25th Juni 2011

Perrera Olivenza: Hilflosigkeit und Empörung

WIR SIND EMPÖRT UND HILFLOS:

DAS LANDGERICHT BADAJOZ WEIST DIE ZWEITE KLAGE VORÜBERGEHEND AB, DIE FEPAEX GEGEN DIE PERRERA DES BEZIRKSRATS VON BADAJOZ IN OLIVENZA EINGEREICHT HAT

Im März 2009, direkt nach der Gründung der Federación de Protectoras de Animales de Extremadura (Fepaex), haben wir der Verwaltung unsere Besorgnis über die illegale, ineffiziente, teure und wenig ethische Funktionsweise der Perrera-Tötungsstation von Olivenza mitgeteilt. Wir haben mit unserem Präsidenten Herrn Fernández Vara, mit der Vizepräsidentin Dolores Pallero, mit der Verantwortlichen für die Inspektionen des Amts für Landwirtschaft María Curiel, mit dem Präsidenten von Fempex Ramón Díaz und mit der Diputación de Badajoz gesprochen. Wir haben ihnen erklärt, dass das Einfangen und Ansammeln von Hunden, die von verantwortungslosen Jägern, Galgo-Züchtern, Sammelhaltern oder Besitzern weggeworfen wurden, um sie dann nach 10 bis 20 Tagen zu töten, wenn sie nicht zuvor durch einen „natürlichen Tod“ verschwunden sind, das Problem des Aussetzens von Tieren nicht löst, sondern vielmehr noch verstärkt. Außerdem haben wir ihnen gesagt, dass politische Vorbeugungsmaßnahmen, Kampagnen zur Geburtenkontrolle bei Hunden und Katzen, Aufklärung und die Anwendung des Maßnahmenkatalogs des Gesetzes 5/2002 über Tierschutz in Extremadura notwendig sind. Als wir sahen, dass die viel gerühmte „Transparenz“ der Verwaltung und die „Erklärung über die Rechte der Bürger von Extremadura“ (Carta de Derechos del Ciudadano de Extremadura) nur eine weitere Farce sind und nicht nur niemand die Absicht hatte, etwas zu unternehmen, sondern sogar noch versucht wurde, diese Schweinerei unter den Teppich zu kehren, reichten wir im Juli 2009 eine Klage beim Gericht von Olivenza ein, die im Mai 2010 wegen Mangels an Beweisen vorübergehend abgewiesen wurde.

Angesichts dieser Entscheidung hat Fepaex die Ereignisse in der Perrera-Tötungsstation von Olivenza verfolgt ( seguimiento a la Perrera-matadero de Olivenza), um die Sache selbst in die Hand zu nehmen und die notwendigen Beweise vorzulegen, um so schnell wie möglich das große unnötige und vermeidbare Leid der Tiere zu beenden. Wir haben 10 Hunde aus dem Aufnahmezentrum der Diputación gerettet und von dort aus direkt in verschiedene tierärztliche Kliniken gebracht, in denen sie untersucht und fotografiert wurden. Gleichzeitig haben wir die Einrichtungen und die geretteten Tiere während ihres Aufenthalts in Olivenza gefilmt, was dank der Handys des 21. Jahrhunderts ein Kinderspiel war. Mit den tierärztlichen Berichten und den Fotografien der Hunde, die Olivenza gerade verlassen hatten, reichten wir im Juli 2010 eine zweite Klage bei Gericht ein. Wir haben mehrere Videos mit den Bildern der Hunde in der Perrera-Tötungsstation ins Internet gestellt (videos que colgamos en la web), um die Geschehnisse dort öffentlich anzuklagen.

Die verschlungenen Wege dieser zweiten Klage endeten mit der Entscheidung des Landgerichts Badajoz, in der wörtlich steht:

„Aus dem Inhalt der genannten Unterlagen lässt sich nicht einmal in Form von Indizien erkennen, dass eine Kausalität zwischen dem Zustand dieser Tiere und der Behandlung, die ihnen durch die Beklagte zuteil wird, besteht. Es steht nicht fest, dass die untersuchten Hunde aus dem besagten Zentrum stammen. Das Gleiche gilt für diejenigen, die gerettet werden sollten, und in ihrem Fall auch für den Zustand, in dem sie dorthin gelangt sein können. Zusammenfassend geht dieses Gericht, ebenso wie die Staatsanwaltschaft und der Untersuchungsrichter, davon aus, dass die neu vorgelegten Beweise die Argumente nicht entkräften, die für die Abweisung der Klage berücksichtigt worden sind. Aufgrund dessen und obwohl wir, um dies noch einmal zu betonen, die Tatsachen, die Gegenstand der Klage sind, als absolut verabscheuungswürdig erachten, halten wir es für statthaft, trotz der anerkennenswerten Anstrengung der Rechtsvertretung der Antragstellerin in Verteidigung ihrer These dem Rechtsmittel nicht stattzugeben und die angefochtene Entscheidung zu bestätigen.“

Das heißt zusammengefasst:

Es liegen nicht genügend rationale Indizien dafür vor, das Vorhandensein von kriminellen Handlungen in Betracht zu ziehen; allerdings gibt es sehr bedeutsame Anzeichen für klare Verstöße gegen Verwaltungsvorschriften. All dies unbeschadet der Tatsache, dass aufgrund der nur vorläufigen Aussetzung die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt werden kann, wenn tatsächlich neue relevante Daten vorgelegt werden, die sich auf den Beleg einer möglichen Begehung einer Straftat richten.“

EMPÖRUNG und HILFLOSIGKEIT – das ist es, was wir im Augenblick fühlen. Die Belege dafür, dass die geretteten Hunde aus der Hölle von Olivenza stammen, wurden geleugnet – das beweist, dass nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Justiz von Extremadura diese schmutzige Angelegenheit weiterhin unter den Teppich kehren will. Eine Justiz, die uns keinen Nachweis erbringen lässt und uns davon abhält, alle Personen vor Gericht erscheinen zu lassen, die bereit sind, die Gräuel zu bezeugen, die sie in der Perrera-Tötungsstation von Olivenza gesehen haben, IST KEINE JUSTIZ UND KEINE GERECHTIGKEIT – und ohne diese ist alles Weitere sinnlos.

Aus Niederlagen lernen. Wir werden weiter dafür kämpfen, dass die Perrera-Tötungsstation von Olivenza geschlossen wird, und selbstverständlich höhere Instanzen anrufen. Aber für den Moment werden wir auf der Grundlage von allem, was wir gelernt haben, auch andere und effektivere Kampfstrategien untersuchen. Wir wissen jetzt beispielsweise, dass wir in Extremadura nicht mit Veterinären rechnen können, die Misshandlungen anzeigen, und auch nicht mit Sachverständigen für die Misshandlung von Tieren, was es sehr schwierig macht, diesen Misshandlungen ein Ende zu bereiten. Der „anerkannte und renommierte“ Tierarzt der Fakultät für Veterinärmedizin von Cáceres, von dem wir glaubten, dass ihn das Leiden der Tiere berührt und den wir darum gebeten hatten, die Perrera-Tötungsstation von Olivenza zu inspizieren, hat uns ebenfalls übel mitgespielt und einen wichtigen Anteil daran genommen, dass die Justiz diese Schweinerei unter den Teppich kehrt und der Horror von Olivenza weitergeht.

Daher sind wir als Erstes auf die Idee gekommen, den rechtlichen Fokus auf die Fakultät für Veterinärmedizin von Cáceres zu richten. In ihrem Hospital Clínico Veterinario gibt es mehr als 100 Krankengeschichten von Hunden, die in einem jämmerlichen Zustand aus Olivenza befreit wurden. Viele in dieser Fakultät wissen von dem, was in der Perrera-Tötungsstation von Olivenza geschieht, und wir gehen davon aus, dass es dort auch einen Kodex für ethisches Verhalten gibt. Warum zeigen sie diese Vorkommnisse nicht an? Wir glauben, dass dies eine wirksame Möglichkeit wäre, die Studenten für das Leid von Tieren zu sensibilisieren und ihnen die Verantwortung aufzuzeigen, die sie als Tierärzte für die Beendigung der Misshandlung von Tieren tragen werden. Außerdem haben wir von einer guten Nachricht erfahren: eine Gruppe von Studenten der Veterinärmedizin ist dabei, eine Tierschutzorganisation zu gründen (Dejando Huella). Wir freuen uns darüber und möchten sie ermutigen, ihre Professoren und Kommilitonen zu sensibilisieren, damit wir alle zusammen diesem Makel ein Ende bereiten können. Wir sind sicher, dass eines Tages, wenn wir eine zivilisierte Gesellschaft sind, nicht nur die Ärzte, sondern auch die Tierärzte verpflichtet sein werden, Misshandlungen ihrer Patienten anzuzeigen. Das Problem ist, dass alles miteinander verbunden ist und zusammenhängt. Ohne GERECHTIGKEIT wird es dauern, bis wir die Änderungen sehen – aber wir haben keinen Zweifel daran, dass sie kommen werden.

Unsere zweite Idee ist, dass wir vielleicht unseren Kampf für die Rechte der nichtmenschlichen Tiere aufschieben sollten, um unsere Energie und unsere Ressourcen darauf zu konzentrieren, uns alle für die Rechte der menschlichen Tiere zu verbünden und eine „Echte Demokratie jetzt“ zu fordern (democracia real ya). Das Motto „Teile und herrsche“ funktioniert sehr gut für diejenigen, die uns regieren, damit jeder von ihnen vergeblich auf seiner „Insel“ für etwas streitet und alles so bleibt, wie es ist. Wenn wir eine wirkliche Demokratie hätten, repräsentativ und partizipativ, dann würden die Gesetze angewendet, die rechtliche Gewalt wäre unabhängig von der politischen Gewalt, wir könnten diejenigen zur Verantwortung ziehen, die uns vertreten und würden sicherlich früher der Misshandlung von menschlichen und nichtmenschlichen Tieren ein Ende bereiten können.

Wir werden weiterhin andere mögliche Strategien untersuchen und Sie informieren….

www.fepaex.org

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Allgemein, Extremadura | 2 Kommentare

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SOS Galgos - 2011 Juni 25

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