Die Angst der Jäger
Die spanischen Jäger rufen zu einer pro-Jagd Demonstration am 1. März in Madrid auf.
Schon einmal, im vergangenen Jahr am 1. März 2008, ging die Schande auf die Straße, um gegen die immer zahlreicher werdenden Stimmen gegen die Jagd, zu demonstrieren. Die Angst geht um, man befürchtet durch neue Gesetze, die u.a. die Natur vor einer Vergiftung durch Bleimunition schützen soll, Jagdreviere zu verlieren. Es geht um sehr viel Geld, Umweltschutz und Tierschuzt spielen keine Rolle, bei diesen Summen die im folgenden Artikel genannt werden, ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Regierung untätig den vielen Missständen zuschaut, es weder Züchtungsbegrenzungen für Jäger gibt, noch Tierschuztgesetze die verhindern, dass Jagdhunde unter miserablen Bedingungen gehalten werden, man will keine Wählerstimmen verlieren.
Das ist das typische „Espana profunda“ , tiefstes Spanien, wovon meine spanischen Freunde immer wieder sprechen, das Spanien, was man den Ausländern nicht gerne zeigt.
Mehr als eine halbe Million Jäger werden am 1. März die Castellana blockieren, einer der bekanntesten Prachtstraßen die durch Madrid führt.
Jäger und Landwirte, 500 Jagdmeuten, 500 Galgos und viele Traktoren, Falkenjäger und Bogenschützen wollen gegen das Gesetz für das Naturerbe und die Biodiversität protestieren.
Die Organisatoren dieser Demonstration sind ASAJA (Verein junger Landwirte), RFEC (Königliche Jagdföderation) und das Nationale Büro für die Jagd. Sie sind der Ansicht, dass es sich um ein Gesetz der “ Strafjustiz“ handelt, welches „zweideutig, interventionistisch und konfiszierend“ ist.
Andrés Gutiérrez Lara, der Präsident der Königlichen Jagdföderation, forderte heute während einer Pressekonferenz in Madrid die Abschaffung der Paragraphen über geschütze Gebiete, besonders jene, die sich auf ein Verbot der Jagd mit Bleikugeln beziehen.
Gutiérrez Lara bezeichnet die Umweltministerin als „überführte Lügnerin“, weil in keinem anderen Land ein totales Verbot besteht, er beruft sich auf Frankreich, denn dort ist die Benutzung an eine Anzahl konkreter Nassbezirke begrenzt und nur, wenn in Richtung auf das Wasser geschossen wird.
Er fordert wie die anderen auch, die Beteiligung der Betroffenen bei der Erstellung dieser Art Gesetze und kündigte an, dass seine Föderation die Teilnahme am Staatlichen Kongress der Biodiversität am 13. März nicht teilnehmen wird, wenn das Gesetz bis dahin nicht geändert wird.
Barato seinerseits verurteilt die im Gesetz vorgesehenen Enteignungen für die Landwirte und ist der Meinung, dass dieses Gesetz die Faktoren, die die ländliche Umgebung erhalten, belohnen sollte, vor allem eben Landwirte und Viehzüchter, statt sie zu „kriminalisieren“.
Der Präsident von ASAJA hob hervor, dass es sich um eine Demonstration der gesamten ländlichen Bereiche handelt und auf keine „Provokation“ eingehen wird, und dass „von niemanden der Mitgliedsausweis verlangt wird“. Alle Kollektive haben das Recht zu demonstrieren, wie es auch vor den allgemeinen Wahlen am 9. März der Fall sein wird.
Barato hob hervor, dass die Jagd ein Teil der Viehzucht und Landwirtschaft ist und gibt zu, dass ein Rebhuhn in einigen Landesteilen einen höheren Wert als ein Schaf haben kann.
Er erinnert daran, dass viele Arbeiter in der Landwirtschaft ihre grössten Einnahmen an einem Wochenende der Jagt haben und nicht mit ihrer normalen Tätigkeit, und dass der Jäger „eine Kette zum Mehrwert“ der ländlichen Bezirke ist.
Er ist daher der Meinung, dass das Umweltministerium „sich irrt“, wenn es nicht zusammen mit den tatsächlichen Verwaltern der Ländereien arbeitet und dafür auf ein paar „Eko-Grossmäulern“ hört.
Die Leiterin des Nationalen Büros für die Jagd, Belén Pirilla, ist der Ansicht, dass das Gesetz für das Naturerbe und die Biodiversität „das Fass zum Überlaufen bringt“ und daher die Demonstration des landwirtschaftlichen Bereiches „ein voller Erfolg“ sein wird. Der Jagdsektor hat in Spanien einen Ertrag von 4.808 Millionen Euro, beschäftigt 225.000 Personen und schafft 1,5 Millionen Tagelöhne pro Saison.
Quelle: telemadrid.es
Siehe auch: Die Schande geht auf die Straße