So tötet man den Toro de la Vega
Aktivisten von Igualdad Animal haben Kopf und Kragen riskiert, um die folgenden Aufnahmen von Moscatels grausamen letzten Minuten seines Lebens aufzuzeichnen.
Die Anhänger des Toro de la Vega erlauben nicht, dass man filmt, wer eine Kamera bei sich trägt oder sein Handy zückt wird bedroht, egal ob als Privatperson oder für ein Fernsehteam.
Warum dieser Argwohn, wenn man doch so stolz auf das Fest ist? Sicher zu Recht behauptet der Aktivist Javier Moreno, dass diesen Leuten bewußt ist, dass Folter etwas schlechtes ist. Als etwas anderes kann man es auch nicht bezeichnen.
Igualdad Animal ist es gelungen Aufnahmen von Moscatels schrecklichen Ende zu machen, die hoffentlich auch den Rest der Welt erreichen. Aufnahmen, die an Grausamkeit wohl kaum zu übertreffen sind. Die Lanze die sich in den Körper des Stieres bohrt, das viele Blut, der verzweifelte Blick des sterbenden Tieres. Während fünf Minuten gab man Moscatel immer wieder einen Genickstoß ohne ihn zu töten, man deckte ihn mit einem Segeltuch ab, um genau solche schockierenden Aufnahmen zu verhindern. Es gelang ihnen immer noch nicht, der Stier wälzte sich hin und her, erhob sich ein letztes Mal und versuchte vor seinen Peinigern zu fliehen. Es war ein langer Todeskampf, ein langsames grauenvolles Sterben.
Die Bilder sprechen für sich, wie kann da die Bürgermeisterin von Tordesillas, Milagros Zarzuelo noch behaupten, dass es sich um einen “sauberen Wettkampf handelt bei dem der Stier nicht leidet”?
Während die Jury des Patronato del Toro de la Vega wohl darüber diskutiert, ob man die Trophäe dem Stiermörder Álvaro Hernández zuerkennen muss, wird die Welt darüber diskutieren, wie man dieses Spektakel endgültig in das Endlager der Geschichte verbannt, in die Geschichte des dunklen tiefsten Spaniens.
Igualdad Animal 15.09.2009 – Tordesillas-Matanza de Moscatel