23rd April 2011

Frankreich erklärt Stierkampf zum Immateriellen Kulturerbe

Soeben erreicht uns die Nachricht, dass das französische Kultusministerium am Karfreitag den Stierkampf zum nationalen Immateriellen Kulturerbe erklärt hat.

Damit ist Frankreich das erste Land in der Welt, das Tierquälerei zu seinem Kulturerbe erklärt. Die Regierung unter Präsident Sarkozy versucht damit wieder einmal vor der Wahl im nächsten Jahr, dem extrem-konservativen Wählerpotential zu gefallen und stößt damit der überwältigenden Mehrheit der Franzosen, die den Meuchelmord in den Arenen ablehnen, vor den Kopf. Der Zeitpunkt der Erklärung ist kein Zufall, denn gestern wurde die Feria von Arles eröffnet, dem Auftakt der Stierkampf-Saison in Frankreich. Die nationale Anerkennung des Stierkampfs ist eine wesentliche Etappe auf dem Weg zur Aufnahme in das Register des Immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO, denn die UNESCO verleiht ihre Auszeichnungen nur, wenn ein Land ebenfalls bereit ist, die Anerkennung vorzunehmen.

Die Entscheidung der französischen Regierung ist skandalös und eine Schande für das Land. Frankreich, das sich gern an der Spitze aller Kulturnationen sieht, nimmt mit diesem Akt Abschied von den Werten eines zivilisierten Landes und wird damit Vorreiter einer Barbarei, der jedes Jahr Tausende von Stieren qualvoll zum Opfer fallen.

Bitte protestieren Sie heftig!

Text: La France – une honte! „Torturer un taureau pour le plaisir, pour l’amusement, c’est beaucoup plus que torturer un animal, c’est torturer une conscience.“ (Victor Hugo)


Email an Kultusminister Frédéric Mitterrand:
sp.ministre@culture.gouv.fr

Email-Adressen der französischen Botschaften in den deutschsprachigen Ländern:

Deutschland: kanzlei@botschaft-frankreich.de , presse@botschaft-frankreich.de
Österreich: Kontaktformular
Schweiz: presse@ambafrance-ch.org

Weitere Adressen (Post, Fax, Telefon) finden sie hier:Deutschland , Österreich , Schweiz

Anke und Karl Daerner
www.stop-corrida.info

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6 Kommentare zu “Frankreich erklärt Stierkampf zum Immateriellen Kulturerbe”

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  1. 1 24. April 2011, ursula radeke schreibt:

    sollen das sie werte sein die unsere kinder mit auf den weg bekommen, das ein stierkampf ein kulturelles erbe sei?????? wenn sich menschen aufgeilen über tot ,und mordlust, zuzusehen wie ein hilfloses tier qualvoll verendet, grölende jubelnde menschen , ich bin zutiefst getroffen und schäme mich ein mensch zu sein

  2. 2 24. April 2011, Bettina Blanke schreibt:

    Unfassbar! Eine Schande, die größer nicht sein kann!
    Frankreich, die Grand Nation …

    Frankreich, ein Land, das immer so fortschrittlich war und sein will, begibt sich ins tiefste Mittelalter.

    Wer sind diejenigen, die das zu verantworten haben?!
    Es ist eine „Geld“-Entscheidung. Was sonst?
    Anders lässt es sich nicht erklären, dass man das brutale Abschlachten eines Tieres in Anwesenheit einer grölenden Masse zum „Kulturerbe“ erklärt.

    Der Protest wird kommen.
    Er muss nur so lautstark sein, dass er ganz viele Menschen aufrüttelt und „sehend“ macht, sehend mit dem Herzen.

    Stop this barbaric cruelty to animals!

  3. 3 9. November 2013, Hella Schier schreibt:

