20th Februar 2013

Das dunkle Spanien und das todbringende Schneewittchen

Der diesjährige Sieger der spanischen Goya-Filmpreise ist der Stummfilm „Blancanieves“ (Schneewittchen) von Pablo Berger. Dass dieser Film blutbefleckt ist, weiß außerhalb Spaniens kaum jemand.

Folgendes Video zeigt Aufnahmen, die während der Dreharbeiten in der Stierkampfarena von Aranjuez gemacht wurden.

Die Plattform LINTEC – La Tortura No Es Cultura, hat am 17. Februar anlässlich Filmpreisverleihung für „Ein spanisches Kino ohne die Misshandlung von Tieren“ protestiert. Die Plattform weist darauf hin, dass es derzeit ein laufendes Gerichtsverfahren wegen des Todes von 9 Stieren während der Dreharbeiten zum Film „Blancanieves“ gibt, welche nach dem Gesetz Ley 1/1990 Protección de los Animales Domésticos, einen schweren Verstoß bedeutet.

Ferner fordert LINTEC, dass die Misshandlung von Tieren vollständig aus spanischen Filmen und bei den Produktionsgesellschaften verbannt wird. In den Vereinigten Staaten wird dies durch den Verein Animal Humane Association ermöglicht.

„Unabhängig von den ästhetischen Charakteristiken, ist die Ethik in unseren Kinos essenziell. Trotz seiner cineastischen Qualität, zeigt der Misserfolg von „Blancanieves“ in den Vereinigten Staaten, dass die heutige Gesellschaft Filme ohne die Misshandlung von Tieren verlangt“, erläutert Jose Enrique Zaldívar, Tierarzt und Vice Präsident der Plattform „Folter ist keine Kultur“.

Der Protest ist besonders wichtig in Anbetracht der Debatte über die mögliche Erklärung des Stierkampfs zum spanischen Bien de Interés Cultural, d.h. zum schützenswerten Kulturgut.

„Ein Gesetz, welches die Misshandlung aller außer einer Art verbietet, ist unmoralisch. Es ist so, wie die Misshandlung aller Frauen zu verbieten, außer den Rothaarigen“
, fügt Jose Enrique Zaldívar hinzu.

„Matanieves“ abgeleitet von matar – töten, wäre der passendere Name für diesen Pro-Stierkampf Film gewesen, in dem die sieben Zwerge als Toreros und Schneewittchen als Stierkämpferin dargestellt werden.

Pressemitteilung: Nota de prensa – Blancanieves

Siehe auch: Rückkehr der Stierkämpfe in Katalonien durch Bestechung der PP?

Mittwoch, Februar 20th, 2013, 02:14 | Allgemein, STIERKAMPF, VIDEOS | kommentieren | Trackback

3 Kommentare zu “Das dunkle Spanien und das todbringende Schneewittchen”

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  1. 1 20. Februar 2013, Isabel schreibt:

    Man sieht gleich zu Beginn, dass der Strier hinkt (Bild 0.20 im Video) Er hat Schwäche in der Hinterhand. Das ist praktisch immer nach dem puyazo der Fall, denn dieser wird ins Kreuz (also nicht in den Nacken) versetzt, dort wo sich Blutgefässe und die Bänder des Bewegungsapparates befinden, dies ruft dann Hinken hervor was hier gut zu sehen ist. Das habe ich auch schon bei vielen corridas beobachtet. Ich sehe mir diese nie zu Ende an, weil ich mich entsetzt abwenden mmss. Ich sehe sie mit Widerwillen an doch nur um im Bilde zu sein. Dass sich Maribel Verdu für sowas hingibt lässt tief blicken. Da kann sie ihren blutbefleckten Goya Preis noch so für Obdachlose oder was auch immer hergeben. Es ist beschämend.

  2. 2 20. Februar 2013, Isabel schreibt:

    Weiter sehe ich im Hintergrund, auch wenn die Bildqualität nicht ganz scharf ist, dass es ein kleiner also junger Stier ist. Und auch dass der picador recht lange mit der puya zusticht wobei er das „mete y saca“ (rein und raus)ausübt. Wie verlogen man in diesem blutigen Land ist, alle lügen und streiten ab was das Zeugs hält, zum Kotzen sind sie. Die ersten sind die Politiker der PP, handelt es sich doch um das grösste Lügen- und Korruptionspack Spanien. Obendrein noch unfähig die Nation zu führen. Eine Schande sondergleichen.

  3. 3 22. Februar 2013, Amor schreibt:

    Es ist für mich kein Zufall, dass jetzt so ein Film gedreht wird.
    Dass der Film den Preis kriegt, ist für mich auch kein Zufall.
    Ich bin fast sicher, die Tauromafia und vielleicht das Kulturministerium
    haben ihre Pfoten drin. Ich meine für die Finanzierung.
    Dass die Spanier uns für dumm und Kulturbanause halten, und den Scheiß für hohe Kunst verkaufen wollen, finde ich fast provokativ.
    Die Sache ist meines Erachtens einer Aktion wert.
    Nicht wegen dem zweiten, wegen dem ersten Faktor.
    Ich schlage eine e-mail-Aktion an die „verehrteste“ Academia vor, und zwar direkt an den Direktor Gonzáles.
    Die Spanier dürfen keine ruhige Nächte mehr kriegen, sie sind fleißige Tiermörder.
    Wir sind engagierte Tierschützer.
    Und arbeiten müssen wir alle.

    Hier ist mein e-mail-Vorschlag.
    Allerdings ein höfflicher Vorschlag, was nicht zu der nationalen Mentalität der Spanier passt. Ich bin der Meinung, dass man diese Mentalität berücksichtigen soll, wenn man Protestaktionen unternimmt.
    Anderen Stil verwendet man für Schweiz und anderen für Rumänien.
    Amor

    Sehr geehrter Señor Gonzáles,

    es ist mittlerweile europaweit bekannt, dass für die Dreharbeiten des mit dem Goyapreis ausgezeichneten Stummfilmes „Blancanieves“ von Pablo Berger, neun Toros auf der Stierkampfarena von Aranjuez ihr Leben im Namen der „Cultura“ espanola mit Blut bezahlt haben.

    Wir unterstützen die LINTEC- Organisation bei ihren Bestrebungen, die Misshandlung von Tiere aus dem Film – und Unterhaltungsbereich Spaniens endgültig zu verbannen.
    Wir fordern die Einhaltung des Ley 1/1990 Protección de los Animales Domésticos, gegen den, der Tod der neuen Toros einen schweren Verstoß ergibt.

    Es sind keine günstige Zeiten für Spanien, durch die blutigen und barbarischen Tauromaquias, zusätzliche Ablehnung und Verachtung im europäischen Raum gegen sich zu verschaffen.
    Denn die Mehrheit der Bürger im zivilisierten Europa hält die blutigen Torosspektakel für Tierquälerei und nennt sie „Fiestas de Nero“ und nicht Kultur.
    Wir wollen Spanien helfen.
    Wenn es auch in Ihrem Sinn ist, dann schaffen Sie die Tauromaquias ab!!

    Mit freundlichen Grüssen

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