„Klagelied eines Stiers“
Interpretin: Graciela Folgueras *Pina*
An dich geht mein Lied, Ángel Padilla, der du so sehr den Stier liebst und achtest.
An dich, den Poeten der Tiere, für deine Poesie und deinen Kampf, für deinen Lobgesang und für dein Klagelied.
Die Arena erwartet mich, ich muss in die Kampfbahn, der Tod erwartet mich und ein tapferer Torero.
Alle wollen Blut sehen, mein Tod wird in einem Duell sein, denn mein Leben ist nichts wert, nur das des Toreros
Meine Hörner gegen den Hohn derer, die mich nur erniedrigen wollen, die Bretter vibrieren, der Sand beobachtet nur
Mit seinem Umhang fordert er mich heraus
Wieder und wieder der Angriff, der Schmerz brennt in mir wie ein Scheiterhaufen.
Das Blut nässt meinen Körper, mein Leben entweicht, und der mutige Torero wird mit jedem „Olé“ stärker
Weh Torero, du stichst mit deinen Schwertern einen Fächer bunter Farben in meinen Rücken.
Mein Blut ist wie ein Fluss in jeder Wunde.
Beschmutz deinen Umhang nicht, du hast deine Seele verloren!
Weh Torero, der du mir das Leben nimmst, in deiner Seele ist eine Dornenkrone.
Du blickst mir fest in die Augen.
Aber du siehst nicht, dass ich dich inständig bitte, dass ich deinen Zorn nicht begreife!
Stehend fordern sie meinen Tod, niemandem bedeutet mein Leben, mir fehlt der Atem, mein Blick geht ins Leere.
Mit seinem Umhang fordert er mich heraus
Wieder und wieder der Angriff, der Schmerz brennt in mir wie ein Scheiterhaufen.
Das Sonnenlicht in der Bahn, die Dunkelheit kommt, der Tod holt mich ohne Mitleid, mein Unglück.
Mein Herz schlägt laut und wird schwächer, der Sieg gehört dem Torero, der mit das Leben genommen hat.
Die Arena wartet auf den nächsten Kampf, auf den nächsten Henker, der nächste Stier soll kommen, soll kommen, damit es noch mehr Blut gibt.
Weh Torero, du hast mir das Leben genommen, hast meine Wunden für Applaus verkauft, und wieder ein Kampf, wieder ein Blick ins Leere, du hast deinen feigen Mut mit Blut beschmutzt!