Aus dem Tagebuch einer Tierschützerin / 22.Juli
Ach Martinchen, ein Unheil kommt selten allein.
Da schuften Cris und ich wie die Wilden. Packen Kartons und Kisten und Plastiksäcke. Treppauf, treppab. Schwitzen die dicksten Tropfen Schweiss, die es nur geben kann. Auto voll, zum Lokal. Das gleiche, nur umgekehrt.
Schnell noch zum tanken. Ich fahre an, erster Gang geht schwer rein. Nix Neues, aber diesmal….. ich rühre mit dem Gangknüppel hin und her, nix tut sich. Verdammt.
Mitten auf einer dreispurigen Straße im Mittagsverkehr und Carolinchen bekommt die Gänge nicht rein. Manchmal geht der dritte, ab und zu der vierte. So kommen wir zuhause an. Ich versuche es immer und immer wieder. Nichts. Verdammte Sch…..
Einen Abschleppdienst anrufen? Nie und nimmer. Die brauchen drei bis vier Stunden, bis sich die Herren langsamerweise mal einstellen. So nehme ich das Abenteuer auf mich, mit einer kaputten Gangschaltung die Straßen der Stadt zu durchqueren um so zur Werkstatt zu gelangen.
Ich glaube, ich hatte alle roten Ampeln heute und alle Verkehrsstaue der Stadt im vierten Gang anfahren… hahahaaaa. Das ist lustig. Vor allem wenn hinter einem gehupt und geschimpft wird und man drohende oder obszöne Gesten von den vorbeifahrenden Idioten in Kauf nehmen muss. Trotz Warnblinkanlage.
Ich habe stärker geschwitzt als beim Karton schleppen. Genau dann, als ich gerade in die Garage der Werkstatt fahren wollte, hat die Gangschaltung total gestreikt. Nix ging mehr. Gar nix. Angesichts meines verzweifelten Gesichtsausdrucks kamen schon die Mechaniker herbeigestürmt und schoben mich die letzten Meter in die Werkstatt. Wie eine Königin thronte ich hinter dem Lenkrad. Schöne Königin. Mit kaputten Auto. Seufz.
Jetzt warte ich auf den Anruf des Werkstattleiters, dessen Diagnose und deren Preis. Glups. Ich bekomm noch die Krise. Gerade jetzt, mitten im Umzug.
Und ich hab ja auch die Katzen schon dort. Jetzt kann ich heute noch zweimal zu Fuß durch zwei Stadtviertel unter der sengenden Sonne da hintappen um sie zu füttern und sauber zu machen. Der alte Kater braucht alle drei, vier Stunden was zum fressen. Oh Mann.
Und was das wohl wieder kostet. Verdammt, verdammt, verdammt.
Da fällt mir ein: Ich habe Jeannine noch immer nicht geschrieben. Verflixt. jetzt wirds aber Zeit. Aber ich komm einfach nie dazu und dann vergess ich es auch einfach immer wieder.
Caroline