Spanischer Kongress stimmt dafür, den Stierkampf zu schützen – Internationale Tierschutzorganisationen verurteilen Entscheidung
LONDON / MADRID / UTRECHT (3. Oktober 2013) