Der Hund in den Brunnen, der Stier in die Arena und das Gesetz einen Schritt zurück
Diesmal hat er es geschafft zu überleben. Mit körperlichen Wunden die gerade behandelt werden und mit anderen, viel schwereren und schmerzhafteren, folglich ist deren Behandlung wesentlich komplizierter: die des Gemüts, aber er hatte „Glück“, gewöhnlich, das was meistens in diesen Fällen passiert, erleiden diese Wesen einen schrecklichen Tod und ihre Körper bleiben für immer verborgen, entzogen von der Möglichkeit Zeugen davon zu sein, bis zu welchem Punkt Menschen fähig sind Leid zu verursachen und Schmerzen zuzufügen, ohne die geringste moralische oder ethische Rücksicht; niederträchtige Lebewesen mit hinfälliger Fähigkeit zu Mitleid und einer makaberen Neigung zu zerstören und dies voller Hass zu machen, bemüht die größtmögliche Folterung zu verursachen, aber verdeckt, oder zumindest versuchend, den Beweis ihres Tuns zu verdecken, weil sie hinter diesem ekelerregenden Mantel der Grausamkeit genug Grips haben, um sich der Gemeinheit und Niederträchtigkeit ihrer Taten bewusst zu sein, außerdem des strafbaren ihrer Handlung, auch wenn wahrscheinlich diese Angst vor dem Strafgesetzbuch wohl sehr gering sein wird, kundig der Lässigkeit mit welcher die Justiz diese Art der Verbrechen verurteilt.
Und dies alles kommt zur Sprache weil es gerade einem Hund aus Cádiz passierte – und wie oft noch?
Eine Frau hat das verzweifelte Heulen des Tieres gehört, herrührend aus einem Brunnen, sie rief die Polizei an und diese kontaktierte die Feuerwehr und diese die Arbeiter der Perrera. Dank der Zivilcourage dieser Bürgerin und der Mitarbeit der Sicherheitsbeamten und der Tierheimarbeiter konnte dieser unglückliche Hund aus der Tiefe dieses Brunnens befreit werden. Man hatte ihn dort herunter geworfen, festgebunden an einer Kette mit einem Stein und mit zusammengebundenen Pfoten.
Dem Tier, mit großer Wahrscheinlichkeit als Konsequenz der Misshandlung der es sich lange unterwerfen musste, fehlte ein Auge und es befand sich in einem schlechten Zustand, der dank der ihm zuteilwerdenden Pflege, allmählich besser wird.
Uns wurde erzählt, dass der Hund, ein junges Exemplar, sehr dankbar sei und man könnte sich fragen „aus welchem Stoff ist ein Lebewesen gemacht, welches, nachdem es auf solch eine Art durch die Hände einiger Menschen, so gelitten hat, es immer noch, in seiner Irrationalität, Freude und Dankbarkeit zeigen kann.“ Andererseits, wenn man die Arbeit von Menschen wie diese Feuerwehrmänner, die ihr eigenes Leben riskiert haben, um den Hund zu retten, betrachtet, – ich möchte an dieser Stelle den Feuerwehrmann ins Gedächtnis bringen, der dieses Wochenende gestorben ist, als er drei Kanufahrer auf dem Rio Duero zu retten versuchte – ist es unvermeidbar menschliches Gebaren und Verhalten zu vergleichen, weil, während es keinen Zweifel daran gibt sein Leben zu riskieren um anderen zu helfen die man weder kennt noch zur selben Rasse gehören, existieren Menschen von der übelsten Sorte, deren Bereitschaft schlecht zu handeln, grenzenlos ist. Es gibt keinen Grund der die Tat rechtfertigt, einen Hund zu fixieren und auf den Grund eines Brunnens zu werfen, damit er einen langen und fürchterlichen Todeskampf erleidet, es sei denn, es handelt sich um eine krankhafte Verehrung des Sadismus und eine Gefühllosigkeit, die dessen Inhaber unfähig macht, in einer Gesellschaft zu leben.
Viele dieser Personen die dies mit Hunden oder Katzen machen, hätten unter dem Gesichtspunkt der Moral, nicht das geringste Bedenken darin, Menschen das Gleiche anzutun. Es ist mehr als bewiesen, wer so viel Gewalt gegen andere Lebewesen anwendet, neigt dazu, sie auch gegen menschliche Wesen anzuwenden. Das einzige Motiv, was sie in den meisten Fällen zurückhält, ist – aber nicht immer – Angst vor dem Gesetz. Derjenige, der einen Hund verbrennt, eine Katze verstümmelt, sie angebunden hält, an Entkräftung sterben lässt, oder ohne Ende und ganz schrecklich schlägt, weis, dass, wenn er so etwas einem Menschen antut, die Urheberschaft dieser Tat mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln überprüft wird und einmal verhaftet und verurteilt, würde ihm eine lange Entziehung seiner Freiheit auferlegt.
