16th Juli 2011

Perrera Puerto Real Staatsanwaltschaft fordert ein Jahr Haft

Der Skandal um die Perrera von Puerto Real hat im September 2007 für blankes Entsetzen in ganz Europa gesorgt. Durch den schrecklichen Tod dreier Hunde italienischer Touristen in einer vermeintlichen Tierpension, konnte endlich bewiesen werden, was viele Tierschützer schon seit langem geahnt hatten, dass in der Perrera von Puerto Real die Todeskandidaten auf grausame Art und Weise sterben. Eine billige Spritze lähmte ihre Muskeln bis zum Tod, MIOFLEX, ein muskellähmendes Mittel, führte zu einem langsamen, oft tagelangen qualvollen Tod bei vollem Bewusstsein, vermutlich bei Tausenden von Hunden und Katzen, da es seit 1994 verwendet wurde.

Nun findet in Cádiz der erste Prozess gegen eine Perrera wegen Misshandlung von Tieren statt. Angeklagt sind der Besitzer, die Direktorin und zwei Tierärzte der Perrera von Puerto Real. Kläger ist die Tierschutzorganisation El Refugio Madrid, welche 1 Jahr und sechs Monate Haft für die Angeklagten fordert. Als Zeugen werden drei Beamte der Seprona von Cádiz, ein Beamter der örtlichen Polizei, dreizehn Zeugen, vier Tierärzte werden als Experten aussagen.

Die Staatsanwaltschaft Cádiz beantragt für den Eigentümer, die Direktorin und die beiden Tierärzte der ehemaligen Perrera El Refugio in Puerto Real ein Jahr Gefängnis wegen mutmaßlicher fortgesetzter Misshandlung von Tieren sowie eine dreijährige Unfähigkeit, einen Beruf oder ein Amt auszuüben bzw. ein Geschäft zu betreiben, der bzw. das mit Tieren zu tun hat.

In der Anklageschrift wird betont, dass „Alle diese Umstände waren den Angeklagten in ihrer Eigenschaft als Tierärzte [Estanislao C. und Roberto P.] vollständig bekannt. Die Tötung der Tiere auf so grausame und schmerzhafte Weise wurde von den Angeklagten Manuela A.N. [Direktorin des Zentrums] und Plácido G.M. [Eigentümer und Verwalter] kraft ihres Amtes als Direktorin bzw. Verwalter mit dem Ziel angeordnet, die Kosten zu senken, da der Preis der Medikamente, die für eine ethische und geregelte Euthanasie eingesetzt werden, beträchtlich höher ist. Auch diese Personen wussten aufgrund ihrer jeweiligen Position im Verein, welch qualvollen Tod diese Einsparungen mit sich bringen“.

Die Staatsanwaltschaft sieht es als erwiesen an, dass die Anwendung von Mioflex wirtschaftliche Gründe hatte, mit 35 Euro wurden 100 Insassen beseitigt, die Verantwortung lag bei den Betreibern der Perrera, die diese Beseitigungsmethode angeordnet hatte und auch bei den Tierärzten, die sie ausgeführt haben, „Es sind Praktiken angewandt worden, die man nur als Auslöser für großes Leid der dort befindlichen Tiere betrachten kann. Solche Praktiken wurden von den Veterinären des Zentrums, den Angeklagten Estanislao C. und Roberto A., durchgeführt und von Manuela A. und Plácido G. angeordnet, um die Betriebskosten weiter zu senken und einen höheren Gewinn zu erzielen, was eine absolut fehlende Sensibilität gegenüber dem Tierreich deutlich macht“.

Auch wurde der äußerst schlechte Zustand und Unterhalt der Einrichtung in Puerto Real hervorgehoben, wo Hunde und Katzen schlecht klassifiziert und unter gesundheitsschädlichen Bedingungen eingepfercht waren, die einer unbestimmten Zahl von Tieren „Leid oder Tod“ brachten. Die Untersuchung des Seprona (einer zur Guardia Civil gehörenden Einheit für Natur-, Tier- und Umweltschutz) ergab die Tötung von mindestens 573 Tieren zwischen 2005 und September 2007, bei denen ausschließlich das muskellähmende Mittel Mioflex gespritzt wurde.

