15th Februar 2009

Ich kann bald nicht mehr

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Sonntag, 15.02.2008
Mail von 6.50 Uhr von Caroline

Bin eben erst zurück gekommen. 3 Std. war ich heute draussen, in der Kälte.

Ganz zufrieden habe ich mich heute unter dem Netz hindurchgeschwungen, da seh ich, dass drei meiner Katzen wieder auf der Mauer sitzen. Die, die zum ehemaligen Garten geht. Verdammt. Ich habe doch gestern alles geschlossen.

Schleiche mich mit Leiter hin und sehe, dass sie sich eine Öffnung gemacht haben, durch die sie dann nach drinnen gegangen sind. Ich habe gelockt wie wild, überall Futter ausgelegt….. nach einer 3/4 Std. ist endlich der Schwarze raus. Nach noch ner halben Std. die Tigerkatze, aber mein Weisser hat die Stellung gehalten. Er wollte sein Revier nicht verlassen. Habe gelockt, Futter ganz nah ausgelegt, als er halb durch die Öffnung war, hab ich ihn von hinten angeschubst, damit er vorne runterfällt.

Da hatte ich aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Er dreht sich um und faucht mir mitten ins Gesicht. Mist. In dem Moment geht eine Balkontür auf, und der „Spucker“ rotzt ekelhaft und speit dann alles in den asfaltierten Hof. Kann er das nicht drinnen machen? Und ein Taschentuch benutzen?

Ich bewegte mich nicht, hoffend, dass er mich für irgendeinen „bulto“ halten würde. Jetzt steckte er sich auch noch ne Zigarette an. Aaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhh. Endlich war er weg und ich entschloss mich, die Öffnung trotz Weissem wieder zu schliessen. Dann würde er eben drinnen bleiben. Wenn er Hunger hat, wird er die drei Meter von der Mauer dann hoffentlich wohl runterspringen. Wenn die Katzen durch die Öffnung gehen, haben sie eine Art Stufen und müssen nicht aus dieser Höhe springen.

Da kam mein Tigerchen wieder zurück. Sie ist immer ganz ängstlich und als sie sah, dass sie nicht wieder zurück in ihr Revier konnte, fing sie jämmerlich an zu miauen. Und der Weisse von drinnen auch. Sie sind Geschwister. Brüderchen und Schwesterchen. Da sassen sie nebeneinander und konnten nicht zueinander, weil ein Stück Plastikzaun dazwischen war.

Ich weiss nicht, ob ich alles diesmal fest genug gemacht habe. In der Dunkelheit kann ich natürlich auch nicht sehen, ob ich auch immer gut beide Zäune erwische. Und so viel Draht habe ich auch nicht dabei, um alles total dicht zu machen. Und wenn ne Katze in Panik ist, dann ist sie zu allem fähig.

So schlich ich von dannen, schweren Herzens, das klägliche Miauen konnte ich noch lange hören. Mist verdammter. Wieso habe ich bloss kein Geld? Dann würde ich all diese Tiere mit auf meinen Hof nehmen und basta. Und ich müsste mir nicht ständig die Nächte um die Ohren schlagen. Seit einem Jahr nun schon.

Draussen begrüsst mich wieder mein Schwarz-Weisser. Ich hetze mit der Leiter nach Hause, weil Chus ja das Auto hat und ich daher die Leiter in der Whg. lassen muss. Der Kater ist hoch erfreut, als er die offene Tür sieht und will ins Treppenhaus. Kann ihn gerade noch davon abhalten und schliesse die Tür. Meine Güte, dieser Blick!!! Er brach mir fast das Herz. Dann fing er an zu miauen.

Ich holte schnell Charly, raus auf die Strasse und da kam er schon überglücklich angesaust und begleitete uns auf unserer Runde. Noch immer konnte ich das Miauen meiner Geschwisterkatzen hören. Mist.

Während der Hin- und Herrennerei hatte ich eine Ringeltaube bemerkt, die vor der Haustür herumlief. Schenkte ihr keine grosse Beachtung, denn oft sind Tauben hier schon nachts zur Stelle und suchen Futter. Viele Vögel, die normalerweise Tagtiere sind, haben sich hier in Nachtvogel verwandelt. Die werden schon wissen warum. Ich auch.

Von der Runde zurück, näherte ich mich der Haustür, der Kater drehte seine Kreise um mich herum, damit ich ihn auch ja mitnehme. Da sehe ich die Taube wieder. Auf einer Seite ganz mit Blut beschmiert. Nähere mich, sie kann nicht fliegen. Binde Charly im Treppenhaus an, ziehe meine Weste aus und renne wieder raus.

Der Kater stand schon in Angriffstellung, ich zu der Taube hin und warf meine Weste über sie. Ich schnappte sie mir samt Weste und da stand ich.