Aber in Fällen wie denen dieses Hundes, oder denen der Galgos die normalerweise durch Jägerhände gequält und getötet werden, existiert eine solche Angst nicht; in Situationen wie die des jungen Mannes in Talavera der sich im Internet mit den Katzen, die er zuvor getötet hatte, zur Schau stellte; der verprügelte Hund in Lugo, dem man den Penis herausgerissen hatte; den von Juan Lado in La Coruña der seinen Schäferhund erschlagen hat; die die eines Tages in ein Tierheim eindrangen und sich entschlossen die Pfoten der Hunde mit einer Motorsäge abzutrennen; Regina, die Mastin-Mischlingshündin, die in einem Tierheim lebte und der man Obststücke in den After schob und die man solange auf den Kopf schlug bis sie tot war; oder der Hund in Madrid der mit einer ätzenden Flüssigkeit übergossen wurde….. Ich könnte Seiten über Seiten fortführen, weil zwischen Schlägen, Verbrennungen, Ketten, Säuren, Kugeln, Erhängen, Ketten, Durst, Hunger, tausend weitere Arten der Quälerei zu der der Mensch gegenüber Tieren fähig ist existieren, sicher ist, dass die Liste der gemarterten und ermordeten Kreaturen in unserem Land unendlich ist und nur selten haben sie in ihrem Unglück das „Glück“ in den letzten Zügen gerettet zu werden, so wie es mit diesem armen Hund in Cádiz geschehen ist, auch wenn sein Kreuzweg noch nicht zu Ende ist, weil er sich zur Zeit in einer Perrera befindet, in der er gepflegt wird, aber wenn er nicht kurzfristig eine Pflegestelle oder einen Adoptionsplatz findet, wird er eingeschläfert werden, da ja dies die Politik ist, die in diesen Zentren der Vernichtung der Tiere, betrieben wird, wenn jemand sie nicht übernimmt.
Vor kurzem habe ich gelesen, dass die Menschen ein Defizit von Mitleid haben, aufgrund von Informationsübersättigung über grausame Taten denen wir Tag für Tag unterworfen sind.
Und vielleicht ist es wirklich so, das Neue erweckt unsere Empfindlichkeit, aber die Routine lässt uns abstumpfen, uns Nachrichten in denen ein Tier lebend gehäutet wurde, man ihm Säure in die Augen geschüttet, oder ihm die Kehle durchschnitten hat, sind so alltäglich, dass wir das Vermögen der Bestürzung verlieren und folglich die der Reaktion. Und auch wenn dessenungeachtet all dieser Fakten, kann man keineswegs die Apathie des Menschen bezüglich derartiger Beispiele der Grausamkeit verurteilen, das was sich als unakzeptabel erweist ist, dass auch die Justiz verschlafen bleibt und diese angebrachte Kritik, ist gerichtet und auferlegt den Menschen, dieser ist der einzig Verantwortliche, die einzige Garantie über die wir verfügen damit die Rechte und Freiheiten von allen Lebewesen respektiert werden, sie bildet nicht gerade den Grund der einige dazu bewegt solche Grausamkeiten zu begehen, unterrichtet über legale Schlaffheit gegenüber der man mit dem Tierschutz umgeht und das es möglich ist sich an ihnen auszulassen und sie zu töten mit fast völliger Straflosigkeit, weil kaum Rechtsmittel und Zeit eingesetzt werden um die Schuldigen von so viel Brutalität zu finden und in der hypothetischen Annahme und wenig wahrscheinlichen Fall gefunden zu werden, die Strafe die ihnen auferlegt wird geht nicht über eine geringe administrative Sanktion hinaus.
Vor mehr als zweihundert Jahren sagte der Philosoph Jeremy Bentham:
Vielleicht kommt irgendwann der Tag, an dem zugegeben wird, dass die Anzahl der Beine, die Behaarung oder der Auslauf der Wirbelsäule keine ausreichenden Gründe sind, damit ein empfindsames Wesen seinem Folterer nach Lust und Laune einfach ausgesetzt werden kann… Die Frage (in Bezug auf die Tiere) ist nicht ‚können sie logisch denken?‘ oder ‚können sie sprechen?‘ sondern ‚können sie leiden?’…
Mehr als zwei Jahrhunderte nach diesem Tag den Bentham erträumte und der immer noch nicht eingetroffen ist, denn derjenige der das Gesetzt schreibt scheint zu denken, dass es weder ein wichtiges noch rentables Problem ist.
1857 entschied der oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten von Amerika, dass
„die Schwarzen“ zu einer so geringen Kategorie gehören, dass sie kein Rechte haben, wegen dessen sie der Weiße respektieren müsste‘.
Heute empfinden wir Wut und Abscheu im Gedanken daran , dass so etwas in der jüngsten Geschichte geschehen könnte, möglicherweise werden unsere Nachkommen eines Tages ähnliche Gefühle empfinden, beim Erkennen, dass wir einen Hund foltern können im Austausch für ein Geldbuße von ein paar Euro und schlimmer noch, dass man das Gleiche mit einem Stier machen kann und nicht nur, dass es nicht strafbar ist, sondern durch das Gesetzt geschützt, subventioniert durch den Staat, weit verbreitet und der Folterer ist bewundert, genannt „Meister“ von offizieller Seite würdig der Goldmedaille der Schönen Künste.
Unterdessen wird in Medinaceli der bevorstehende Toro Júbilo organisiert, in Coria und Tordesillas ihre besonderen Editionen der Folter eines Stieres für das kommende Jahr und ohne Zweifel stirbt in diesem Moment mehr als ein Hund auf dem Boden eines Brunnens. Und das Gesetzt steht hinter ihnen, mit hängender Zunge, Staub aufwirbelnd im schwarzen Spanien, seine Unfähigkeit zur Anpassung an die neuen sozialen Anforderungen zeigend. Ein weiteres Mal die Berühmtheit geht auf Zehenspitzen für unser Land und unsere Machthaber schweigen.
Julio Ortega Fraile