Anti-Stierkampf-Protest in der Höhle des Löwen
Auch dieses Jahr fand in der Stierkampf Hochburg Sevilla wieder eine Demonstration gegen das blutige Stiergemetztel statt. Die Stierkampfgegner befinden sich weltweit in höchster Alarmbereitschaft. Am 8. April wurde Stierkampf in der Autonomen Gemeinschaft von Madrid offiziell von der regionalen Regierung als besonderes Kulturgut unter Schutz gestellt und am 22. April in Frankreich zum Immateriellen Kulturerbe erklärt. Der erste Schritt zu einer weltweiten Erklärung als Immaterieles Kulturerbe der UNESCO ist somit getan. Dies muss unbedingt verhindert werden!
Hunderte von Menschen demonstrierten am vergangenen Samstag in der Stierkampfhochburg Sevilla für die Abschaffung der Stierkämpfe. Einberufen von CACMA (Andalusisches Kollektiv gegen die Misshandlung von Tieren) und CAS International, schlossen sich 30 nationale und internationale Organisationen dem Protest an. Der friedliche Marsch führte vom Palacio de San Telmo bis zu den Toren der Stierkampfarena Maestranza.
In einer zuvor abgehaltenen Pressekonferenz wurde Innenminister der Regionalregierung, Francisco Menacho, der im Stierkampf das Markenzeichen Andalusiens sieht, scharf für seine pro- Stierkampf Politik kritisiert.
Laut des Präsidenten von CACMA zeigt eine neue Studie, dass 40 Prozent der Andalusier den Stierkampf nicht als Teil ihrer Kultur betrachten. Deswegen fordert Antonio Moreno den Innenminister auf, die Bürger nicht zu belügen und alle in einen Sack zu stecken und fragt sich „Was können wir den Rest der Verwaltung erwarten“. Laut Moreno machen sich die Andalusier schon darüber lustig, solche Männer an der Spitze der Politik zu haben und fügte hinzu, dass er nicht versteht, dass man die Investitionen in Gesundheit und Bildung kürzt, aber im vergangenen Jahr 500 Millionen Euro an Subventionen in das blutige Spektakel investiert hat.
Auch räumt Moreno mit dem Argument der Stierkampflobby auf, die Stierweiden würden bei einer Abschaffung der Kampfstiere ihre biologische Vielfalt verlieren, da die Rasse auch der Fleischgewinnung dient.
Die erbitterten Vorstoß der Stierkamfplobby, den Stierkampf als Immaterielles Weltkulturerbe unter den Schutz der UNESCO stellen zu lassen und dem blutigen Spektakel das Gütesiegel der Kultur aufzudrücken, wie gerade geschehen in Frankreich, um dann ungehindert und für alle Ewigkeit weiterhin Stiere unter dem Deckmantel von Kunst, Kultur und Tradition zu Tode quälen zu können, muss unbedingt gestoppt werden.
Am 8. Mai findet in Madrid eine von der internationalen Plattform La Tortura No Es Cultura organisierte Protestaktion statt und am 28. Mai eine von CRAC Europe einberufenen Demonstration vor dem französichen Innenministerium.