Mutterseelenallein, mitten auf der Strasse, mitten in der Nacht, total verfroren, unendlich müde, mit einer Taube unter dem Arm, mit dem Kater, der mich pausenlos umkreiste und mich mit seinem Kopf anstiess. Von weitem hörte ich meine Geschwisterkatzen miauen, da vernahm ich ganz nah ein leises Miauen, doch, obwohl ich suchte, konnte ich nicht ausmachen, von wo es kam. Eine eingeschlossene Katze. Kein Zweifel. Ich untersuchte alle Müllcontainer. Nichts. Ich war verzweifelt, konnte sie nicht finden.

Am Ende meiner Nerven, band ich Charly los und ging hoch in die Wohnung, während auf der Strasse mein Kater kläglich miaute. Er wollte zu mir und bei mir bleiben. Verdammte Sch….

Ich kann bald nicht mehr. Wenn nicht bald was passiert, ich dreh noch durch. Das Private, die sturen Bürokraten, wegen denen ich mir die Nächte um die Ohren schlagen muss, der Ärger mit den Strassenkatzen, meine Ohnmacht, weil ich ihnen nicht helfen kann. Echt, ich krieg noch die Krise. Irgendwann brech ich zusammen.

Als ich die Taube im Bad in eine Transportbox setzte, sah ich erst das ganze Ausmass an Quälerei. Man hatte ihr total die Flügel gestutzt. Nicht nur die Spitzen. Nein. Alles. Nur der obere Teil existierte noch, aber auch angeschnitten. Und die Arme voller Blut. Sie entwischte mir und taumelte durch die Luft. Und ihr Blut spritzte auf die Wände und auf meine Kleidung.

Verdammte Mistkerle. Erst verstümmeln sie sie und dann lassen sie sie frei. Damit ein Hund oder eine Katze sie erwischt oder grausame Kinder. Wirklich, ich bin am Ende. Es fehlt nur noch ganz wenig, bis ich ex- oder implodiere. Ich glaube, irgendwann falle ich in eine tiefe Depression. So fühl ich mich wenigstens.

Das ganze Leid ringsumher, ich will helfen und kann nicht, weil ich kein Geld habe. Ich müsste dringenst Katzen kastrieren, kann aber nicht, weil ich kein Geld habe. Daher werden wieder mehr Katzen geboren, die dann nur leiden und gleich wieder sterben müssen. Ein Glück nur, dass ich in Cataluña lebe, hier ist es ja noch einigermassen auszuhalten. In Andalusien, Extremadura…. dort könnte ich nicht leben. Da sässe ich entweder im Gefängnis oder in einer psychiatrischen Anstalt. Das erstere, wegen Mord an einem Taurino oder Galguero und im zweiten Fall, weil ich durchgedreht bin, angesichts dieser entsetzlichen Quälereien, die einfach nicht aufhören.

Sei es an einem Hamster oder Taube bis hin zu Pferden und Stieren. Wirklich, ich weiss nicht, wie lange ich noch meine geistige Gesundheit erhalten kann.

Jetzt, viertel vor sieben, werde ich versuchen, ein wenig zu schlafen. Ich bin echt erledigt, seelisch, körperlich und finanziell sowieso.

Bis später dann

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Da diese Situation einfach nicht mehr tragbar ist, sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass es sowohl für die Katzen, als auch für Caroline, das Beste wäre, für diese Katzen der kleinen Kolonie, Adoptivfamilien zu finden, bevor sie dem äußerst brutal vorgehenden städtischen Tierfänger in die Hände fallen, oder vergiftet werden und bevor Carolines krankheitsbedingte ohnehin schon angekratzte Gesundheit noch mehr leidet oder sie gar zusammenbricht.
Einige Katzen hat Caroline bei sich zuhause aufgenommen, u.a. eine sehr liebe, frisch kastrierte Katzendame und einen kleinen wilden Katzenwelpen.

Wer helfen und einigen dieser Katzen ein schönes zuhause bieten kann, möchte sich bitte direkt mit Caroline Waggershauser in Verbindung setzen. Sie kann Ihnen dann die Tiere detailliert beschreiben und ihnen Fotos aller zu vermittelnden Katzen schicken.

Siehe auch:
Die Katzen von Mataró
Es war einmal…eine Katzenkolonie in Mataró

Kontakt: Caroline Waggershauser cwaggershauser@gmail.com

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Finanzielle Unterstützung findet ihren Weg über folgende Bankverbindung:

Ciudadanos para los Animales

Banco Bilbao Vizcaya Argentaria
Kontonummer: 0182 4170 06 020 158 8916
IBAN: ES33 0182 4170 06 020 158 8916
SWIFT: BBVAESMM
Cami Ral, 377
08301 Mataró (Barcelona)

Allgemein, CPA Bürger für Tiere | 4 Kommentare

15th Februar 2009

Opfer von Schlagfallen, zuhause gesucht

Diese Galgas wurden wie schon so viele andere Hunde auch, Opfer von Schlagfallen.

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Auch das Bein der schwarzen Galga wurde inzwischen amputiert.

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Kontakt bitte erfragen über: nfo@sos-galgos.net

Siehe auch:
Liebe siegt! Die Geschichte von dem Podenco Sebas

Allgemein | 0 Kommentare

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SOS Galgos - 2009 Februar 15

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