Perrera von Olivenza, Fakten über das lukrative Geschäft mit dem Tod
Die Fotos wurden vergangene Woche in der städtischen Perrera von Olivenza, in der Provinz Badajoz, aufgenommen.
An diesem Tag befanden sich ca. 30 Galgos in der Perrera, von denen fast alle eingeschläfert wurden. Die Perrera ist aus lauter Gitterkäfigen erbaut, 60 Stück a 4 Quadratmeter, Plastikplanen bieten nur einen notdürftigen Schutz vor der Witterung, die Hunde müssen auf kalten Fliesen liegen, in diesem Teil Spaniens kann es sehr kalt werden. Man beachte die sauberen Zwinger, wenig oder kein Futter bedeutet weniger Arbeit, niemand kontrolliert ob die die Frist von 20 Tagen eingehalten wird, ein Arbeiter kümmert sich vormittags, ein paar Stunden täglich, um ca. 140 Hunde.
Im Jahr 2006 wurden 1700 Hunde aufgenommen, von denen bestenfalls 10 Prozent adoptiert wurden. Es gibt werder eine Internetpräsens noch eine Zusammenarbeit mit Tierschützern. Wozu auch, das würde für den Betreiber des Todeslagers nur Arbeit bedeuten, die Hunde werden gechipt und geimpft für 20 € abgegeben.
Auch Jäger besuchen offensichtlich gerne diese Perrera, “Vengo a buscar uno para la temporada de caza.”, so lautet die Überschrift eines Artikels bei hoy.es.
Der Interessent antwortet auf die Frage, was er denn nach der Jagdsaison mit dem Hund macht, dass er schon 15 Hunde auf dem “campo” (Feld) hat, wenn er ihm gefällt, ihn auch behalten könnte und wenn nicht, ihn wieder in die Perrera bringt. Eine preiswerte, ganz legale Lösung für jeden spanischen Hundehalter. Im Jahre 2006 hat diese Perrera von der Provinzverwaltung 88.754,56 € erhalten, also pro aufgenomenes Tier ca. 50 €. Rechnet man für jedenn Hund 1 € Futtergeld täglich, ergibt dies einen Betrag von 34 000 € bei 1700 Hunden die 20 Tage bis mehr oder weniger bis zu ihrem Tod durchgefüttert werden, verbleiben also noch ca. 54 000 €, für die Beseitigung der Kadaver, Todesspritze und ??? für die eigene Tasche.
Bis jetzt gibt es keine genauen offiziellen Zahlen über die Anzahl der städtischen Auffanglager, von denen viele noch nicht einmal diesen Namen verdienen, viele dürfen von Interessenten nicht betreten werden, längst nicht alle sind in den “paginas amarillas” (Gelben Seiten) aufgeführt, die wenigsten sind in den Händen von Tierschützern oder arbeiten mit ihnen zusammen.
Tierschutz existiert noch nicht in den Köpfen der Regierenden, Investitionen in Sensibilisierungs- und Kastrationskampagnen sind nicht vorgesehen, dabei ist dies der einzige Weg, dem sinnlosen Töten von Haustieren langfristig ein Ende zu setzen.
Als echter spanischer Mann investiert man lieber in den Stierkampf, schließlich handelt es sich hierbei ja ganz offiziell um Kultur und die scheint, wenn auch blutbefleckt, fördernswert.