9th Dezember 2008

Extremadura, ein großer Schritt für den Tierschutz

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Es war ein großartiger Tag, der 8. Dezember, denn nach einem langen arbeitsreichen Jahr der Planung wurde die Gründung der FEDERACIÓN DE ASOCIACIONES PROTECTORAS DE ANIMALES DE EXTREMADURA (FEPAEX), amtlich besiegelt. Darunter zu verstehen ist ein Dachverband der Tierschuztorganisationen Extremaduras. An der Gründung waren sieben Organisationen beteiligt, Vereine aus Badajoz, Caceres, Almendralejo, Miajadas, Guareña, Don Benito und Valencia de Alcantara. Dieser Dachverband möchte bewirken, dass jede Ortschaft mit mehr als 5000 Einwohnern einen Tierschuztverein, kein Tierheim, hat, welcher sich dem Verband anschließt, um so Kontakt zu allen Ortschaften in puncto Tierschutz zu haben. Ganz nach dem Motto „gemeinsam sind wir stark“, stark genug um dafür zu sorgen, dass sie Gesetze eingehalten werden, in den Perreras, bezüglich der Jäger, der Züchter und auch, dass Tierquäler per Gesetz verurteilt werden. Der Dachverband wird derjenige sein, der die Anzeigen erstattet. Auch sind Kampagnen in Schulen, Senioreneinrichtungen und Rathäusern geplant, Aufklärung und Förderung von Kastrationen inbegriffen, desweiteren möchte man erreichen, dass die Regierung eine spezielle Tierschutzabteilung einrichtet. Ein weiteres Projekt in Extremadura ist die Erschaffung einer von der Regierung bereitgestellten Auffangstation für verlassene Tiere, die Regierung soll diese finanzieren und die Tierschützer arbeiten dort, alle abwechselnd in einem festgelegten Turnus und von dort aus soll dann auch die Vermittlung der Tiere erfolgen. Der Präsident der Junta von Extremadura ist sehr interessiert an den Plänen von FEPAEX, selber Halter zweier Hunden die er innig liebt, wusste er von den verlassenen Tieren, war sich aber der wirklichen Problematik nicht bewußt. Am Mittwoch werden alle Requisiten den Autoritäten Extremaduras präsentiert.

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Treibende Kraft des Dachverbandes ist Mariangeles Gomez Salpico, vielen ist sie sicher schon bekannt, eine Tierfreundin die mit beiden Beinen fest im Leben steht und durch den Verlust einer ihrer Hunde in den Tierschuzt geraten ist. Ihre von Geburt an blinde Hündin Totti war entlaufen, die Familie hat sie drei Tage lang gesucht, 500 Plakate aufgehangen, die Microchipnummer veröffentlicht, Suchmeldungen bei Radio und Presse aufgegeben, bis sich herausstellte, dass ein Mädchen das Tier gefunden hatte, es zu einer Tierärztin gebracht hat und diese es, ohne sich die Mühe zu machen nach einer Chipnummer zu schauen, einschläferte, weil die Hündin alt, blind und schmutzig war. Mariangeles hatte Anzeige erstattet, die Tierärztin wurde aber nicht zur Rechenschaft gezogen.

Seitdem fühlte Mariangeles sich verpflichtet den Tieren zu helfen, sie gründete
einen kleinen Tierschutzverien, rettete Hunde von der Straße und aus der städtischen Perrera, versorgte diese Tiere an den Wochenenden und Feiertagen, denn bis dahin waren sie an diesen Tagen immer sich selbst überlassen, rief die Bevölkerung ihrer Stadt dazu auf ihre Hunde und Katzen kastrieren zu lassen und setzte sich auch bei Fernsehauftritten für die Rechte der Tiere ein.
Aber dann kam der Zeitpunkt der sie zum Umdenken bewegte, vergangenes Jahr wurden die Hunde in der Perrera von einem Tag auf den anderen getötet weil sie bei Umbauarbeiten im Weg waren, dann ein Nachbarschaftsstreit wegen ihrer kleinen Auffangstation, Vermittlungen die nicht ihren Vorstellungen entsprachen und ausländische Vereine die sie enttäuscht haben, dies alles trug dazu bei, sich darauf zu konzentrieren, das Problem an den Wurzeln anzuzpacken und dafür zu sorgen, dass die Zustände vor Ort sich ändern.

