Der Skandal um die Perrera von Puerto Real, tausendfaches Leid
Das was folgender Zeitungsbericht zutage bringt ist mehr als erschreckend. Offensichtlich mussten viele tausende Tiere, wahrscheinlich Zehntausende, eines grausamen, qualvollen Todes sterben. Alles deutet darauf hin, dass die zuständigen Behörden davon Kenntnis hatten und billigend die schwerste Misshandlung mit Todesfolge in Kauf genommen haben.
Ein weiterer Beschuldigter im Fall Perrera Puerto Real sagt aus, dass 50 bis 60 Tiere eingeäschert wurden.
Die Schutzorganisation El Refugio teilte heute in Cádiz mit, dass die Zahl der Angeklagten im Fall der Tötungsstation von Puerto Real (Cádiz) bereits auf acht angestiegen ist. Es wurde gesagt, dass der neue Angeklagte ein Arbeiter ist, der kürzlich vor der für den Fall zuständigen Richterin aussagte, dass zwischen „50 und 60 Tiere täglich“ in den Einrichtungen verbrannt wurden. El Refugio teilt in einer Nachricht mit, dass dieser weitere Angeklagte in diesem Fall der mit der Verbrennung beauftragte Arbeiter ist, d.h., es stehen der Besitzer der Tötungsstation, die Leiterin, der offizielle Tierarzt, der frühere Tierarzt und vier Arbeiter vor Gericht. Allen wird Fälschung von Dokumenten, falsche Anzeigen sowie fortgesetzte Misshandlung von Tieren vorgeworfen. Gleichzeitig wurde erwähnt, dass ein „angesehener Tierarzt aus Cádiz“ bestätigte, dass die Lieferungen von Mioflex seit dem Jahr 1994 erfolgten und dass außerdem „die Stadtverwaltungen von Cádiz, Puerto Real und San Fernando, um nur einige zu nennen, von den Ordnungswidrigkeiten in der Tötungsstation von Puerto Real informiert waren“. Dieser Tierarzt bestätigte außerdem, dass er bei verschiedenen Besuchen in der Tötungsstation „auf engstem Raum eingepferchte Tiere sah, kranke Tiere mit Durchfall oder Blutungen und sogar einem, dem ein Knochen herausstand. Außerdem sah er Tiere, die einen Unfall erlitten hatten, im Sterben lagen und Hunde, die tagelang im Todeskampf lagen.“
Der Präsident von El Refugio, Nacho Paunero, wies wieder darauf hin, dass es sich hier um den ersten Fall einer Anklage gegen eine Tötungsstation in Spanien handelt, nachdem die Tierschutzorganisation die angeblichen Ordnungswidrigkeiten beim SEPRONA (Spezialabteilung für Naturschutz der Guardia Civil) angezeigt hatte.
Paunero wiederholte, dass seine Organisation an der Anzeige teilnimmt und rief alle Personen, die in der Vergangenheit einen Vorfall im Zusammenhang mit der Perrera hatten, sich bei www.elrefugio.org zu melden.
Er wies am Ende darauf hin, dass die Tötungsstation in Puerto Real jährlich tausende von Hunden und Katzen aus mehreren Städten der Provinz Cádiz aufnahm.
Angeblich wurden die Tiere durch ein Lähmungsmittel getötet (Mioflex), welches Hunden und Katzen gespritzt wurde und ihnen einen langsamen, grausamen Tod durch Ersticken verursachte, der mehrere Minuten andauern konnte. Die Hunde und Katzen waren während dieser Zeit bei vollem Bewusstsein, bis die Lähmung der Atemwege den Tod verursachte.
Quelle: ecodiario.es
Der Tod der beiden Hunde der italienischen Touristen Simone Righi und Joe Fiori brachte den Stein ins rollen. Im guten Glauben, die Hunde seien für ein paar Tage gut in der der Perrera zugehörigen Tierpension untergebracht, mussten sie nach drei Tagen feststellen, dass die Hunde tot sind, nur der Kadaver eines Hundes war auffindbar und eine Autopsie brachte die schreckliche Wahrheit ans Tageslicht, ihre Hunde wurden mit MIOFLEX getötet.
Jahrelang waren die Tierschützern und Vereine der Gegend auf der Suche nach Beweisen: Refugio KIMBA, Ecologistas en Acción, Cadiz Felina, Prodean, Agaden und weitere, die daran arbeiteten die Zustände dieser, sowie anderer Perreras einundesselben Besitzers aufzudecken.
Während der friedlichen Demonstration gegen die Perrera wurde Simone, der Besitzer der verendeten Hunde, vom Denunzianten zum Angeklagten. Er wurde während seiner Verhaftung geschlagen, die örtliche Polizei war gegen die Demonstration, die Verhaftung war unangemessen, die Haft dauerte viele Monate.
Die ist nicht nur die tragische Geschichte von der Misshandlung von Tieren, sondern auch ein Coktail von Autoritätenmissbrauch und Bonzentum, noch ist das Urteil nicht gesprochen, man kann nur hoffen, dass wirklich Recht gesprochen wird, Tierrecht.
Siehe auch:
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Cádiz, 7. Oktober 2007 ; ca. 2 000 Menschen demonstrieren vor dem Rathaus gegen die Mißhandlung von Tieren
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