Menschen rastlos frequentieren Umgebung unter den genannten Umständen vor den Augen der ausländischen Touristen preisgegeben.
Man soll auch vor dem eigenen Haus kehren. Kein Land der EU führt im Verhältnis zur Bevölkerung so viele Tierversuche durch wie die Schweiz. Dies, obwohl es weltweit tierversuchsfreie Forschungsmethoden gibt. Mit Erfolg.
Zurück zum Urlaubsparadies. Laut Kriminalstatik sollen in Spanien die meisten Verbrechen gegen Frauen begangen werden. Wie soll ein Mensch, der wehrlose Tiere quält und misshandelt, vor Frauen halt machen? Es ist nicht alles «Sangria» und «Paella». Auch nicht in der Asylpolitik Spaniens. Vor ein paar Jahren kritisierten Menschenrechtsorganisationen wie «Amnesty International» diese scharf. Diese sagten sich: Aus dem Augen, aus dem Sinn und gegen Versprechungen an Marokko für mehr Entwicklungshilfe duften sie illegale Einwanderer den Marokkanern zurückschicken. Diese machten es sich einfach und schoben die Flüchtlinge ab in die Wüste, ohne Nahrung, ohne Medikamente. In den spanischen Städten Madrid und Sevilla protestierten Hunderte Menschen auf Kundgebungen gegen die Abschiebungen. Hätte die Welt nicht rechtzeitig eingegriffen, wären alle elend zugrunde gegangen.
Ja, ehrenwerter Herr Gandhi, Sie hatten recht: Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt.
Quelle