6th August 2009

Galgofamilie in Not

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Notfälle über Notfälle, für diese Galgofamilie sucht man momentan einen Platz, der Allgemeinzustand der Tiere ist schlecht, die Straße ein gefährlicher Lebensraum. Die Jagdsaison mit Galgos ist schon lange beendet, sie geht von Januar bis Oktober, die Galgos der letzten Saison werden noch nicht gerettet sein und das Drama beginnt bald schon wieder von neuem.
Galgos, einst die stolzen und schönen Hunde des Adels, sind heutzutage in Spanien nicht mehr und nicht weniger als ein Instrument der Jagdleidenschaft, welches unbrauchbar geworden, weggeworfen wird wie ein Stück Müll.

Extremadura und die Galgos: Sage, Ritual, Realität und ein Epilog

Zur Zeit der alten Ägypter hörte der Galgo auf, aus Gold zu sein und wurde in den Weiten von Extremadura zu Kupfer; zu geschlagenem Kupfer, damit es für die Armen wie Gold glänzt…

In jenen fernen Zeiten teilte der Galgo den Altar mit den bedeutendsten Gottheiten aus den Sternen oder anderer Planeten. Warum eigentlich?
Die abtrünnigen Römer nahmen dieses Geheimnis für immer mit ins Grab; die Mythologie ging in ganz Europa den Bach hinunter und mit ihr verschwand auch das rituelle Opfer besonders ausgesuchter Tiere; es wurde durch die massive und spielerische Abschlachtung ersetzt, die bis in unsere Tage fortdauert.
Nach den Göttern blieben dann nur die Könige, die auf Grund ihrer fehlenden intellektuellen Privilegien den schönen Körperbau , den liebenswerten Charakter und vorzüglichen Ruf der Galgos für sich in Anspruch nahmen. Für eine Zeit lang fühlten sich die Tiere in Begleitung ihres Herren sicher.

Im Verlauf des Mittelalters – und weil die Amerikanische Organisation der Freunde für Feuerwaffen noch nicht bestand – wurde der Galgo dann zum Speer, um die Gefräßigkeit der Adeligen und den Neid der niedrigen Bauern zu sättigen.

Die Chronik sagt, dass es der letztgenannte Schurke war, der den Galgo entführte und in seinen Dienst stellte; und dass er es aus Hunger und aus Angst tat: Das könnte stimmen! Eins ist sicher, die Verse von A. Machado passen auf diesen Menschen genau: „Das Laster der Tugend machte aus Kain einen Mörder: Hoch lebe Kain!, heutzutage ist Laster das, was am meisten geneidet wird“.
In eben jener, übertrieben als goldenes Zeitalter von Extremadura bezeichneten Ära, bildete sich unter den Brücken von Badajoz der Handel mit Tieren wie Galgos, Maultieren und Eseln. Grundlage waren Tiere, die von einer kleinen Kolonie von aus Rumänien stammenden Zigeunern entweder gestohlen oder im Tauschhandel erstanden worden waren.
Der Opportunismus und die Gleichgültigkeit dieser Menschen einerseits und die Scheinheiligkeit und der verbreitete Hass der Bevölkerung auf alles, was aus dem ungläubigen Orient kommt, andererseits, taten dann den Rest.
Bis heute haben sich die Dinge nicht geändert: Der Galgo ist daher der ideale Geächtete meiner Heimat.
Die saisonbedingte Dauer der Jagd mit ihren Unfällen, die Höhe der Unterhaltskosten von Hundemeuten, die inzwischen nicht mehr gratis sind, das unstillbare Verlangen nach jungen, unverdorbenen Exemplaren für dieses Spiel – der Galgo wird ohne Ausnahme ausgesetzt und/oder hingerichtet.
Der Galgo hat sich niemals geirrt: Die Launen des Menschen sind unhaltbar!

Die Regierung von Extremadura, ständiger Förderer des Jagdgeschäftes, hat die Unmenschlichkeit seiner Leute Tieren gegenüber institutionalisiert. (dazu die Neo-Safari in Monterrubio de la Serena vor einigen Monaten ansehen, über blinde Tiger und apathische Löwinnen).
In der Provinz Badajoz ist es durchaus üblich, eine Ducatti ohne Bremsen zu sehen, an die ein Rudel Galgos angebunden ist. Die Tiere werden den Kanal hinauf und wieder hinunter gezerrt, dann in einem verdreckten Verschlag untergebracht, als Abendessen der Nachtwind.

