10th Juli 2011

Massenklage gegen den „Toro de la Vega“

Die Nachricht „Spanische und europäische Vereinigungen bitten internationale Instanzen, für die „Humanisierung“ von Toro de la Vega einzutreten“, die am 7. Juli von zahlreichen Zeitungen veröffentlicht wurde, dürfte für große Unruhe unter den Anhängern eines der grausamsten Stierspektakel Spaniens sorgen.

Die Rechtsanwaltskanzlei IFS Abogados hat auf Antrag einer Gruppe von spanischen und europäischen Vereinigungen sowie zahlreichen Einzelpersonen bei der UNESCO und dem Europäischen Parlament drei Schriftsätze mit dem Ziel eingereicht, ein Projekt zur „Humanisierung“ des Toro de la Vega zu erarbeiten. Die Schriftsätze beantragen nicht die Abschaffung des Festes, sondern eine Humanisierung desselben.

Zunächst wurde ein mehr als 200 Seiten starker Schriftsatz beim Sitz der UNESCO in Paris eingereicht, genauer gesagt bei der Abteilung für Menschenrechte, Menschliche Sicherheit und Philosophie. Mit diesem soll – mit der Unterstützung dieses zur UNO gehörenden Organismus – ein Projekt erarbeitet werden, das „dabei hilft, die Art der Begehung dieses Festes zu humanisieren“.

Der zweite Schriftsatz wurde der spanischen Nationalen UNESCO-Kommission in Madrid vorgelegt. Er beantragt dasselbe Projekt und fordert die notwendige Unterstützung einer Änderung der Art, wie dieses Fest begangen wird.

Der dritte und letzte Schriftsatz war an den Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments mit Sitz und Brüssel gerichtet. In ihm wird um die Anberaumung einer Versammlung zur Untersuchung der Frage gebeten, wie das Fest humanisiert werden kann.

Diese Vorgehensweise wurde gewählt, weil die Art und Weise, wie der Stier gehetzt und getötet wird, der Ablauf des Spektakels Tor de la Vega, „dem wahren Geist dieses Festes nicht gerecht wird“.

Dieses blutrünstige Stierspektakel wurde im Jahre 1980 als touristisch wertvoll anerkannt und 1999 von der Regierung Kastilliens als traditionelles Stierfest eingestuft.

Eine Klage auf ein Verbot, hätte wenig Aussicht auf Erfolg, aber eine „Humanisierung“, ein Stierspektakel ohne Blut, wäre schnell uninteressant und es wäre nur eine Frage der Zeit, dass das Interesse an diesem Stierspektakel gleich Null ist.

So kompliziert und schwierig es ist, gegen diese Tradition vorzugehen, es ist nicht unmöglich, wir dürfen die Hoffnung nicht aufgegen und werden weiter dafür kämpfen.

Wer unsere Massenklage und das Rechtsanwaltsbüro finanziell bei Aufgabe unterstützen möchte, kann sich selbstverständlich mit der Kanzlei IFS Abogados in Verbindung setzen.

Nur 6 Stunden nachdem die Presseerklärung herausgegeben wurde, erschienen die ersten Nachrichten, merh als 20 Zeitungen (Printausgaben) und mehr als 30 online-Zeitungen haben berichtet, ein wirklicher Erfolg. Das Stierspektakel stößt auf in ganz Spanien auf große Ablehnung, selbst Stierkampfanhänger äußern Kritik an diesem förmlichen abschlachten eines Stieres mit Lanzen und haben sich so schon unbeliebt in Tordesillas gemacht. Auch viele Bürger dieser Stadt sind gegen das Fest Toro de la Vega, viele Teilnehmer kommen aus den umliegenden Gemeinden. Tordesillas liegt in der Provinz Valladolid, in der spanischen autonomen Gemeinschaft Kastilien-León.

Jedes Jahr, am zweiten Dienstag im September findet das unglaublich grausame Fest “Toro de la Vega” (Stier der Flußaue) in Tordesillas statt. Ein Stier wird von hunderten von blutrünstigen Männern gehetzt, in die Enge getrieben und per Lanzenstich getötet. Derjenige der letztendlich den Stier erlegt, darf ihm den Schwanz abschneiden und die Trophäe auf seine Lanzenspitze stecken.

