Die Könige übergeben in La Coruña die Goldmedaille der schönen Künste, so lautete die Überschrift in der Tageszeitung El Pais am vergangenen Donnerstag.
Quelle: El Pais
Wenn wundert es noch, wenn neben Schauspielern, wie Antonio Banderas und Marisa Paredes, oder dem Musiker Tomasi di Lampedusa auch der „matador de toros“ (matador = Schlächter, Stierkämpfer) José Tomás, oft als bester Stierkämpfer aller Zeiten betitelt, mit einer Medaille ausgezeichnet wurde. Mich überrascht dies nicht, auch König Juan Carlos und seine Tochter Elena sind bekennende Stierkampfanhänger, so wohnten auch sie dem blutigen Spektakel in der Arena Las Ventas / Madrid bei, ein Stierkampf bei dem José Tomas ordentlich auf die Hörner genommen wurde. Europaweit berichtete die Presse, einen blutverschmierter Torero gibt es leider nicht oft zu sehen im ungleichen Kampf. Prinzessin Elena war diejenige, die dem Schlächter mittels weißem Taschentuch zu erkennen gab, nun dem toten Stier die Ohren abzuschneiden. Quelle: Bild.de
Der spanische König ist leidenschaftlicher Jäger und geriet 2006 heftig in die Schlagzeilen, als die internationale Presse über seine Bärenjagd in Russland berichtete.
Stierkampf als Kunst zu bezeichen grenzt schon an Idiotie, Tierquälerei als Volksvergnügen, Tortur im Namen der Kultur, nicht mehr und nicht wenger verbrirgt sich hinter dem spanischen Nationalfest.
Die Goldmedaille der schönen Künste ist mit Blut befleckt, wie lange verschließt das Königshaus wohl noch die Augen, Stierkampf ist out und nicht gewünscht in einem modernen Europa.
Schauplatz des Geschehens: Ein Heim für verlassene Menschen. In einer anderen Zeit, in einer anderen Welt…
„Guten Morgen, wau!“ „Womit kann ich Ihnen helfen, wau?“ „Schauen Sie, ich komme, um meinen Herrn abzugeben. Es ist, weil… nun ja, Sie wissen schon…
ich hab ihn nicht mehr so gerne, wie als er noch ein Baby war. Damals war er so niedlich, so lustig, hat kaum Platz gebraucht… aber jetzt – stellen Sie sich vor, 18 Jahre ist er jetzt schon alt geworden! Damals hatte er ein so niedliches Gesichtchen, aber jetzt, mit dem Bart, mit den ganzen Pickeln, und rauchen tut er auch noch…Aber das Schlimmste….
das Schlimmste ist, vorher war er ja so schone klein. Aber jetzt! Er ist 1,80 groß und wiegt 90 Kilo! Wissen Sie, was der verputzt? Und wie teuer das kommt? Außerdem, stellen Sie sich vor, jedes Wochenende geht er auf die Rolle! Ein Wahnsinn, sage ich Ihnen! Nee, das halte ich nicht mehr aus, ich hab die Nase voll! Hier haben Sie den Gesundheitspass, die Impfungen hat er alle….“ Weiterlesen »
CQC, steht für CAIGA QUIEN CAIGA (Wer fällt der fällt) ein freches, bissiges, junges Fersehteam, welches frischen Wind in die konservativen Fernsehanstalten bringt.
In einer genialen Reportage prangert das Team von COQ, nicht nur das grausame Fest „Toro de la Vega“ von Tordesillas an, auch der Stierkampf im allgemeinen, sowie die Fiestas von Coria, bei denen Stiere mit Pfeilen vom Mob gepeinigt werden, oder das Fest „Toro Jubilo“ in Medinaceli sind Thema.
Interwiewt werden u.a. die Tierschützer, Sirio Llorente, Maria Jésus Bocos, Abgeordnete der PACMA, Leonardo Anselmi, Präsident der Plattform Stop Our Shame, Tordesillaner, Passanten und Besucher der Stierkampfarena Las Ventas, unangenehmen, provozierenden und heiklen Fragen ausgesetzt sind die Bürgermeisterin von Tordesillas, sowie José Jimenez, Minister für Kultur und Direktor der Bildenden Künste und Kulturgüter. Fragen, die offensichtlich so bissig sind, dass die Betroffenen, oder besser gesagt die Beschuldigten, derart hitzig reagieren, dass sie die Reporterin wegstoßen oder aber aus dem Vorzimmer der Bürgermeisterin werfen lassen, obwohl diese zuvor zugesagt hat, sie nach ihrer Besprechung zu empfangen.
