11th Mai 2010

Ein Notfall nach dem anderen

Die Situation in Spanien ist dramatisch, auch noch so lange nach dem Ende der Jagdsaison, noch immer wimmelt es auf den Straßen von streunenden Galgos die um ihr blankes Überleben kämpfen, noch immer landen Galgos massenhaft in den Perreras, die sich wie ein tödliches Netz über ganz Spanien ziehen. Diejenigen die ein wenig Glück haben und nicht elendig und einsam irgendwo einen erbärmlichen Tod sterben, werden von Pflegestellen oder im Tierheim aufgefangen und bekommen eine Chance, irgendwann ein glückliches Hundeleben führen zu können.
Die Anzahl der Notfälle und Hilferufe diverser Organisationen, doch bitte auch ihre Tiere vorzustellen ist beiweitem zu groß, um alle Bitten zu erfüllen, daher kann ich leider nur ab und zu einige Tiere vorstellen.

Zum Glück finden sich auch in Spanien immer mehr Menschen, die einem Galgo ein gutes Zuhause geben, aber um das Leben der Windhunde grundlegend zu verbessern und es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, muss sich vor Ort vieles ändern. Eine Reformierung der Tierschutzgesetze, harte Strafen für Tierquäler und vor allem eine Kontrolle der Galgueros. Die Jagdsaison mit Galgos geht von Oktober bis Ende Januar, danach sieht kaum ein Galguero einen Sinn darin, sein ganzes Rudel bis zur nächsten Saison durchzufüttern, denn er hat per Zucht schon für genügend Nachschub für die nächste Saison gesorgt. Diesem Handeln muss unbedingt Einhalt geboten werden, sonst wird sich an der Misere nie etwas ändern.

Die Jagd mit Galgos ist ein Volkssport, jedermann kann ihn ausüben, jedermann kann züchten, die zahlreichen Jagdverbände haben ihre Mitglieder nicht im Griff, da nützen auch die ganzen Bestimmungen und guten Vorsätze einiger weniger Galgueros nichts, die Verlierer sind letztendlich immer die Galgos. Die Welt der Galgueros glänzt nur so vor lauter Scheinheiligkeit. Die Galgueros wissen wohl von vielen Misshandlungen, aber Schuld sind immer alle anderen.

Siehe hierzu zwei Beiträge aus dem Jahr 2009: 

Die scheinheilige Welt der Galgueros
Villarrobeldo, Badajoz, Toledo, … streunende Galgos

Geändert hat sich seitdem nichts.

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11th Mai 2010

SOFIE auf dem Weg der Besserung

Sofie, die Galga die Galga mit dem gebrochenen Kiefer, befindet sich auf den Weg der Besserung. Die Tierärzte haben gute Arbeit geleistet, der zertrümmerte Kiefer wird mit einem Fixateur zusammengehalten und Sofie nimmt gerne die flüssige Nahrung zu sich.

Siehe auch:
Misshandelte Galga in Extremadura
Sofie hat die Operation überstanden

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11th Mai 2010

Schande über Österreich: Politische Verfolgung von Tierschützern

Politische Verfolgung von Tierschützern in Österreich:
„Mafia-Prozess“ ohne Beweise
Mittwoch: Gefangenen-Protest in Stuttgart

Menschenrechtsaktivisten aus aller Welt haben sich zur Kampagne „Shame on Austria“ („Österreichs Schande“) gegen die derzeit stattfindende politische Verfolgung von Tierschützern in Österreich zusammengeschlossen. Im Rahmen einer weltweiten Kampagnenkette werden über den gesamten Zeitraum des auf 6 Monate angesetzten Gerichtsverfahrens Protestaktionen stattfinden. Am Mittwoch Abend demonstrieren „Gefangene“ vor der Schwabenlandhalle in Fellbach bei Stuttgart.

