Ein grausames Volksfest genannt “Der Jubelstier”
Pressemitteilung PACMA: EL CRUEL FESTEJO DENOMINADO TORO DE JUBILO
Gestern, Samstag, 15.11.2008 fuhren zwei unserer Kollegen, Jon Parejo und Ana Moreno zusammen mit einer Sympathisantin der PACMA nach Medinaceli um dort „in situ“ Aufnahmen des Jubelstiers zu drehen und dann anschließend vom spanischen Fernsehen interviewt zu werden.
“Der Stier wurde mit einem Lastwagen bis zur Plaza Mayor gebracht, so etwa 45 Minuten vor Beginn des Aktes. Daraufhin wurde er in eine Art Metallbox gebracht und dort wurde ihm ein Seil um die Hörner gebunden, anschließend zerrten ihn die Burschen von Medinaceli in eine improvisierte Arena. Dort wurde er mit dem Kopf an einem Pfosten derart festgebunden, dass er ihn nicht mehr bewegen konnte. Anschließend brachte man ihm an die Hörner eine Art Aufsatz an, an dem zwei große Kugeln mit brennbarer Flüssigkeit festgemacht wurden. Wegen der vielen Personen, die sich um den Stier scharten, war es uns nicht möglich, Aufnahmen von dieser Prozedur zu machen.
Als die Kugeln lichterloh brannten wurde der Stier freigelassen, die Brennflüssigkeit begann zu tropfen, der Stier stand mit verlorenem Blick mitten auf dem Platz, da er durch die Flammen geblendet war. So groß war das Geblendet sein, dass er verschiedene Male mit dem Kopf gegen den Pfosten stieß, an dem er zuvor niedergebunden war. Auch steckte er mehrere Male das Gesicht in die Lagerfeuer, die er rund um sich herum hatte, worauf er aber sofort den Kopf zurückzog, als er merkte, dass er sich verbrannte.
Er begann aus den Nüstern und aus dem Maul zu bluten, auch litt er unter übermäßigem Speichelfluss, der ein Zeichen für den großen Stress, dem er ausgesetzt war. Seine Hörner waren gesplittert. Immer wieder versuchte er sich von den großen brennenden Kugel über seinem Kopf zu befreien. Er muhte vor Verzweiflung.Eine der Kugeln erlosch schnell, doch die zweite brauchte eine Stunde um abzubrennen. Der Stier war erschöpft.
Die Teilnehmer dieses grausamen Volksfestes stachelten ihn immer wieder an, indem sie vor ihm Tücher schwenkten, einer sogar stieß ihm mit dem Fuß Sand ins Gesicht, der ihm dann in die Augen drang.
Der Schlamm, der nur einen kleinen Teil seines Köpers bedeckte (Anm.: Der Stier wird mit Schlamm eingerieben, der ihn vor den Flammen und der großen Hitze schützen soll), trocknete und bröckelte langsam mit jeder Bewegung des Stieres ab. Von der Kugel lösten sich kleine Stücke, die auf seinen Köper fielen und dort weiter brannten.
Unsere Freunde erlebten dieses Volksfest mit äußerstem Entsetzen, sie konnten sich persönlich davon überzeugen, wie man einem Stier großes physisches uns psychisches Leid zufügte, und das nur für die Unterhaltung einer weniger.
Die PACMA wird weiterhin dafür kämpfen, dieses und alle anderen Volksfeste bei denen Tiere als Gegenstand zur Gaudi der Bevölkerung benutzt werden, auszumerzen. Die Tiere sind keine Mittel, die im Dienste des Menschen zu dessen Vergnügen stehen. Tiere haben ein Leben und dieses gehört nur ihnen allein. Tiere haben ein Recht darauf zu leben und darauf, nicht gefoltert zu werden.
Diese Volksfeste sind vollkommen überholt, veraltet, nicht mehr tragbar, voller Gewalt und Grausamkeit und sie dürfen nicht von den öffentlichen Behörden gefördert und subventioniert werden. Wir müssen dem Fortschritt entgegengehen, uns weiterentwickeln, wir leben im 21. und nicht mehr im 16. Jahrhundert. Es gibt keine Rechtfertigung mehr um diese Art von Spektakeln, die uns demütigen und uns beschämen, aufrecht zu erhalten, und schon gar nicht wegen Geistlosigkeiten wie Ästhetik oder Tradition.
Traditionen sind nur Geschehnisse, die sich im Laufe der Geschichte wiederholen und je älter eines dieser ist, um so mehr sollte man sie überprüfen. Wenn wir fähig waren viele grausame Traditionen zu bewältigen, warum machen wir weiterhin aus dem Leiden der Tiere ein Schauspiel? Wir sollten uns einmal in die Haut des Stieres versetzen.“
Anmerkung: Unsere Kollegin Ana Moreno wurde nach dem Volksfest mitten auf der Plaza Mayor in Medinaceli von dem Nachrichtendienst von Antena 3 und La Cuatro, sowie von dem Programm von Ana Rosa von Tele 5 interviewt Sofort danach mussten die Mitglieder von PACMA schnellstens Medinaceli verlassen.
Der Video folgt sobald wie möglich.
Der Vorstand der PACMA
EL CRUEL FESTEJO DENOMINADO TORO DE JUBILO
Ayer sábado, 15 de noviembre, se desplazaron hasta Medinaceli nuestros compañeros Jon Parejo y Ana Moreno, junto con una simpatizante del PACMA, para grabar imágenes, ver en situ el festejo del Toro de Júbilo y ser entrevistados por los informativos de TVE. Weiterlesen »