Stierkampfabstimmung in Katalonien, das Aus für die Blutfiestas
Morgen ist es endlich soweit, es wird eine historische Entscheidung gefällt werden, welche wegweisend für ganz Spanien sein könnte, das katalanische Parlament stimmt darüber ab, ob zumindest erst einmal in Katalonien die umstrittene Corrida abgeschafft wird.
Schon lange steht der Stierkampf in der Kritik, immer mehr anti-Stierkampfbewegungen sind entstanden, immer mehr Menschen protestieren öffentlich gegen die umstrittenene blutige Tradition, unterstützt von zahlreichen Tierrechstorganisationen aus der ganzen Welt, sogar der Dalai Lama hat sich öffentlich auf die Seite der Stierkampfgegner gestellt. Am vergangenem Montag haben Vertreter der World Society for the Protection of Animals (WSPA) dem katalanischen Parlament mehr als 140 000 Unterschriften von Bürgern aus 120 Ländern gegen den Stierkampf überreicht.
Vorrausgegangen ist die erfolgreiche Bürgerinitiative der Plataforma Prou, die über 180 000 Unterschriften für ein Verbot gesammelt hat, mit knapper Mehrheit wurde entschlossen über den Antrag zu beraten, es folgten hitzige Debatten im Parlament über das Für und Wider.
Die Aussichten auf Erfolg sind äusserst gut, die Befürworter der archaischen Tradition sind in der Minderheit.
„Die Menschenrechte sind in Spanien garantiert, nun ist es an der Zeit, auch an die Rechte der Tiere zu denken“, so Leonardo Anselmi, der Vorsitzende der Plattform.
Die Stierkampfanhänger hingegen argumentieren, dass man eine Tradition nicht einfach abschaffen kann, aber sicherlich steht die Angst vor finanziellen Einbußen an erster Stelle.
Fakt ist, dass der Stierkampf schon lange in der Krise steckt, gerade junge Menschen sich dem Spektakel abwenden und dieses nur durch Subventionen in Millionenhöhe überhaupt noch am Leben erhalten wird, nicht nur in Katalonien, in ganz Spanien. Es wird geschätzt, dass in Spanien über 530 Millionen € pro Jahr alleine an Steuergeldern an die Stierkampfindustrie fließen, alleine die Instandhaltung der Stierkampfarenen und die Stierkampfschulen verschlingen Unmengen von Geldern, immer mehr Stierspektakel müssen aus Geldmangel ausfallen.
Auf den Kanarischen Inseln wurden die Stierkämpfe mangels Interesse schon 1991 abgeschafft.
Auch wenn der Stierkampf Tradition ist, oder mit dem Argument der Kultur verteidigt wird, nichts kann diese Tierquälerei in unserer heutigen modernen Gesellschaft rechtfertigen
Die Abstimmung beginnt morgen um 10 Uhr:
www.parlament.cat: Debatte LIVE
Siehe auch: Presseportal FONDATION FRANZ WEBER
Allgemein, BIC Stierkampf als Kulturgut - ILP "PROU" Abschaffung der Stierkämpfe in Katalonien, STIERKAMPF | 0 Kommentare