FEBA (Federación Española de Bienestar Animal) der Verband spanischer Tierschutzorganisationen, beschuldigt die Jäger von Kastillien-La Mancha die Galgos während der Jagdsaison schlecht zu behandeln und nach dieser zu erhängen, „angebunden an Seile, absichtlich kurz, damit sie vor Erschöpfung, Hunger und Durst, nach unsäglichem Leid, erhangen sterben“. Im Jahre 2009 wurde dem Regierungsaussschuss von Kastillien-La Mancha 22.580 Unterschriften übergeben, damit endlich Maßnahmen ergriffen werden, gebessert hat sich seitem nichts, Verhandlungen verzögern sich und seit dem 7. Mai 2010 herrscht Funktille.
Nun hat FEBA sich an José María Barreda, dem Präsidenten von Kastillien-La Mancha gewandt, damit er ein neues Tierschutzgesetzt bewilligt, „Um die Grausamkeiten denen die für die Jagd bestimmten Windhunde ausgesetzt sind, zu beenden“. Bei dieser Gelegenheit wurden der Forderung weitere 5.023 Unterschriften beigefügt.
Es gibt keine offiziellen Zahlen darüber, wie viele Auffanglager es für unliebsam gewordene Haustiere in Spanien gibt, diese sogennanten Perreras ziehen sich wie ein tötliches Netz über ganz Spanien. Die meisten Perreras werden von Städten oder Gemeinden geleitet, viele befinden sich in privater Hand, das Geschäft mit dem Tod ist lukrativ, oder aber sie werden von Tierschützern geleitet, die ihr Bestes geben, um die Zahl der Euthanasien so gering wie möglich zu halten, manch eine Perrera schafft es sogar, keine Tiere zu opfern. Die Fristen, also die Zeit die man den Tieren gibt um einen neue Familie zu finden, sind von Region zu Region unterschiedlich.
Immer wieder erreichen Schreckensmeldungen über katastrophale Zustände in Auffanglagern die Öffentlichkeit, es mangelt an Kontrolle und an Sanktionen bei Missachtung der Tierschutzgesetze.
Die Zahlen über die von ihren Besitzern verlassenen Tiere sprechen eine deutliche Sprache, 200 000 Tiere werden jährlich entsorgt, unter ihnen ca. 50 000 spanische Windhunde. Viele von ihnen landen auf direktem Weg in einer Tötungsstation, andere zuerst auf der Straße, wenn sie Glück haben werden sie von Tierfreunden aufgegriffen, doch viele der Streuner überleben nicht, verhungern, verdursten oder werden überfahren. Hinzu kommen diejenigen, die erschossen, erschlagen oder auf andere brutale Art und Weise getötet werden.
Auch manch eine kleine städtische Perrera macht sich inzwischen die Mühe einige ihrer Hunde auf der Webseite des Rathauses vorzustellen, in der Hoffnung Adoptanten zu finden. Zufällig bin ich bei meinen Recherchen auf die in Tierschutzkreisen noch recht unbekannte städtische Perrera von Aranjuez (Madrid) gestoßen, die erst am 2. März ein Video mit ihren Tieren bei You Tube eingestellt hat und auf der Webseite darum bittet, keine Tiere zu kaufen, sondern einen Hund aus der Perrera zu adoptieren und somit ein Leben zu retten. Die Öffnungszeiten dieser Auffangstation sind besucherfeundlich, von montags bis freitags können Hunde adoptiert werden und sogar samstags und sonntags sind Besucher willkommen. Die Adoption eines neuen Familienmitglieds kostet 13,75 €, zuzüglich 11 € wenn eine Impfung erforderlich ist und 15,45 € wenn der Hund noch mittels Mikrochip gekennzeichnet werden muss. Hunde die Älter als 6 Monate sind werden sogar kostenlos auf Leishmaniose getestet. Aranjuez macht es seinen Bürgern also leicht einen Hund zu adoptieren, man kann also hoffen, dass so zumindest einige Hundeleben gerettet werden können.