TORO DE LA VEGA / Blut, Folter und Tod in Tordesillas
Um 11 Uhr wurde Moscatel, Toro de la Vega 2009, der diesjährige zum Tod durch Lanzen verurteilte Stier, auf die Straße getrieben. Männer mit ihren Testosteron gesteuerten Hirnen, stolz darauf ihre Brutalitat präsentieren zu können, hetzten Moscatel durch das Dorf hinaus.
Doch Moscatel sorgte für Verwirrung, er übersprang eine Absperrung und rannte die Bundesstraße entlang Richtung Salamanca. Erst nach fast einem Kilometer gelang es den Stier zu umkreisen und zurück auf den Weg zu bringen.
Moscatels Leiden war nach 30 Minuten beendet, 30 lange Minuten voller Todesangst und Schmerzen, grausame 30 Minuten, die die dem Stier wie eine niemals endende Ewigkeit vorkommen mussten.
Getötet wurde der verängstigte, von einer grölenden Menschenmasse umzingelte Stier, gegen 11.30 von Álvaro Hernández aus Medina del Campo, doch nicht, wie es die Regeln vorschreiben, auf offenem Feld, sondern noch auf der Straße. Aus diesem Grund wird die Prämie nicht vergeben.
Trotzdem bestätigt die Bürgermeisterin von Tordesillas, dass es sich um einen „sauberen Wettkampf handelt bei dem der Stier nicht leidet“.
Feigheit, gepaart mit blutrünstigem Sadismus, Dummheit und Ignoranz gegenüber einem leidensfähigen Wesen, öffentlich nicht nur zur Schau getragen, sondern als touristisch wertvoll deklariert, Kultur der Unbarmherzigkeit, dass ist die Schande von Spanien, dass ist Tordesillas, ein Ort, der mittlerweile auf internationaler Ebene eine traurige Bekanntheit erlangt hat.