5th November 2009

Ein Augenzeugenbericht aus Jerez de la Frontera

Ach, gestern war ein trauriger Tag. Ich fuhr mit meiner Mutter um ca. 21.30 h nach Hause als ich am linken Straßenrand einen kleinen, grauen Schatten dahinhuschen sah. Ich dachte gleich es sei ein Kätzchen. Richtig, da rannte es schon über die Straße und wurde prompt von einem Auto angefahren. Ich sah nur noch wie es mit gebrochenem Beinchen davon humpelte. Etwas weiter vorn war zum Glück eine Tankstelle. Ich hielt an und rannte zurück.

Ich musste nicht lange suchen, um das etwa 3 Monate alte Kätzchen, das zusammengekauert einem Häufchen Elend glich, zu finden. Es schrie ununterbrochen. Vorsichtig hob ich es am Nackenfell hoch. Dies ließ es ohne weiteres zu, hörte aber nicht auf zu schreien. Es befand sich wohl in einem Schockzustand. Ich fragte in der Tankstelle nach einer Schachtel und tat es rein. Sofort fuhr ich mit ihm zum Tiernotfall-Klink um das Tierchen einschläfern zu lassen. Leider will ja niemand Tiere und Katzen schon gar nicht. Ich hätte ein furchbar schlechtes Gewissen gehabt wenn ich es einfach liegen gelassen und seinem Schicksal überlassen hätte. Nicht auszudenken, was mit ihm passiert wäre, wenn ein Tierquäler aufgekreuzt wäre.

Als der Tierarzt reinfassen wollte wurde es ganz wild, fauchte und wollte kratzen. Der Tierarzt holte ein Paar dicke Wildlederhandschuhe die bis zum Elbogen reichten. Nur so konnte er es dann packen, während es vergeblich in die Handschuhe biss, um ihm eine Betäubungsspritze zu verabreichen. Dann legte er es wieder in die Schachtel. Noch eine zeitlang hörte man seine Drohlaute. Das war ein ganz wildes, kleines Biest. Die Todespritze bekam es gar nicht mit, das Gift wirkte sofort. Armes kleines Tierchen, nur 3 Monate alt, verdammt kurzes Leben. Der Tierarzt wollte dafür, sage und schreibe 70€!! mit Kadaverentsorgung. Ich hatte aber nur 50€ dabei. Da sagte er, es sei gut und er werde es auch entsorgen.

Dann tauchte ein junges Paar mit einem ca 2-jährigen Kind auf, die einen jungen Yorkshire dabei hatte, dem es gar nicht gut ging. Die Kleine hätte es auf den Kopf geschlagen und scheinbar nicht zum 1. Mal. Der Tierarzt sagte zum Kind das dürfe man nicht tun und zu den Eltern, sie müssten unbedingt das Kind beaufsichtigen. Wenn ich an meinen Sohn in diesem Alter denke, so war der schon so erzogen, dass er Tiere liebte und sie vorsichtig streichelte. Wie dumm doch viele (hauptsächlich spanische) Eltern heute sind, und wie unfähig Kinder zu erziehen. Weshalb haben denn solche Leute Kinder, wenn sie bei der Erziehung versagen?? Verprügeln sollte man die.

Marybelle

Donnerstag, November 5th, 2009, 20:24 | Allgemein | kommentieren | Trackback

3 Kommentare zu “Ein Augenzeugenbericht aus Jerez de la Frontera”

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  1. 1 5. November 2009, Kevin&Christina schreibt:

    Da fehlen mir die Worte so ein 2Jähriges Balg und schon so böse zu Tieren gut vieleicht hat es das nicht gelernt verstehe es aber trotzdem nicht.Ja das sind die späteren Tierquäler so werden sie ran gezogen unglaublich.Das arme Kätzchen zum Glück hast du es von den Schmerzen erlöst.

  2. 2 6. November 2009, Claudia schreibt:

    @nun immerhin sind die Eltern zur Tierklinik gefahren mit dem armen Yorki,erstaunt doch etwas in Spanien:
    Wahrscheinlich hat das Kind ADHS,wie sonst lässt es sich erklären das ein Kind von 2 Jahren so aggressiv ist.
    Kein Kind kommt ja als Teufelsbrut auf die Welt,denke ich zumindest mal!
    Auf jeden Fall wäre es für das Hundi besser,man würde einen neuen Platz für Ihn suchen,bevor er zu Tode kommt oder einen Hirnschaden bekommt,denn irgendwann ist das Kind wieder mit dem Hund alleine,und da es seine Agrressionen nicht steuern kann,wird es bestimmt wieder geschehen.

    Claudia

  3. 3 6. November 2009, Mirjam schreibt:

    Ja kar es muss bestimmt eine Krankheit wie ADHS haben das böse Kind! Schon mal daran gedacht dass das Kind vielleicht nur seine Eltrern nachahmt ohne ADHS zu haben? Unsere Kinder haben gelernt liebevoll mit Tieren umzugehen, und wie haben sie das gelernt? In dem WIR ihnen das vorgelebt haben! Also nicht immer sind die Kinder daran Schuld, aber von nichts kommt nichts! Kein Kind kommt böse zu Welt, aber aufwachsen bedeutet kennen lernen ausprobieren und nachahmen was einem vorgelebt wird! Meiner zwei Jährigen Enkelin muss ich auch ab und zu den Unterschied zwischen „streicheln und tätscheln“ erklären! Sie meint es nicht böse aber es liegt nun mal in der Kindlichen Natur auszuprobieren wie weit man gehen kann und darf! Wenn sich dann niemand darum kümmert und das Kind einfach tun und lassen kann was es will dann wird es schief gehen, die Eltern und Groseltern sind gefordert und wenn die nichts dagegen tun, woher bitte schön soll denn das Kind wissen dass es etwas falsches getan hat? Aber eben:

    ELTERN WERDEN IST NICHT SCHWER – ELTERN SEIN DAGEGEN SEHR!

    Ich hoffe sehr dass dem Kind jemand „ERKLÄREN KANN“ dass das was es getan hat falsch war und dass man so etwas nicht tun darf! Und für den kleinen Hund hoffe ich dass seine verletzungen nicht all zu schlimm waren und es ihm nun wieder besser geht!

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