Diese Fernsehreportage „Esta mañana“ mit Inmaculada Galván vom 14.11.2008 von rtv.es zeigt mit eindrucksvollen Bildern und Interviews die ganze Auseinandersetzung um den Toro de Júbilo von Medinaceli und anderen grausamen Festen zur Volksbelustigung einer den Bedürfnissen und Rechten der Tiere gegenüber ignoranten spanischen Gesellschaft.
Die Reportage beginnt in der 56. Minute, ab der 66. Minute wird eine Debatte zwischen der Abgeordneten Ana Moreno der PACMA (Partei gegen die Misshandlung von Tieren) und dem Stierkampf-Journalisten und Fotografen Alberto de Jésus, welcher auch eine eigene Webseite Bous al Carrer
betreibt, gezeigt.
Die Seite TAURODELTA zeigt das ganze Ausmaß der Welt des spanischen Stierkampfes, Medien die die Tauromachie unterstützen, Seiten von Stierkampfanhängern, Kampfstierzüchtern, Toreros, „Stierkämpferkunst“ im Internet, Arenen und andere Webseiten von „aficionados“, den Anhängern der Kulturschande.
Nur einige wenige Bürger Medinacelis kommen zu der Erkenntnis, dass die Stiere leiden, die Mehrheit freut sich Jahr für Jahr auf das grausame Spektakel. Zum ersten Mal empfängt der Bürgermeister von Medinaceli anti-Stierkampfaktivisten, seine Argumente für das Fest, bei dem der Stier mit einem Gestell mit brennenden Fackeln auf den Hörnern durch das Dorf gehetzt wird, sind lächerlich, er vertritt die Meinung so vieler Anhänger, „der Stier leidet nicht, in Medinaceli werden keine Tiere gequält“, wobei doch jeder weiß, gerade Feuer bringt Tiere in Panik, die Impressionen sagen mehr als Worte, der Toro de Júbilo erleidet enormen physischen und psychischen Stress, aber diese Stiere fallen bis jetzt nicht unter das Tierschuztgesetz, da es sich laut Gesetz um ein touristisch wertvolles Spektakel handelt, gelten andere Gesetze, man kann es vergleichen mit dem Thema Schächten, wo Religionsfreiheit vor dem Tierschutzgesetz gilt, ein ähnlicher Irrsinn, sehr zum Leid der ca. 60000 Stiere die jedes Jahr im Namen der Kultur ihr Leben lassen müssen.
Auch die Argumente von Alberto de Jésus stützen sich auf die veralteten, im 21. Jahrhundert ethisch und moralisch nicht mehr akzeptablen Traditionen, „der Stier wurde eigens hierfür gezüchtet und man müsse diesen „Schatz“ der Stierkampfanhänger respektieren,“ so seine Worte.
Aber, die Tage der Stierkämpfe sind gezählt, man kann sich nicht weiterhin damit einverstanden erklären, dass Gewalt, Schmerz und Missbrauch von Tieren aufgrund von Traditionen deren Ursprünge im Mittelalter liegen, durch ein paar eifrige Anhänger derselben legitimiert sind, Kindern diese Brutalität als etwas selbstverständliches und richtiges in die Wiege gelegt wird. Wie schon Albert Schweizer bemerkte, ist Tierschutz Erziehung zur Menschlichkeit, gerade heutzutage, in einer Gesellschaft die immer mehr auf Abwege gerät, sollte dies höchste Priorität haben. Die vielen Aktionen gegen die Stierkampfveranstaltungen zeigen, dass die Zahl derer, die diese verurteilen immer größer wird, Gleichgültigkeit wandelt sich in Unmut, Unmut in Kampfbereitschaft, die öffentlichen Subventionen der Tauromachie lassen auch bisher eher gleichgültig gestimmte Spanier aufhorchen und auch die immer kritischere Berichterstattung der Medien sind ein Indiz dafür, dass es in Spanien brodelt.
Siehe auch:
Die Demonstrationen gegen den Toro de Jubilo
Nach dem Stier von Tordesillas der von Medinaceli
Das sind die „fiestas“ en Coria
Petition der PETA.org.uk: Help Stop the Sadistic ‚Fire Bull‘ Festival in Soria