Die Gründung des Dachverbandes ist ein großer wichtiger Schritt voran in Sachen Tierschutz, auch wenn es ein langer mühsamer Weg sein wird, Mariangeles und ihre Freunde sind zuversichtlich, dass die Mühen ihrer Arbeit Früchte tragen werden.

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9th Dezember 2008

Sangonera ist überall

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Dieser Hund kam schon als junges Tier in die Auffangstation Proaniplant in Murcia, auch bekannt als „Hölle von Sangonera“, er hat nichts weiter kennengelernt als ein schlechtes Leben, ein Dasein, was man nicht als ein solches bezeichnen kann, eher als ein Dahinvegetieren. Dreck, schlechtes Futter, Krankheit, Stress, all dies hat dazu beigetragen, dass der Hund nur noch von seinem Leiden erlöst werden konnte. Seine Gliedmaßen waren aufgrund der Mangelernährung deformiert, hinzu kamen Hautpilz und Räude.

Richtigstellung von SALVANOS:

„Dieser Hund ist noch nicht tot. Es ist der letzte, verzweifelte Versuch, ein Plätzchen für ihn zu finden. Man hat ihn offensichtlich mit dem bedauernswerten 128P aus Sangonera verwechselt, der sofort eingeschläfert wurde, weil er vollkommen von Hodenkrebs zerfressen war und unbeschreibliche Schmerzen hatte. Das Dreibeinchen wird noch in dieser Woche von Sálvanos herausgeholt, zum Tierarzt und dann mit dem nächstmöglichen Transport über LuckyAnimals nach Deutschland gebracht.“

update: Der Hund wurde von einer anderen spanischen Organisation übernommen.

Siehe auch:
Die Hölle von Sangonera
Sangonera, eine Hölle oder ein Schutz

Proaniplant in Murcia, El Refugio in Puerto Real, die Perrera in Miera, dies alles sind nur ein paar wenige Fälle die an das Licht der Öffentlichkeit kamen, schreckliche unhaltbare Zustände, Misshandlung von Tieren die zur Anzeige gebracht werden muss. Die Behörden versagen, es fehlen Kontrollen, Vetternwirtschaft und verschlossene Augen tragen dazu bei, dass solche Einrichtungen existieren können, zudem diese für ihre Betreiber äußerst lukrativ sind.
Selbst in gut geführten Auffangstationen werden Hunden und Katzen eingeschläfert, so viele Tiere können weder vermittelt noch am Leben gehalten werden, die Auffangstationen würden innerhalb kurzer Zeit aus allen Nähten platzen. Solange unkontrolliert gezüchtet wird, Hunde und Katzen in Tierhandlungen angeboten werden dürfen, private Züchter unkontrolliert die Ware Hund produzieren und Tiere als Wegwerfartikel betrachtet werden, wird sich an dieser Situation nichts ändern.
Alleine in den beiden Perreras in Málaga, El Paraiso und Centro Zoosanitario de Málaga, wurden im vergangenem Jahr 4500 Hunde euthanisiert.

Im Jahr 2007 wurden laut der Stiftung „Fundación Affinity“ 109.000 Hunde und 24.000 Katzen von städtischen Auffangstationen und Tierheimen aufgenommen. Quelle

Laut Studie wurden 21% der Hunde an ihre Besitzer zurückgegeben, 52 % wurden adoptiert und 16 % getötet. Von den Katzen wurden 42 % eingeschläfert. Nur 18% der Hunde und 3 % der Katzen waren mit Microchip gekennzeichnet. Es wurden ebensoviele Hündinnen wie Rüden aufgenommen. 28% der Hunde waren Welpen, 50% erwachsene Tiere und 22% Senioren.
32% der aufgenommenen Hunde waren klein, 37% mittelgroß und 31% groß.
Sowohl bei den Katzen auch bei den Hunden war der Gesundheitszustand der meisten Tiere, 60% gut, 25% litten an irgendeiner Krankheit und 14% zeigten Anzeichen von Misshandlungen.
Abgabegründe waren fehlendes Interesse am Tier, Allergie, die Geburt eines Kindes, Umzug, Probleme mit dem Verhalten des Tieres oder aber Tod des Besitzers.

Es gibt keine offiziellen Zahlen über alle ausgesetzten Hunde und Katzen, da sehr viele von ihnen überfahren werden, verhungern oder an Krankheiten sterben und auch die Dunkelziffer der von ihren Besitzern getöteten Hunde und Katzen ist sicher sehr hoch.

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SOS Galgos - 2008 Dezember 09

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