Die Guardia Civil hat im Rahmen der Operation Almanzo ein Netz von Wilderern gesprengt. 48 Personen wurden verhaftet, die Hälfte von ihnen illegale Jäger die für ihr blutiges Hobby, die Jagd in der Sierra de Gredos, zwischen 2.500 und 5.000 Euro bezahlten, um in der Dunkelheit der Nacht, ausgestattet mit Schalldämpfern, hauptsächlich Jagd auf männliche Bergziegen machten.
Aber auch 350 andere Trophäen wurden beschlagnahmt, unter ihnen auch Rassen wie Reh, Muflon und Wolf. Ermittelt wurde seit Oktober 2008, der gelungene Schlag gegen diese organisierte Wilderei ist der größte in der Provinz von Ávila und der Erfolgreichste von ganz Spanien.
Den Verhafteten werden Vergehen gegen die Pflanzenwelt und die Tierwelt, unerlaubter Waffenbesitz und Fälschung von Dokumenten vorgeworfen, Dinge die ausreichen, um zu einer Gefängnisstrafe verurteilt zu werden. Ebenso werden sie beschuldigt 80 männliche Bergziegen illegal getötet zu haben, die Geweihe dieser Tiere sind beliebte Trophäen.
Quelle: Diario de Burgos
Dies zeigt mal wieder, wie lukrativ das Geschäft mit illegalen Jagd auf geschützte Arten ist, es zeigt die Existenz geheimer Aktivitäten. Die Tröphäenjagd ist in ganz Spanien verbreitet und diese Jäger fühlen sich oft als wahre Helden, von montags bis freitags sind sie ganz normale Bürger, dich sobald das Wochenende naht kehren sie den ganzen Mann raus und begeben sich auf illegale Pfade. Tier- und Umweltschützer bemühen sich um den Schutz gefährdeter Arten wie Kaiseradler, iberischer Luchs und Wolf, doch immer wieder werden ihre Schutzmaßnahmen von illegalen Jägern, die in Gruppen organisiert sind denen man durchaus mafiöse Strukturen zusprechen kann, zunichte gemacht.
Aber was will man auch erwarten, wenn viele Wilderei als Kavaliersdelikt ansehen, der spanische König ein passionierter Jäger ist und selbst hochrangige Politiker dieses blutige Hobby als netten Zeitverteib betrachten.
So geriet erst kürzlich der spanische Justizminister Mariano Fernández Bermejo ins Kreuzfeuer der Kritik, er gab zu, dass er in der staatlichen Finca Quintos de Mora in Toledo gejagt zu haben, einem Naturschutzgebiet. „ Klar hab ich da gejagt, und kann es auch ohne Probleme verteidigen. Die Finca ist ein Gebiet mit einem Jagdplan, dass die Jagd jeden Tag im Jahr erlaubt“ so die Worte des Justiministers. Er beharrte darauf, dass die Finca nicht so was wie ein Naturschutzgebiet sei und die Jagd dort somit absolut erlaubt sei. Jedoch ist die Jagd in diesem Gebiet strikt verboten, nur Funktionären, die dieses Gebiet pflegen und überwachen ist es erlaubt, dort ein Tier zu erlegen und dies auch nur dann, wenn es dem ökologischen Gleichgewicht dient.
Wilderer verfügen über ein gut ausgestattetes Netz von Unterstützern und diese befinden sich oft in den Reihen der Abteilung Naturschutz des Guardi Civil (SEPRONA)….