    Vorweg. Ich bin keine Französin und auch keine Spanierin.
    Der Stierkampf wird also abgesegnet, erst in Frankreich, jetzt auch in Spanien und alle schreien empört auf. Nun gut, ich kann auch nicht behaupten ein Freund davon zu sein.
    Trotzdem finde ich diese Ausmaß an Empörung unangemessen und dümmlich.
    Jeden Tag werden zum Wohl der ach so kulturell überlegenen westlichen Kulturnationen Tiere und Menschen getötet und gequält, rund um die Welt, ohne dass annähernd so eine Entrüstung darüber entstünde. Wo bleiben denn diese Aufschreie beim Thema Massentierhaltung? Wir müssen heutzutage keineswegs Fleisch essen und schon garnicht so viel und billig. Es geht auch da nur um den Genuss! Wie beim Stierkampf, könnte man sagen.
    Auch sollte man sich über eine Materie erstmal informieren! Es geht nicht um Spaß an Tierquälerei! Auch wenn es natürlich immer und überall ein paar Gestörte gibt, die einfach nur Gewalt sehen wollen, ist das nicht der Hintergrund der Corrida!
    Es geht um eine Art intensive Lebenserfahrung zwischen Leben und Tod, eine mystische Erfahrung im Grunde. Man kann anscheinend nicht erwarten, dass unsere High-tech-ratio-plastik-Menschen mit aircondition-Mentalität und Barbiepuppenmoral, die vorgibt, wann sie empört aufschreien dürfen mit solchen Begriffen noch etwas anfangen können!
    Alles was dem eigenen Kulturverständnis widerspricht, wird ohne weiteres Ansehen der Sache heruntergemacht und unwahre Klischees verbreitet. Dem sollte man entgegenwirken.
    Was der Stier will, danach wird wohl kaum gefragt. Natürlich will er nicht in der Arena sterben, er würde vermutlich ein langes Leben als Ultra-Biorind auf der Naturweide wählen, wenn nicht überhaupt die Auswilderung. Und? Bieten wir ihm das an?
    In den seltensten Fällen. Für die verdrehte Ethik der Empörungsenengel ist es akzeptabler ihn in einen Massenstall zu sperren, wo er eine kurze Zeit schön nett und „zivilisiert“ vor unseren Augen verborgen, um UNS zu schonen vegetieren darf, als Fleischmasse, die noch, während wir vermeiden ihn als individuelles Lebenwesen wahrzunehmen, denn das wollen wir ja verdrängen. Diese Diskretion weiß er bestimmt zu würdigen…dann wird er abtransportiert und geschlachtet, was nicht immer so schmerzfrei abläuft, wie es sollte. Ein Kampfstier hat eine ziemlich unangenehme letzte Stunde,allerhöchstens, wenn man die Vorbereitung auf den Kampf mit dazurechnet, davor aber ein mehrjähriges Leben draußen auf der Weide, dass man auch ein Leben nennen kann!
    Und er wird als individuelles Wesen wahrgenommen, oft sogar verehrt, er bekommt einen Namen… nach dem Tod ist es Tradition, das er auch gegessen wird, wie andere Rinder.
    Ich finde das Schicksal eines Kampfstiers hat mehr Würde,es ist auch menschlicher, als das eines Stallrinds und das Tier würde es zweifellos vorziehen, wenn es wählen könnte.
    Aber unsere anbetungswürdige Zivilisation hat eine Grundlage und die heißt: die linke Hand will nicht wissen, was die rechte tut, Gewalt ist akzeptabel, wenn sie nur versteckt stattfindet. So dass man sagen kann, man wusste es ja nicht so genau.
    Der Tod ist tabu, dieses Tabu bricht man nicht. Schlachthäuser sind versteckt, der Krieg ist weit weg, trotzdem wird er für unseren „Spaß“ geführt, unseren Konsum. Tierarten sterben aus und zwar nicht ein paar übriger archaischer Gebräuche wegen, sondern wegen unserer hochentwickelten Zivilisation. Ist es richtig Kindern vermitteln, dass das weniger empörend sei, als Stierkampf? Der Protest gegen etwas muss im Verhältnis sein. Unsere europäischen Kulturnationen haben auf der ganzen Welt Blutspuren hinterlassen und tun das auch heute. Der Stierkampf ist eine vergleichsweise harmlose! Und außerdem ungewöhnlich ehrlich. Er bricht nur unverschämterweise unser Wegseh-Tabu, mutet uns zu zu sehen, was man versteckt tut. Das ist es doch, was eigentlich die Erregung auslöst, nicht das Schicksal des Stiers! Schöne Moral!
    Stoppt eure Scheinheiligkeit, Dummheit, Arroganz und Doppelmoral!

  4. 4 10. November 2013, martina schreibt:

    Nein, Sie sind Deutsche und ich gehe davon aus, sie sind eine „aficionada“. Warum stehen Sie nicht offen dazu? Wissen Sie, Ihre Argumentation langweilt mich, es ist genau das, was auch immer wieder von allen anderen „aficionados“ vorgebracht wird, weil die Kultur, die in den Stierkampf hinein gedichtet wird, keiner wissenschaftlichen Analyse standhält.

    Wieso unterstellen Sie und Ihresgleichen, Tierschützern immer, sich nicht auch für Menschenrechte und Umweltschutz und gegen die Massentierhaltung einzusetzen? Wegseh-Tabu? Lesen Sie keine Zeitung, sehen Sie nicht fern? Massentierhaltung, Umweltverschmutzung, Welthunger? Das ist mittlerweile ständig Thema in den Medien, mit Bild und Ton. Diese Webseite befasst sich überwiegend mit Tierschutz in Spanien, Schwerpunkt Galgos und Stierkampf, dies in Zusammenarbeit mit Spaniern, zu den anderen Themen gibt es sehr viele Organisationen, Amnesty International, Greenpeace, Menschen für Tierechte, etc., noch nie gehört?.