Ebenso sieht die Staatsanwaltschaft es als erwiesen an, dass „die Tiere, die überfahren worden oder in einen Unfall verwickelt gewesen waren, von Freitagnachmittag bis Montag sich selbst überlassen wurden, da das Zentrum nicht über einen tierärztlichen Bereitschaftsdienst am Wochenende verfügte. Viele von ihnen starben deshalb, einige verbluteten qualvoll, andere behielten schwere Behinderungen zurück“.

Gemessen an dem unsagbaren Leid den den Tieren zugefügt wurde, ist die Forderung von einer einjährigen Haftstrafe geradezu lächerlich. Allerdings sieht das spanische Strafgesetz bei der Misshandlung von Tieren auch nur eine Haftstrafe von 3 Monaten bis zu einem Jahr vor. Hier ist dringend Handlungsbedarf nötig, schon lange fordern Tierrechtler eine Änderung des Strafgesetzes. Sollten die Angleklagten verurteilt werden, werden sie bei einer so geringen Haftstrafe nicht in Gefängnis müssen.

Die Chronologie des Grauens:

Eine billige Spritze lähmt ihre Muskeln, ganz langsam, bis zum Tod
Cádiz, 7. Oktober 2007 ; ca. 2 000 Menschen demonstrieren vor dem Rathaus gegen die Mißhandlung von Tieren
Demonstration in Cádiz gegen die Perrera von Puerto Real
Hintergrundinformationen zur Verhaftung der zwei Demonstranten in Cádiz
Die Tierarztkammer von Cádiz recherchiert
Halbwahrheiten
Die Affäre von Puerto Real hat die nationalen Grenzen überschritten
Freiheit für Simone Righi, Gerechtigkeit für ihn und seine Hunde
Das Gericht schließt vorbeugend die Perrera von Puerto Real
Ein geflohener Angeklagter, verlogene Tierärzte, der Skandal um die Perrera von Puerto Real
Gerechtigkeit für Simone Righi! Gerichtsverhandlung am 24, Januar, mit der Bitte um Unterstützung
Die große Lüge der Autoritäten im Fall Simone Righi
Simone Righi, morgen geht die Verhandlung weiter
Cádiz: wo war deine Seele? / Cádiz wo ist deine Seele?
Forderung an die italienische Regierung mit Spanien zu sprechen um den Fall Simone Righi zu überprüfen

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16th Juli 2011

Guardia Civil verhindert den Transport von 24 Hunden nach Italien

Immer wieder fallen sogenannte Tierschutztransporte von in Spanien geretteten Hunden und Katzen auf, die den Namen nicht verdienen, illegal, ohne gültige Papiere, mit gefälschten Dokumenten, in Transporter gepfercht die nicht für den Transport von Tieren geeignet sind, von vermeintlichen Tierschützern, die nicht nur die Strapazen denen diese Tiere während eines solchen Transports ausgesetzt sind einkalkulieren, sonder auch deren Tod riskieren und verursachen. 25 tote Tiere bei einem Transport des österreichischen „Tierschutzvereins“ Galgos.at und eine an Hitzschlag gestorbene Galga beim Transport von Hundehilfe Hundeherzen e.V. Ausführlich berichtet hat u.a. PRO-GALGO.

Am vergangenen Samstag hat die Seprona (Naturschutzeinheit der Guardia Civil) wahrscheinlich vielen Hunden das Leben gerettet, ein Transporter mit 24 Hunden, deren Bestimmungsort Italien war, wurde gestoppt und die Tiere beschlagnahmt.

Schon seit längerem untersuchte die Seprona mutmaßliche systematische Transporte von Hunden aus der Provinz Cádiz, die nach Italien gebracht wurden. Die Freiwilligen, die im Tierheim des Vereins Kimba in Pago del Humo (Chiclana, Provinz Cádiz) arbeiten, waren fassungslos, als sie die Tiere in dem Transporter sahen. 24Hunde waren in ihren Boxen in einem gemieteten Transporter (für solche Zwecke nicht ausgerüstet) aufgestapelt, hatten kaum Platz sich zu bewegen, keine Belüftung und weder Wasser noch Futter.

Der italienische Verein „Vita, una zampa per la Spagna“ hatte nach eigener Aussage die Absicht, sie nach Italien zu schicken, um sie vor der Tötung in den Perreras von Cádiz zu retten. Auf seiner Website ist zu lesen, dass dieser Verein die Misshandlung von Tieren in Spanien, sowohl bei Volksfesten als auch in den Perreras, besonders scharf kritisiert. Die Art und Weise wie dieser Verein die Hunde transportiert scheint in den Augen dieser vermeintlichen Tierschützer allerdings keine Misshandlung darzustellen. Die von den Beamten geretteten Hunde hätten unter miserablen Bedingungen eine Reise von mehr als 22 Stunden, bis nach Mailand, vor sich gehabt.

