Ein Augenzeugenbericht aus Jerez de la Frontera
Ach, gestern war ein trauriger Tag. Ich fuhr mit meiner Mutter um ca. 21.30 h nach Hause als ich am linken Straßenrand einen kleinen, grauen Schatten dahinhuschen sah. Ich dachte gleich es sei ein Kätzchen. Richtig, da rannte es schon über die Straße und wurde prompt von einem Auto angefahren. Ich sah nur noch wie es mit gebrochenem Beinchen davon humpelte. Etwas weiter vorn war zum Glück eine Tankstelle. Ich hielt an und rannte zurück.
Ich musste nicht lange suchen, um das etwa 3 Monate alte Kätzchen, das zusammengekauert einem Häufchen Elend glich, zu finden. Es schrie ununterbrochen. Vorsichtig hob ich es am Nackenfell hoch. Dies ließ es ohne weiteres zu, hörte aber nicht auf zu schreien. Es befand sich wohl in einem Schockzustand. Ich fragte in der Tankstelle nach einer Schachtel und tat es rein. Sofort fuhr ich mit ihm zum Tiernotfall-Klink um das Tierchen einschläfern zu lassen. Leider will ja niemand Tiere und Katzen schon gar nicht. Ich hätte ein furchbar schlechtes Gewissen gehabt wenn ich es einfach liegen gelassen und seinem Schicksal überlassen hätte. Nicht auszudenken, was mit ihm passiert wäre, wenn ein Tierquäler aufgekreuzt wäre.
Als der Tierarzt reinfassen wollte wurde es ganz wild, fauchte und wollte kratzen. Der Tierarzt holte ein Paar dicke Wildlederhandschuhe die bis zum Elbogen reichten. Nur so konnte er es dann packen, während es vergeblich in die Handschuhe biss, um ihm eine Betäubungsspritze zu verabreichen. Dann legte er es wieder in die Schachtel. Noch eine zeitlang hörte man seine Drohlaute. Das war ein ganz wildes, kleines Biest. Die Todespritze bekam es gar nicht mit, das Gift wirkte sofort. Armes kleines Tierchen, nur 3 Monate alt, verdammt kurzes Leben. Der Tierarzt wollte dafür, sage und schreibe 70€!! mit Kadaverentsorgung. Ich hatte aber nur 50€ dabei. Da sagte er, es sei gut und er werde es auch entsorgen.
Dann tauchte ein junges Paar mit einem ca 2-jährigen Kind auf, die einen jungen Yorkshire dabei hatte, dem es gar nicht gut ging. Die Kleine hätte es auf den Kopf geschlagen und scheinbar nicht zum 1. Mal. Der Tierarzt sagte zum Kind das dürfe man nicht tun und zu den Eltern, sie müssten unbedingt das Kind beaufsichtigen. Wenn ich an meinen Sohn in diesem Alter denke, so war der schon so erzogen, dass er Tiere liebte und sie vorsichtig streichelte. Wie dumm doch viele (hauptsächlich spanische) Eltern heute sind, und wie unfähig Kinder zu erziehen. Weshalb haben denn solche Leute Kinder, wenn sie bei der Erziehung versagen?? Verprügeln sollte man die.
Marybelle