14th Mai 2011

Beatriz Menchén im Hungerstreik für die Rechte der Tiere

Demonstration in Getafe am 26. April

Seit dem 26. April befindet sich die Tierschützerin Beatriz Menchén aus Getafe im Hungerstreik. Es ist der erste Hungerstreik für den Tierschutz in Spanien. Am vergangenen Donnerstag brach sie zusammen, kehrte nach einer Nacht im Krankenhaus wieder in ihren Lieferwagen, in dem sie seit Streikbeginn lebt, zurück.

Beatriz Menchén widmet seit mehr als 17 Jahren ihr Leben dem Tierschutz. Angefangen hat sie 1995 in der Perrera von Getafe, die damals noch alle Tiere tötete. Getafe befindet sich im Ballungsgebiet von Madrid.

Schockiert über die Zustände kämpfte sie so lange für die Rechte der Tiere, bis sie 1998 die Verantwortung für das Todeslager übernehmen konnte. Sie gründete den Verein La Voz Animal und konnte so die Adoptionen vorantreiben. Während dieser Zeit wurden 3166 Hunde und Katzen vermittelt, nur 52 Tiere (1,39%) mussten aus humanitären Gründen euthanasiert werden.

Vor einem Jahr hat das Rathaus von Getafe die Verantwortung der privaten Firma Vetmovil übertragen, die innerhalb von 6 Monaten 66,66% der aufgenommenen Tiere zum Tode verurteilte. Nun soll auch noch die von La Voz Animal geleitete Perrera Parla der privaten Firma Vetmovil übertragen werden.

Beatriz Menchén ist in unbefristeten Hungerstreik getreten, weil sie nicht mit dem Gedanken leben kann, dass diese Tiere am Leben wären, wenn Vetmovil ebenfalls einer Politik der Null-Opferung folgen würde. Sie fordert von der Stadt einen neuen Vertrag mit Tierschutzkriterien. Beatriz Menchén wünscht sich auch, dass durch ihren Hungerstreik das Thema Tierschutz in spanischen Perreras gefördert und die Bevölkerung sensibilisiert wird.

Nach 16 Tagen Hungerstreik wurde die Tierschützerin aufgrund ihrer schlechten körperlichen Verfassung ins Krankenhaus eingeliefert, die Kalium- und Glucose-Werte waren bedrohlich gesunken, die Leber entzündet. Nach nur einer Nacht im Krankenhaus hat sie dies auf eigene Verantwortung verlassen und ist in ihren Lieferwagen, indem sie seit Streikbeginn lebt, zurückgekehrt.

Die sogenannten spanischen Perreras, Auffangstationen für herrenlose Hunde und Katzen, in denen die Tiere nach Ablauf einer Frist die von Region zu Region unterschiedlich ist, eingeschläfert werden, sind für viele Betreiber ein lukratives Geschäft. Gemessen an der Anzahl der Perreras die sich wie ein tödliches Netz über ganz Spanien ziehen, ist die Anzahl der Auffangstationen von Tierschützern geleitet werden, gering. Schätzungsweise 100 000 Hunde und 200 000 Katzen werden jährlich in Spanien in solchen Auffangstationen getötet.

Die Betreiber einer Perrera erhalten von den Städten oder Gemeinden dafür, dass sie die überflüssig gewordenen Haustiere aufnehmen, Subventionen. Die Tiere bis zu ihrem Ende oder bis zu einer eventuellen Adoption tierschutzgerecht unterzubringen und zu versorgen ist teurer und aufwendig, Adoptionen voranzutreiben mit viel Arbeit verbunden. Kontrollen gibt es kaum, es ist einfach das Geld nicht in die Versorgung der Tiere zu stecken, sondern in die eigene Tasche. Tierschutzvereine, auch diejenigen die Perreras leiten, sind oft auf Spenden angewiesen, um überleben zu können.

Die Verhandlungen der Tierrechtler mit Vertretern der Stadt gestalten sich als schwierig. Gestern hat der Dachverband der Tierschützer von Madrid, FAPAM, eine Pressekonferenz abgehalten um die Lügen vonseiten der von Pedro Castro Vázquez geführten Stadt, im Rahmen der Verhandlungen der letzten Tage, zu enthüllen.

Tierschutzorganisationen protestieren seit Anbeginn des Hungerstreiks, Vereine aus Spanien und über die Grenzen hinaus erklären sich solidarisch mit Beatriz Menchén.

Es ist wichtig diesen Kampf zu gewinnen, um in Spanien ein Umdenken zu erzielen, damit Maßnahmen getroffen werden die langfristig dafür sorgen, dass keine gesunden Haustiere mehr eingeschläfert werden.

Am 25 März des Jahres fanden, von einer Volksinitiative organiserte Demonstrationen gegen die Misshandlung von Tieren statt. Tausende von Menschen gingen zeitgleich in 55 Städten auf die Straße, um Rechte zu fordern für diejenigen, die keine Stimme haben. Unterstützt durch eine schriftliche Petition fordern die Bürger eine härtere Strafe für Tierquäler und den Beitritt Spaniens der Europäischen Konvention zum Schutz von Haustieren.

Heute um 19 Uhr findet auf dem Plaza de España eine Kundgebung statt. Beatriz Menchén bleibt aus den oben aufgeführten Gründen im Hungerstreik, solange bis das Rathaus von Getafe auf die Forderungen eine positive Antwort gibt.

Blog: Beatriz Menchén. Huelga de Hambre por el Fin de la Matanza en Las Perreras Españolas.

Fernsehinterview am 10. Tag des Hungerstreiks

12. Mai: Beatriz Menchén auf dem Weg ins Krankenhaus

13. Mai: Der technische Berater der Gemeinde lügt

Allgemein, VIDEOS | 1 Kommentar

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SOS Galgos - 2011 Mai 14

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