Nichts bleibt unausgesprochen. Die Spanier, die bis jetzt noch nicht wussten, was es bedeutet, als „Toro de la Vega“ gehetzt und schließlich durch Lanzenstiche getötet zu werden, bekommen nicht nur grausame unverfälschten Bilder der Tortur zu sehen, auch die Information, dass die abgeschnittenen Hoden des getöteten Stieres früher, dies ist schon einige Jahrhunderte her, aber… als Opfergabe an die „Virgen de la Peña“ dienten, ist eine gelungene Anspielung auf die Kirche, welche sich auf die Seite der Tauromachie stellt.
Die Touristen, vier Amerikaner, ein Engländer, eine Italienerin und ein Höllander, die aufgrund folgender Zeitungsanzeige “ Wenn du Ausländer bist und deine Ferien in unserem Land verbringst und unser Nationalfest kennenlernen möchtest, laden wir dich ein“, den Weg in die Arena fanden, sind alles andere als begeistert vom spanischen Kulturgut, eine Touristin verlässt entsetzt den Schauplatz.
Die Kommentare der Touristen sprechenn eine eindeutige Sprache:
Oh Gott…und jetzt das Pferd.
Ihm (dem Stier) fließt Blut aus dem Maul.
Oh, er ist immer noch nicht tot.
Ich kann nicht mehr, ich gehe. Entschuldigung, ich bekomme Herzrasen, ich kann nicht.
Oder aber:
Ich hatte mal einiges im Internet gesehen, manchmal im Fernsehen, aber solch eine Quälerei, sie haben ihn mit dem Messer gestochen, der Stier war gebückt und es floss Blut aus seinem Maul.
Es ist sehr bewegend, aber sehr grausam. Ich werde nicht wiederkommen.
Danke für die Einladung, aber ich werde nicht wiederkommen.
Gut so.
Geht so, mehr schlecht als gut.
Mir ging es sehr schlecht dabei.
Zuviel Blut. Sehr schlecht, es war schrecklich, sehr schlecht.
Man beachte bitte, wie schwach besucht die Stierkampfveranstaltung ist. Touristisch wertvoll, eher langfristig den Tourismus schädigend, wie können die Taurinos nur so verblendet sein und meinen, dass moderne Europäer Tierquälerei befürworten und als Urlaubsvergnügen ansehen.
Der wohl wichtigste Punkt dieser Reportage ist die Subventionierung der Tauromachie durch die Steuergelder. Immerhin werden jährlich 564 Millionen Euro zur Finanzierung der Stiermorde investiert, eine riesige Summe die gerade heutzutage andersweitig weitaus sinnvoller genutzt werden könnte, viele Familien leiden unter finanziellen Problemen, die wirtschaftliche Lage Spaniens ist schlecht, aber nichts desto trotz wird in die Tierquälerei investiert und das, obwohl nur 31 % der Bevölkerung den Stierkampf unterstützen und der großen Mehrheit mit 69 %, ist es vollkommen egal, oder sie ist dagegen. Eine hervorragende Idee, schließlich kann man hier in Deutschland auch aus der Kirche austreten, wenn man diese nicht mit seinen Steuergeldern finanzieren möchte.
COQ schlägt vor, ein Feld auf dem Formular der Steuererklärung zu setzen, wo die Steuerzahler ankreuzen können, ob ihre Gelder in die Stierspektakel fließen sollen oder nicht.
Die Initiative lautet wie folgt:
Möchtest du ein Feld in der Einkommenserklärung, wo du wählen kannst ob dein Geld der Stierkampf-Finanzierung zugeteilt werden soll?
Die Kampagne ist ganz einfach zu handhaben, ein vorgefertigter Brief ist im Umlauf und die Adresse ist die folgende. secretaria.prensa@meh.es
Das Team von COQ hat wie immer eine hervorragende Arbeit geleistet, das Email Konto wird sicher schon vor lauter Post überquellen. Weiter so!
