Berufsrisiko Stierkämpfer – José Padilla schwer im Gesicht verletzt
Diesmal hat ein Stier sich während einer Corrida in Saragossa, anlässlich des Festivals Virgen del Pilarer, erfolgreich gewehrt im ungleichen Kampf und seinem Peiniger, dem Matador José Padilla, ein Horn mitten ins Gesicht gestoßen.
Entsetzensschreie tönten durch die Zuschauerreihen, die spanischen Medien berichten massenhaft über das Ereignis und auch hier macht die Nachricht die Runde.
Dem Stier hat es nichts genützt, er wurde von einem anderen Torero niedergemetzelt, Mitleid für ihn empfindet wohl keiner der Stierkampffanatiker. Wie Europapress verlauten ließ, hat Padilla offensichtlich die Sehkraft auf einem Auge verloren, daher dürfte er wohl nicht wieder in die Arena zurückkehren, so wie „El Julio“, dem ein Stier im vergangenen Jahr ein Horn durch den Unterkiefer bohrte. Berufsrisiko.
Demütigung und Folter eines Lebewesens kann weder als Kultur verstanden, noch Blutvergießen Kunst genannt werden und erst recht nicht mit unseren Steuergeldern subventioniert werden.
Dokumentation über den ehemaligen kolumbianischen Torero Álvaro Munera
Die ganze Dokumentation bei VIMEO: Documental La Última Faena
Álvaro Munera, ein ehemaliger kolumbianischer Torero, hat sein Leben nach einem Stierkampfunfall, er ist seitdem gelähmt, gänzlich umgekrempelt und ist inzwischen erbitterter Stierkampfgegner.
In dem Dokumentarfilm erzählt Álvaro Munera, von seiner Kindheit, wie er von seinem Vater in die Welt des Stierkampfs eingegeführt worden war, seinem Traum vom Reichtum und schönen Frauen.
Zweimal jedoch zweifelte er an seinem Beruf, nach einem Übungs-Stierkampf mit einer Kuh sah er zufällig, wie diese hinterher vom Schlachter aufgeschlitz wurde und aus der Bauchhöhle ein Kälbchen fiel. Geschockt und weinend lief er davon und flüchtete in sein Hotelzimmer.
Ein zweites Mal, ebenfalls bei einem Übungs-Stierkampf, musste er den Todesstoß üben, da er noch sehr unerfahren war, gelang es ihm nicht, den Stier auf Anhieb zu töten, immer wieder stach er auf den jungen Stier ein, der verzweifelt versuchte sich auf den Beinen zu halten, auf der Bauchseite des Stiers hatte sich eine Öffnung gebildet aus der die Eingeweide heraus hingen. Álvaro wollte mit dem Stierkampf aufhören, doch sein Manager überredetete ihn weiterzumachen.
Mit 17 Jahren wurde der junge Stierkämpfer von einem Stier auf die Hörner genommen und schwer an der Wirbelsäule verletzt. Der Unfall hat sein Leben und seine Einstellung zum Stierkampf ganzlich geändert. Álvaro Munera gibt zahlreiche Konferenzen und setzt sich nun unermüdlich für die Abschaffung des blutigen Gemetzels ein.
Siehe auch: Leidet der Stier während des Stierkampfs?