Stierkampf ist Kulturgut in Madrid
Die Stierkampffanatiker versuchen verzweifelt ihr blutiges Geschäft am Leben zu erhalten, Meinungsumfragen belgen, dass das Interesse an Stierkämpfen in ganz Spanien sinkt, umso stärker sind die Bemühungen, das Stiergemetzel in ganz Spanien zum Kulturgut zu erklären.
Geglückt ist dies der Stierkampflobby nun in der Autonomen Gemeinschaft von Madrid, gestern wurde die umstrittene Stierquälerei zum Bien de Interés Cultural (BIC), zum Kulturgut erklärt.
Ignacio González, der Vizepräsident der Gemeinschaft und ebenso wie die Madrider Präsidentin und Vollbluttaurina Esperanza Aguirre überzeugter Stierkampfanhänger, erläuterte auf einer Pressekonferenz das Ziel, alle öffentlichen Stierkämpfe, die ihren Ursprung im 18. Jahrhundert haben, wegen ihrer sozialen und künstlerischen Bedeutung zu schützen, hob ihre Wichtigkeit für die Region und ihre historischen Wurzeln hervor.
In der Autonomen Gemeinschaft Madrid finden 16 % der spanischen Stierspektakel statt und mit 90 Stierzuchtbetrieben hat die Gemeinschaft einen Anteil von 8,5% am nationalen Gesamtanteil der Stierzuchten.
Der Stierkampf wird dort somit unter besonderen Schutz gestellt, hat u.a. Anspruch auf öffentliche Fördermittel, Angriffe auf die „Fiesta de toros“ könnten sogar künftig mit Bußgeldern geahndet werden. Ein weiterer direkter Vorteil für die Stierkampfindustrie wären steurliche Vergünstigungen, welche die Verluste die die Tauromachie erleidet, ein wenig lindern würden.
Das blutbeflecktes Geschäft würde ohne wirtschaftliche Hilfen nicht überleben, von der Europäischen Union fließen Subventionen in mehrstelliger Millionenhöhe in die Tauromachie.