Ein fast normaler Tag im Leben einer Tierschützerin…
Heute morgen erreichte mich eine sehr besorgniserregende SMS von Caroline: Fast hat man mich festgenommen. Glups
Mir war gleich klar, es kann nur in Zusammenhang mit irgendeiner Katzenrettungsaktion stehen.
Zuhause wurde dann meine Neugier gestillt, folgende Mail befand sich in meinem Postfach:
Ach Martinchen…. fast hättest Du sammeln müssen, um mich aus der U-Haft zu holen. Grins.
Wie ich Dir bereits heute morgen sagte, wollte ich versuchen, eines meiner verirrten Kätzchen aus einem verlassenen Haus rauszuholen. Es ist eines der Katzen, die man ihres Gartens beraubt hat. Seitdem streunen sie auf der Straße umher, ohne festes Revier, weil ja schon die ganze umliegende Gegend mit verschiedenen Katzengruppen belegt ist.
Und gerade diese kleine Tigerkatze wartet jeden Morgen um 3 Uhr an der Straßenecke, bis ich aus dem Haus trete. Sie begleit mich miauend bis zum Futterplatz und schnurrt dann zufrieden, wenn es Futter gibt.
Seit Mitte letzter Woche vermisste ich sie. Ich ahnte Böses. Da hörte ich eines Morgens ihr Miauen, aber ohne sie zu sehen. Ich folgte ihrer Stimme die Straße hinunter und da sah ich sie: Kläglich miauend von einem Flachdach herab schaute sie mich an. So ein Mist. Ganz sicher war sie in Panik geraten durch die ganzen Feuerwerkskörper, die die Kinder in der letzten Wochen in den Straßen gezündet haben.
Der 24. Juni, San Juan, ist hier ein großer Feiertag und da werden tonnenweise Feuerwerkskörper gezündet. Aber die Knallerei geht schon mindestens zwei, drei Wochen vorher los und die armen Straßentiere wissen gar nicht mehr, wo sie sich noch verstecken könnten, um diesem Höllenlärm zu entgehen.
So vermute ich, dass mein Kätzchen in Panik eine Rebe, die sich am Haus befindet, hochgeklettert ist und jetzt nicht mehr weiß, wie sie runterkommt. Dieses Haus ist nicht mehr bewohnt und die Polizei hat sogar Fenster und Eingangstür zumauern lassen, damit, wie schon passiert ist, Vagabunden sich in diesem Haus einnisten. Somit hat das Kätzchen keine Möglichkeit, da irgendwie heraus- oder herunterzukommen.
Ich überlegte tagelang, wie ich es wohl anstellen könnte, um das Kätzchen vom Dach herunterzuholen. Ich kletterte weiterhin im Morgengrauen auf die Mauer vor dem Haus und warf von dort aus mit aller Kraft Futterbälle aus Dosenfutter gekugelt auf das Flachdach, damit das Kätzchen wenigstens was zum fressen hat. Da rief ich dann am Dienstag die Feuerwehr an, die sich auch sofort einstellte. Alles wirklich nette Jungs. Über die Leiter hievten sie meine Lebendfalle, um diese auf dem Dach aufzustellen. Weiterlesen »