„Die Welt muss erfahren was in Österreich vor sich geht“, so Stephanie Goldbach, Koordinatorin der Proteste in Deutschland. „Die Welt muss erfahren, dass Österreich ein Land ist, in dem politische Aktivisten wegen Aktivitäten wie dem Organisieren von Demonstrationen oder der Äußerung unkonventioneller Meinungen mit bis zu fünf Jahren Haft rechnen müssen. Denn das ist das einzige, was die Aktivisten nicht nur frei zugeben, sondern was ihnen auch nachgewiesen werden kann.“ Für
die vorgeworfenen Sachbeschädigungen konnten trotz 12-monatigen Observierungen (Telefonüberwachung, Peilsender auf Autos, Beschattung etc.) nicht ein einziger, stichhaltiger Beweis für eine Täterschaft gefunden werden. Nicht einer der Aktivisten wurde auf frischer Tat ertappt, nicht ein Gespräch aufgezeichnet oder ein E-Mail gefunden, in dem die Tierschützer eine Straftat zugaben oder planten. „Auch DNA-Spuren gibt es nicht“, berichtet die Austria Presse Agentur. „Beweise für eine Täterschaft seitens der Aktivisten gibt es nicht.“ Doch dank des §278a („Bildung einer kriminellen Organisation“) genüge die Gesinnung (hier die Tierschutzaktivität) aus, um auf Basis eines Verdachts zu verurteilen.

Der Wiener Verfassungsrechtler Bernd-Christian Funk ist der Überzeugung, dass „über das Ziel hinausgeschossen“ wurde. Es scheine, als ob Druck ausgeübt worden sei, um Beweise zu schaffen. Auch Johannes Jarolim, Justizsprecher der SPÖ, hält den Prozess für „höchst bedenklich“. Im Gesetzestext würden sexuelle Ausbeutung oder Schlepperei als Beispiele genannt. Der Tierschutz sei jedoch ein gesellschaftlich anerkanntes Ziel. Der angesehene deutsche forensische Textwissenschaftler Raimund Drommel prüfte ein Gutachten der Staatsanwaltschaft, welches als Hauptbeweisstücke für die Täterschaft eines der Angeklagten gilt, und fällte ein vernichtendes Urteil: Als ob ein Blinder über Farbenlehre schreibe, „selektive Wahrnehmung mit Tunnelblick“. Es spreche mehr gegen als für eine Täterschaft. Drommel spricht von gravierenden Mängeln seitens des Gutachters. Inzwischen liegen Gutachten von vier namhaften Experten vor, die das Gutachten der Staatsanwaltschaft widerlegen. „Es ist daher höchst bedenklich, wenn dieses von Fachleuten als ungeeignet und unhaltbar beurteilte Gutachten als einzig zulässiges taugliches Beweisstück vor Gericht herangezogen wird oder es gar zu einem Schuldspruch führen würde”, so Christiane Brunner von den Grünen in Österreich. Brunner warnt davor, dass sich Österreich mit dieser Beweisführung vor Europa und der ganzen Welt blamiere, wenn das Verfahren eines Tages beim Europäischen Gerichtshof lande. Die Menschenrechtsorganisation „amnesty international“ zeigt sich irritiert darüber, dass im Prozess von einer „kriminellen Vereinigung“ die Rede ist, und mahnte, die Verhältnismäßigkeit der Mittel zu wahren.

Die Kampagne zweifelt sehr an einem fairen Verfahren: Der Anwalt der Verteidigung dürfe seit Wochen keine Beweisanträge stellen und Zeugen benennen. Stets heiße es von Richterin Arleth „heute nicht“, so dass er schließlich den Antrag stellte, in Zukunft Anträge stellen zu dürfen. Zudem ermahnte die Richterin einen Zeugen, erst dann zu antworten, wenn sie die Fragen der Angeklagten genehmigt habe. „In meinen Augen spielt sich dieser Prozess fernab von aller Rechtsstaatlichkeit ab“, so Stephanie Goldbach.

Proteste weltweit und in Stuttgart

Am Mittwoch Abend werden 5 Aktivisten in orangenen „Guantanamo“-Overalls ab 19:30 Uhr öffentlichkeitswirksam vor der Schwabenlandhalle in Fellbach bei Stuttgart auf den Tierschutzprozess aufmerksam machen, bevor der Österreicher Wolfgang Ambros dort sein Konzert geben wird.

Kampagne SHAME ON AUSTRIA – www.OesterreichsSchande.de
Stephanie Johanna Goldbach – Telefon: 01 72 / 9 99 06 39

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SOS Galgos - 2010 Mai 11

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