Reportage 1. Teil:
Der komplette Beitrag ist hier, auf der Webseite von CQC zu sehen:
Die Kurzgeschichte “Mundo al revés” von Ángel Padilla (Ediciones Parnaso), hat den Premio Ignotus in der Kategorie Beste Kurzgeschichte gewonnen. Der Preis wird jedes Jahr vom spanischen Verband für Fantasy, Science Fiction und Horror (Asociación Española de Fantasía, Ciencia Ficción y Terror) in verschiedenen Kategorien vergeben.
“In Mundo al revés (verkehrte Welt) beschreibt der Autor in 100 Seiten voller Symbole eine schreckliche und unberuhigende Allegorie, die in der Zukunft handelt. Es geht um eine Welt, in der der Mensch von den Tieren versklavt und untergeordnet wird. Die Tiere veranstalten schreckliche Dinge mit den Menschen: sie stecken die Menschen in Zoos, Missbrauchen sie in den Zirkussen und Bauernhöfen und werden massiv ausgenützt. Für den Leser ist es eine schreckliche Vision, die der Autor aufzeigt, um auf unseren grausamen Umgang mit den Tieren aufmerksam zu machen. Es ist ohne Zweifel eine noch ungelöste Aufgabe für den Menschen, der sich zivilisiert nennt.“
(Literaturas.com).
“Mundo al revés offeriert dem Leser eine generelle Reflexion über den Umgang des Menschen mit den Tieren. Um seine Botschaft besser zu vermitteln, vertauscht er die menschliche Rolle mit der der Tiere. Der Autor Ángel Padilla hat schon mehrere sehr gute Prosen geschrieben, und wird es auch noch in Zukunft tun.“(La novela española del siglo XX, Edit. Endymión).
“Mundo al revés ist eine beunruhigende Einladung zum überlegen. Hoffentlich berühren diese Zeilen aus der Feder Padillas auch die Gefühle der Gleichgültigen.” (Diario de Avisos, 5 April 2004).
“Ein sehr persönliches und beunruhigendes Werk, das uns zum Nachdenken über unsere eigenen Handlungen und Reaktionen (oder deren Auswirkungen) gegenüber den Tieren anregen soll. Dank der poetischen Sprache und dem großen Reichtum an Symbolen liest man das Buch auf einmal durch, ungeachtet der unbequemen Hiebe, die unser Gewissen über sich ergehen lassen müssen.” (Mila Sanz, ANDA).
“Mundo al revés kann ohne Probleme dem Werk Die Farm der Tiere von Orwell das Wasser reichen.” (Manuel García Viñó, Mitglied der Asociación Internacional de Críticos Literarios de París, im “Negro sobre blanco” de TVE2 en el 2002).
In folgenden Fernsehreportage „Hart, ein Windhund zu sein“ von TV 7 Frankreich schildern Kathie Backes von SOS Levriers und ihre Sekretärin ausdrucksvoll das Leiden der Galgos, berichten von Misshandlungen, den vielen ausgestzten Windhunden und ihrer Rettung.
Die Stierkampfmafia scheint Angst zu haben, dass all die Grausamkeiten die Gemüter ausserhalb Spaniens erzürnen könnten. Leider wissen noch viel zu wenig Menschen, was unter „fiestas“ zu verstehen ist, die internationalen Journalisten sollten sich endlich mal ausgiebig mit dem Thema befassen, es kann nicht sein, dass die Stierqual mit EU Geldern subventioniert wird, dies Thema geht jeden an und jeder sollte sich dafür einsetzen, dass die Stierkämpfe und ähnliche Spektakel abgeschafft werden.
Vicente Hidalgo Gómez ist Professor der Fakultät für Sozialarbeit und Bildung an der Universität von Valladolid und seit mehreren Jahren ein aktiver Tierschützer. Nun hat er eine Kampagne gegen den Toro de la Vega lanciert. Folgende sind seine Botschaften:
SOS: Rettet den Toro de la Vega
Jahr 2008
¡Rettet den Toro de laVega!
Der Toro de la Vega ist unser Freund!
Tötet ihn nicht!
* Botschaft an das Volk von Tordesillas
Bewahrt,
aus menschlicher Humanität,
den Toro de la Vega
vor einer unmenschlichen Tortur und einem grausamen Tod.
Das Blut des Toro de la Vega soll
nicht noch ein weiters Jahr das Gewissen der
ganzen spanischen Gemeinde Tordesillas bespritzen.
Macht nicht aus eurem Fest eine Tragödie,
die euer persönliches und gemeinschaftliches Gewissen zeichnet.
