22. September 2008-09-28
Den Regeln der Kammer entsprechend schlagen die Parlamentsgruppe Esquerra Republicana, Izquierda Unida und Iniciativa per Catalunya Verds die folgenden Verordnungen gegen die Misshandlung von Tieren vor, um sie mit der Umwelt-, Landwirtschafts- und Meereskommission zu diskutieren.
Die vorgetragenen Gründe:
Die Festlichkeiten in Tordesillas, welche jeweils in der zweiten Septemberwoche stattfinden, werden zu Ehren der Heiligen María de la Peña veranstaltet, die die Schutzpatronin von Tordesillas und Umgegend ist. Dienstag ist der Tag, an dem am meisten Blut fließt, dann hetzt man den bekannten ‘Toro de la Vega’. Dieses traditionelle Stierkampfspektakel wird seit Jahrhunderten gefeiert. Der Toro de la Vega ist außerdem eines der ältesten Stierkampfrituale Spaniens überhaupt: Das Hetzen des Stiers mit Lanzen. Vor der Einführung des heutigen Stierkampfs im XVIII. Jahrhundert war diese Todesrunde DAS Schauspiel der Festwochen.
Der Stier ‘Toro de la Vega’ in Tordesillas ist eine der größten Bestialitäten Spaniens überhaupt, die unter dem Mantel dessen, was einige pompös mit ‘Traditionen’ bezeichnen, erlaubt, dass mehr als einhundert Lanzer das Tier über ein Feld hetzen und ihm so lange Lanzenstiche versetzen, bis es blutüberströmt, zerstochen und kraftlos zu Boden geht. In diesem Augenblick sollte ihm eigentlich der Todesstoß versetzt werden, was nach Berichten Anwesender aber häufig nicht getan wird. Es handelt sich also um eine langsame Tortur, unter dem Geschrei und dem Tumult der Zuschauer, ein wirklich sadistisches Vergnügen. Zu diesem unbeschreiblichen Horrorschauspiel werden auch die Kinder mitgenommen, um sie einzuweisen.
Die Stadtverwaltung verleiht dem Gewinner ein goldenes Abzeichen und schenkt ihm eine geschmiedete Lanze.
Die Veranstaltung des Toro de la Vega wurde als für den nationalen Turismus interessant erklärt, obwohl es sich, objektiv gesehen, um einen Akt der öffentlichen Tortur und Tod eines Tieres handelt.
Leider ist diese nicht die einzige Barbarie Tieren gegenüber, die in Spanien unter dem Schutz der Tradition durchgeführt wird, aber sicherlich ist es die grausamste unter allen, die die Tortur von Tieren gestatten.
Zum Glück haben viele Gemeinden diese Art der Barbarie inzwischen abgeschafft (Hahnenrennen, Ziegen vom Kirchturm werfen, usw.), obwohl sie in vielen Orten auch weiterhin bestehen. Es wird Zeit, dass wir aufhören, uns lächerlich zu machen und uns die Frage zu stellen, ob die Tradition wirklich ein Recht zu all dem gibt.
Wir schlagen als nachfolgen die folgende VERORDNUNG vor:
Die Abgeordnetenversammlung bitten die Regierung dringend:
Die notwendigen Mechanismen und rechtlichen Verordnungen zu schaffen, damit die Art von Misshandlung von Tieren, wie beim Turnier des Toro de la Vega, vermieden werden.
Abgeordnetenversammlung
Madrid, 18. September 2008-09-28
Joan Herrera Torres
Sprecher
Quelle: