Er tötete die Galgos um sie nicht auszusetzen
Die Jagdsaison mit Galgos ist seit einigen Wochen beendet, noch immer landen die Windhunde massenhaft in Perreras, werden ausgesetzt, verhungern, verdursten, werden Opfer eines Autounfalls, sie werden vom Besitzer erschossen, in einer Höhle angebunden und ihrem grausamen Schicksal überlassen, zum Einschläfern zum Tierarzt gebracht, ober aber erhangen.
Diese grausame Tradition nennt man “tocar el piano”, zu deutsch “Klavierspielen”, da der Galgo so gerade noch mit seinen Pfoten den Boden berührt und um sein Leben strampelt, so wie wenn ein Klavierspieler die Tasten schlägt, doch es ist kein Spiel, es ist ein erbärmlicher feiger Mord eines brutalen, verabscheuungswürdigen Individuums an einem Lebenwesen, dessen einziges Vergehen es war, als Windhund in Spanien geboren worden zu sein.
Besonders traditionsbewußt und sich in völliger Unschuld hüllenend ist offensichtlich ein Jäger aus Fuensalida, Toledo, der gestanden hat zwei seiner Galgos erhangen zu haben, „Töten ist besser, als sie auszusetzen, wie andere es andere Leute machen.“ „Mataba a los galgos para no abandonarlos“ (Er tötete die Galgos um sie nicht im Stich zu lassen) lautet die erschreckende Überschrift in dem am Freitag erschienenen Zeitungsartikel.
Mitarbeiter von Baasgalgo observieren diese Gegend schon lange, normalerweise sind die Kadaver schon so stark verwest, dass man keine Ermittlungen mehr einleiten kann und die Galgos sind zudem nicht mit Mikrochip gekennzeichnet.
Sandra Bass, die Präsidentin des Tierschutzvereins war sichtlich überrascht, als sie am 10 Februar zuerst eine erhangene Galga in einem Olivenhain nahe der Kläranlage von Fuensalida fand und unterhalb des Fundorts zwei weitere halbvergrabene Galgos die einen Mikrochip hatten. Sie informierte sofort die zuständigen Behörde, welche sich sofort mit dem Verdächtigen in Verbindung setze. „Ich erhang sie und begrub sie am gleichen Tag, an dem die Jagdsaison endete, am 6. Februar diesen Jahres.“
Der Besitzer gestand der Guardia Civil, dass zwei der drei Galgos seine waren und dass es „üblich sei sie am Ende der Jagdsaison zu erhängen“, man geht davon aus, dass alle drei Hunde ihm gehörten, die Galga nur nicht begraben wurde, da sie keinen Mikrochip trug. In der Tat, „es erschien besser als sie auszusetzen wie andere Leute es tun.“ Baasgalgo hat Anzeige erstattet, am 13. April wird in Torrijos die Gerichtsverhandlung stattfinden, Sandra Baas hofft auf die Höchststrafe, zwei Jahre Gefängnis, ein Jahr für jeden getöteten Windhund. Noch nie konnte sie in den zehn Jahren ihrer Tierschutzarbeit so weit gehen. Allerdings sagte der Besitzer der getöteten Galgos den Beamten, „Ich wusste nicht, dass Tiere zu erhängen eine Straftat ist.“
Baasgalgo hat in diesem Jahr alleine in dieser Gegend mehr als 20 Galgos aufgelesen, viele von ihnen verletzt, oft mit gebrochenen Beinen. Die Tierarztkosten liegen bei diesen Hunden meistens zwischen 500€ und 1000€ pro Tier. Zum Glück wird der Rechtsanwalt der die Anklage einreicht den Fall als Voluntär kostenlos übernehmen.
Dieser Fall ist kein Einzelfall in der Region Kastilien-La Mancha. Erst letzte Woche hat FEBA (Federación Española de Bienestar Animal) der Verband spanischer Tierschutzorganisationen, dem dem Regierungsaussschuss von Kastillien-La Mancha 27.603 Unterschriften überreicht, mit der Forderung, dass „dringend Maßnahmen ergriffen werden, die den Missbrauch und schmerzhaften und schmählichen Tod dieser armen Galgos beenden.“
Quelle: larazon.es