Schafft der Stier es an einem bestimmten, festgelegten Punkt zu kommen, kann er begnadigt werden, angeblich konnten sich schon einige wenige Stiere retten, doch diese starben trotzdem an den schrecklichen Wunden die man ihnen während der Hetzjagd zugefügt hat.

Toro de la Vega 2009

Toro de la Vega 2010

Toro de la Vega 2010. Tordesillas from PACMA TV on Vimeo.

Siehe auch:

Toro de la Vega, eine fragwürdige Tradition
Toro de la Vega, eine nationale Schande
TORO DE LA VEGA / Blut, Folter und Tod in Tordesillas
Moscatel, der Bote unserer eigenen Zerstörung
So tötet man den Toro de la Vega
Tordesillas, Toro de la Vega 2010, bald stirbt Banadero den Lanzentod
Manifest zur Abschaffung des “Toro de la Vega”
Eine “schnelle” und “saubere” Hatz, Platanito der Toro de la Vega 2010 ist tot

Allgemein, STIERKAMPF, TORO DE LA VEGA, VIDEOS | 2 Kommentare

10th Juli 2011

„Haustiere: Adoptiert werden oder sterben“

Eine Reportage, die uns die Wahrheit über die Perreras in Spanien vor Augen führt. Der Titel könnte deutlicher nicht sein: „Haustiere: Adoptiert werden oder sterben“.

„Jedes Jahr werden mehr als 150.000 Hunde und Katzen von den spanischen Straßen eingesammelt. Das Aussetzen von Haustieren ist eine Realität, die tagtäglich die Aufnahmezentren unseres Landes konfrontiert. Ohne Hoffung, dass sich die Situation in den kommenden Jahren verbessert. Die unmittelbare Folge ist das Opfern von tausenden von Haustieren und die wirtschaftlichen Kosten für die öffentliche Hand. Das erste Kapitel zeigt die Arbeit des Centro de Protección Animal (CPA) der Stadt Madrid und die Perrera Olivenza in Badajoz.“

Die Reportage klagt die Situation der Perrera in Olivenza (Provinz Badajoz, Extremadura) an. Sie ist eine Einrichtung des Bezirksrats von Badajoz, steht aber unter privater Leitung. Der Vergleich mit anderen Perreras in Spanien, die ebenfalls in der Reportage behandelt werden, zeigt ganz klar den Grad des Tierschutzes in Extremadura überall dort, wo dieser von regionalen Verwaltungen abhängig ist.

Im zweiten Teil geht es um die Situation in Europa und die Art, wie Tiere dort behandelt werden. Auch wenn in Spanien die Adoption von Hunden und Katzen gefördert wird, an erster Stelle wird eingeschläfert. Die Dokumentation zeigt u.a. die Adotion des Galgos Sancho aus Toledo, der in die Niederlande vermittelt wird. Dem einzigen Land in der Welt, in dem die Tierschutzpartei im Parlament vertreten ist. Sancho wurde von Galgos 112 in Toledo eingefangen, lebte einige Zeit in Spanien in einer Pflegefamilie. Auch Mambo, ein Galgo aus der Perrera von Logroño findet eine Familie in den Niederlanden. Er sollte eingeschläfert werden, als die Perrera geschlossen wurde.

Esther Ouwehand, Mitglied der niederländischen Tierschutzpartei erklärt, welche Maßnahmen in Spanien ergriffen werden müssen, um das massive Einschläfern von Haustieren zu stoppen.

Desweiteren wird von Katalonien berichtet, Katalonien ist die erste autonome Gemeinschaft in Spanien, in der die Euthanasierung zur Kontrolle der Population verboten ist. Dies heißt jedoch nicht, dass in Katalonien nicht eingeschläfert wird, es gibt Übergangsregelungen, die es vielen Perreras immer noch ermöglichen auch gesunde Tiere zu opfern. Die Reporter besuchen die katalanische Organisation SPAM, die offensichtlich nicht einschläfert und an das Wohlergehen ihrer Tiere denkt.

1. Teil: El escarabajo verde – Mascotas: adoptar o morir (1)
2. Teil: Mascotas: adoptar o morir (2)

„El Escarabajo verde“ ist eine Doku-Serie von La 2 / TVE.

Siehe auch: Perrera Olivenza: Hilflosigkeit und Empörung

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SOS Galgos - 2011 Juli 10

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