Etwa 50.000 Galgos werden ohne jede Verhandlung jedes Jahr in Spanien verurteilt und hingerichtet: Auf dem Grund von Brunnen oder Kanälen, an den untersten Zweig eines Baumes gebunden, nur wenige Zentimeter vom Boden entfernt, damit sie das Ritual der Stenotypistin ausführen, oder lebendig gehäutet, mit Eisen oder Stöcken getötet, oder vollkommen entkräftet oder krank einfach ausgesetzt …, wir sterben alle ein wenig mit ihnen.
Der Galgo rivalisiert nicht mit dem Menschen. Was ist der Grund für so viel Bösartigkeit?

EPILOG.-
Der Galgo ist ein wunderschönes Exemplar mit sanften, mandelförmigen kleinen Augen in Braun, Bernstein, Grau oder Blau, die zu seinem kurzen und gepflegten Fell im Ton passen, oder auch nicht. Auf jeden Fall bekommt jeder hierdurch in unbeschreiblicher Harmonie seine einzigartige Persönlichkeit. Und ja, der Galgo ist auch ein großartiger Sportler. Aber er wurde nur dazu geboren, um Gesellschaft zu leisten, um zu spielen, um formbar und unterwürfig zu sein: Sein Lebensraum ist die Zuneigung. Einige „seelenlose“ glaubten – oder glauben – dass Knechtschaft auf seiner Stirn geschrieben steht; aber dort leuchtet der Stern des Wissen … und der Ungläubigkeit.
Der Galgo ist ein in Ungnade gefallenes Totem; er ist der verrostete Schlüssel zu einem großen Paradies, zu dem wir, so wie es heute steht, keinen Zutritt haben.

Und – der Galgo ist ein wunderbarer Hund: Ich empfehle ihn euch für eure Kinder:

HELFT UNS IN UNSEREM KAMPF GEGEN DIE MISSHANDLUNG UND AUSSETZUNG VON GALGOS,
UND WENN IHR EIN TIER ADOPTIEREN WOLLT, DENKT GANZ BESONDERS AN SIE!

folletos-campana-galgos.doc

Donnerstag, August 6th, 2009, 01:55 | Allgemein, Extremadura, VIDEOS | kommentieren | Trackback

2 Kommentare zu “Galgofamilie in Not”

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  1. 1 6. August 2009, Sabine schreibt:

    Wenn vergötterte Gestalten fallen…. fallen ganze Kulturen….. Die südlichen Länder sind Musterbeispiele……….

    Es bleiben nur hohle …leere Legenden….. oder Märchen,… es war einmal… da wurden Tiere geachtet und geschätzt….in einem Land mit Jahrhunderter alter KULTUR……

  2. 2 6. August 2009, Lisa schreibt:

    Wie kann man denn helfen, meinen ersten Galgo bekam ich von Scooby vor genau 10 Jahren und obwohl vorher totaler Ami-Cocker-Fan, habe ich seitdem 5 weitere Galgos und einen Greyhound vom Tierschutz übernommen. Es macht mich nur so wahnsinnig traurig, daß man ohnmächtig mit ansehen muß, daß das Elend der Galgos kein Ende nimmt. Ich kann gar nicht ausdrücken , wie mir dabei ist, wenn ich ständig neue Horrormeldungen sehe. Und obwohl es in den letzten 10 Jahren einen enormen Zuwachs im Kreis der „Galgoliebhaber und-Retter “ gibt, scheint es, als ob es keine Wirkung hat?????

    Es werden viele Galgos gerettet, dies ändert aber leider nichts an der Situation im Land, es sind viel zu viele Tiere die Hilfe brauchen, oder aber in Perreras getötet werden. Misshandlung und Aussetzen von Galgos muss strafrechtlich verfolgt werden, die uneingeschränkte Zucht der Jäger darf so nicht weitergehen, sonst ändert sich nie etwas.

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