    Wer sich intensiv mit dem Thema Leben und Tod befassen möchte, dem empfehle ich in einem Hospiz zu arbeiten oder Abenteuer-Urlaub in der Wildnis, diese Dinge können auch etwas mystisches haben. Diesen Tod bezeichnen Sie als würdevoll? Die Stierkampfkunst aus der Sicht eines Kampfstieres: https://www.sos-galgos.net/2013-09-25/der-stierkampfkunst-aus-der-sicht-eines-kampfstieres.html

    Ich denke, die Stierkampffans sollten besser ihre Scheinheiligkeit, Dummheit, Arroganz und Doppelmoral stoppen!

  5. 5 11. November 2013, Amor schreibt:

    Drauf haben wir lange gewartet!
    Auf eine Missionarin, eine die uns endlich lichtet und uns erklären kann, wie Ethik funktioniert!
    Ich erinnerte mich nicht, sie als Vorsitzende einer Tier-oder Menschenrechtorganisation gesehen zu haben.
    In der 8hours Kampagne der Animals´Angels, oder der Animal Equality war sie mir auch nicht bekannt, geschweige denn von Amnesty International.

    Aber dann…hoppla! da war sie!
    In Marlyn Monroe-Pose, mit abgefärbtem Ascheblondhaar, gekleidet mit dem letzten Schrei der Woolworth-Sommer-Kollektion, umgebend von mystischen Kornfeldern. Eine Überfutterte mittleren Alters die überall und über alles“ für einen guten Zweck“ schreibt.
    Von heftigen Vulkanausbrüche, Bibelforschung, bis Quantenphysik und Fußballpsychologie!

    Übrigens, solche Universalgenies sind nicht leicht zufrieden zu stellen.
    Wer gegen Stierkämpfe kämpft, sollte die Stiere lieber rauslassen, das Blut fließt wo anders.
    Wer gegen Massentierhaltung kämpft, hat die Menschenrechtverletzungen aus dem Kalender vergessen, der ist ein arrogantes Schwein!
    Wer für Menschenrechte kämpft hat es nicht genug mystisch gemacht, gehört also der air- condition Menschensorte die dümmlicherweise nur mit Scheinhelligkeit operiert.
    Jeder, der was tut, steht unter Rechtfertigungszwang, denn er tut nicht das richtige!

    Ich wüsste auch ein wirksames Mittel gegen die Logo-Diarrhöe einiger unausgelasteten Erziehungsbarbies aus dem Plastiksortiment:
    mehr tun und weniger schwätzen!
    Und noch was: für das Foto meiner Facebook-Seite hätte ich mir mindestens das Haar gewaschen!
    Amor

  6. 6 11. November 2013, Tania schreibt:

    Hella Schier: Todóloga!
    Ja, wenn man nach ihrem Namen googelt, hat man den Eindruck, sie wäre ein Universalgenie: sie schreibt ellenlang über das Universum und andere Lokalitäten. Eine bedeutende Wissenschaftlerin? Oder eine „Spinnerin“, die der Wissenschaft neue Impulse gibt? Oder eher eine Anhängerin der Geheimwissenschaft, so eine Art Helena Blavatsky auf der Suche nach der ultimativen Eruption? Nein, nicht einmal das. Einfach eine „experta en Todología“, wie der Spanier ironisch sagen würde. Eine Schwätzerin, eine armselige Klugscheißerin. Mehr nicht.
    So gut, so schlecht.
    Aber ich bitte, um Verständnis, für Hella. Ich kann sie sehr gut verstehen, denn:
    auch ich bin übergewichtig und muss meinen Körper hinter XXXL-Klamotten verstecken.
    auch ich habe keinen Partner, der meine endlosen Vorträger ertragen muss,
    auch ich bin hässlich und beneide hübsche Frauen (was ich nicht zugebe, natürlich, sondern diese lieber beleidige mit Begriffen aus dem Repertoire der „großen“ Frauen),
    auch ich bin auf der Suche nach mystischen Erfahrungen (schon lang keine mehr gehabt),
    auch ich habe es in der richtigen Wissenschaft nicht hingekriegt und verstecke mein Versagen hinter einem esoterischen Mist,
    auch ich bin unfähig, irgendetwas Gutes zu tun und kritisiere lieber, diejenigen, die es versuchen.

    Gnade für Hella-Maria.

    Tania

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