Eine Patrouille des Seprona stoppte den Transporter um 17 Uhr, nachdem der Fahrer die letzten Hunde in einer Tierpension in El Puerto eingeladen hatte. Einige Tiere befanden sich allerdings schon seit 11 Uhr morgens in dem Fahrzeug, nachdem sie in einem anderen Hundeheim in Chiclana abgeholt worden waren. Die Beamten erkannten die Möglichkeit von Unregelmäßigkeiten bei diesem Transport und untersagten ihm die Weiterfahrt, damit ein Amtsveterinär ihn untersuchen und entscheiden konnte, ob die Hunde unter geeigneten Bedingungen reisten. Zunächst wurde festgestellt, dass mindestens vier Hunde keinen Haustierpass und auch nicht die entsprechenden Unterlagen besaßen. Außerdem führte der von dem Verein beauftragte Fahrer offenbar auch nicht die Bescheinigungen des Systems Traces mit sich, die bei Transporten von mehr als fünf Tieren erforderlich sind.

Bis zu welchem Punkt die Bedingungen, unter denen diese Hunde reisten, den Tatbestand der Misshandlung von Tieren erfüllen können, muss nun die Staatsanwaltschaft Cádiz untersuchen, der die Guardia Civil diese Angelegenheit für die mögliche Erstattung einer Anzeige übertragen will. In jedem Fall, so erklären der Operation nahe stehende Quellen, besteht ein großes rechtliches Vakuum in Bezug auf den Transport dieser Art von Haustieren, das weit von den strengen Vorschriften entfernt ist, die den Transport anderer Tierarten wie Vieh regeln und die Bedingungen für diesen strikt festlegen.

Dieselben Quellen erklären, dass Hundetransporte wie der gestern gestoppte sich auf systematische Weise alle zwei Wochen wiederholen könnten, was einen massiven Verkehr von Tieren auf dem Weg in andere Perreras oder zur Adoption in Italien bedeuten würde, wo die staatlichen Hilfen für den Unterhalt höher sind als in Spanien.

Tatsächlich hat Seprona seit Monaten die Existenz dieser Art von Transporten besonders aus Cádiz untersucht, nachdem eine Privatperson einen mutmaßlichen Betrug angezeigt hatte, sie hatte festgestellt, dass drei von ihr adoptierte Hunde auf der Website eines italienischen Vereins erschienen, auf der um Spenden gebeten wurde, um sie „vor der Tötung zu retten“, es werden offensichtlich Spenden gesammelt für Hunde die längst vermittelt waren.

Die am Samstag aus dem Transporter beschlagnahmten 26 Hunde wurden in Obhut der Sociedad Protectora de Animales y Plantas de Cádiz, auch bekannt als Tierheim KIMBA in Pago del Humo in Chiclana (Provinz Cádiz) gegeben. Hier werden sie bleiben, bis über ihre Zukunft entschieden ist, entweder brechen sie erneut nach Italien auf, wenn die mutmaßlichen Unregelmäßigkeiten korrigiert wurden, oder sie bleiben in Spanien und warten auf ihre Adoption.

Der Tierschutzverein bekommt von keiner der Verwaltungen finanzielle Unterstützung für den Unterhalt und anfallende Tierarztkosten. Einige der Hunde litten an starken Durchfall, ein Tier hat Hautprobleme, ein anderer Hund offensichtlich Leishmanisose, auch sind die Hunde nicht kastriert.

www.refugiokimba.org

informacion@refugiokimba.org

Spenden: Pay Pal

Sociedad protectora de animales y plantas de Cádiz
IBAN (on line): ES4221034067163067012616
SWIFT BIC CODE: UCJAES2M

Fernsehreportage „Das Drama der verlassenene Hunde“ von LaSexta über das Aussetzen von Hunden und dem gestoppten Tiertransport nach Italien, zuerst werden Tierheimleiter zur allgemeinen Situation befragt, alle drei Minuten wird in Spanien ein Hund ausgesetzt. Danach berichtet der Sender über den gestoppten Transport: El drama de los perros abandonados

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SOS Galgos - 2011 Juli 16

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