“Überwindet historische Traditionen,
die voll von moralischer Misere sind” (1).
Ein zivilisiertes Volk
würde versuchen, eine Kultur aufzubauen,
in der der “Tanatos” (der Tod)
nicht den “Eros” (das Leben) dominiert.
Macht aus Tordesillas eine für alle angenehme Stadt.
Eine Stadt, die bekannt ist für humanitäre Beziehungen.
* Botschaft an die Eltern, Professoren und Lehrer
Verletzt nicht die moralischen Werte eurer Kinder oder Schüler,
in dem ihr eine grausame Kultur unterstützt oder fordert.
“Die Erziehung soll den Kindern von klein an
lehren, die Tiere zu beobachten, zu verstehen, zu respektieren und zu lieben.”
“Der Respekt, der die Menschheit den Tieren zollt, ist eng an den Respekt zwischen den Menschen geknüpft.” (2)
¡Sagen wir nein zu diesem barbarischen Fest!
Botschaft an die Autoritäten
Respektiert und fordert den Respekt für die universellen Rechte der Tiere!
.
Betrügt nicht euer Volk in den Stierkampfarenen (3).
Es soll keine Spur von Blut, dass durch menschlichen Gewalt geflossen ist, in eure Straßenecken oder Plätze,
weder im Mirador,
noch auf der gotischen Brücke
zu finden sein.
Lasst das Leben des Toro de la Vega
nicht in den Händen der Lanzenträger.
(Wie viele Lanzenträger würden, reumütig, ihre Lanzen heute am liebsten zerstückeln).
Botschaft an die „Freunde des Toro de la Vega”
Erlaubt uns, euch eine humane Alternative zu eurem Fest,
Toro de la Vega, zu offerieren:
Feiert weiterhin dieses berühmte Spektakel.
Aber ohne Gewalt, Blut und Tod.
Feiert das Fest des Toro de la Vega wie ein Spiel:
Ein Spiel zwischen Mensch, Stier und Pferd.
Verwandelt das historische Szenario von Tordesillas
in ein ästhetisch Bild eines Stieres, der über die gotische Brücke den Fluss
Duero überquert, begleitet von Männern und Pferden.
Verschwinden soll die schwarze und brutale menschliche Wolke, die Tod und Tragödie bringt.
Lasst euren Toro durch die Landschaft des Duero springen.
Spielt mit ihm, er ist euer Freund, tötet ihn nicht!
Und dort, an einem schönen Platz
feiert das Fest des “Eros”, des Lebens,
esst und trinkt das Brot und der Wein, den euch diese Erde offeriert, in einer frohen und freundschaftlichen Atmosphäre.
Träumt von der Utopie eines Toro de la Vega,
der vergnügt durch die spanischen Landschaft springt.
Lasst uns das Fest des Toro de la Vega feiern!
Eine Feier ohne Blutvergießen und Leid;
ohne Schatten des Todes oder Tragödie;
ein humanes Fest.
A.U.R.A
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Notas: (1) ATEA (Asociación para un Trato Ético con los Animales). Kepa Tamames. Vitoria
en “El Día de Valladolid”(14.09.2002).
(2) UNESCO: Declaración Universal de los Derechos de los Animales (1978).
Hinter THE MEATRIX verbirgt sich eine internationale Plattform, ein weltweites Netzwerk engagierter Einzelpersonen und Organisationen, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat, weltweit über Lebensmittelerzeugung und Konsumverhalten und den Folgen aufzuklären. Die Webseite ist inzwischen in über 30 Sprachen übersetzt!
So lautet die Überschrift eines Artikels, veröffentlicht in der Tageszeitung von Aragón. Das Stierkampffest ist beendet, 13 Ohren wurden abgeschnitten. Jeder Torero schneidet dem getöteten Stier, bevor er die Arena verlässt, ein Ohr ab, seine blutige Trophäe stolz dem Publikum präsentierend. Allerdings war das Publikum in diesem Jahr nicht so zahlreich erschienen wie sonst, eine Tatsache die uns alle sehr erfreut.
Folgendes Video zeigt Impressioinen von der Demonstration am 5. Oktober in Zaragoza sowie die Kundgebung von AnimaNaturalis eine Woche vorher. Ausschnitte von allen Ereignissen, spektakuläre Bilder, kurz gesagt, DAS Video zum Thema „Schluss mit dem Stierkampf in Zaragoza“.