Prozess in Genf vor dem Internationalen Gerichtshof für Tierrechte
Nicolas Sarkozy und sein Premier auf der Anklagebank !
Am Montag, 23. Juni findet in Genf, im C.I.C.G. (Centre International de Conférence de Genève), der Prozess gegen den Stierkampf statt. Die öffentliche Verhandlung des Tiergerichtshofs unter dem Präsidium von Franz Weber richtet sich gegen die Hauptverantwortlichen der Stierkämpfe in Spanien, Portugal und Frankreich. Den Angeklagten wird vorgeworfen, um jeden Preis die barbarische und überholte Praxis der Corrida am Leben zu erhalten mit dem Ziel, deren offizielle Anerkennung als kulturelles Erbe Europas zu erreichen. Sie werden beschuldigt, die Folterung und Tötung von Tieren als Unterhaltung und Volksbelustigung gutzuheissen und dadurch gegen die menschliche Würde zu verstossen.
Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und sein Premierminister François Fillon wer-den zudem beschuldigt, die Gesetzgebung ihres eigenen Landes zu verletzen, indem sie die Einführung der Corrida in Regionen Frankreichs gestatten, die sich auf keinerlei « Stierkampf-tradition » berufen können. Die beiden Magistraten, wie auch der spanische Regierungspräsident José Luis Rodriguez Zapatero, werden ausserdem beschuldigt, in ihren Ländern Stierkampf-schulen zuzulassen und zu fördern, in denen Kindern und Jugendlichen die Anwendung von Gewalt, Tücke und Grausamkeit gegen Schwächere beigebracht wird.
José Manuel Barroso, Präsident der Europäischen Kommission, ist angeklagt, während seiner Amtszeit als Premierminister von Portugal die gesetzliche Basis für Stierkämpfe mit tödlichem Ausgang geschaffen und dadurch sein Land in der Tierschutzgesetzgebung um 80 Jahre zu-rückgeworfen zu haben.
Zum ersten Mal öffentlich angeklagt sind auch die im spanischen Stierkampf direkt implizierten Kreise: die Föderation der spanischen Stierkampfschulen, die Union der Kampfstierzüchter, die Union der Organisatoren und Promoter von Corridas und die Union der professionellen Stierkämpfer. Den drei Unionen wird im besonderen vorgeworfen, den Stierkampf durch irreführende Propaganda zu glorifizieren und namentlich mit einer tendenziösen Ausstellung,
die gegenwärtig (4. und 5. Juni) im Europaparlament in Brüssel durchgeführt wird, die Parlamentsmitglieder für ihr Ziel : Anerkennung der Corrida als europäisches Kulturerbe, einzunehmen.
Hauptankläger sind das französische Comité Radicalement Anti-Corrida (C.R.A.C.), die spanische FUNDACION ALTARRIBA und die portugiesische Vereinigung ANIMAL, unterstützt von über 50 Mitklägerorganisationen aus ganz Europa.
Simultanübertragung : deutsch, französisch, spanisch, englisch.
Montreux, 4. Juni 2008 FONDATION FRANZ WEBER
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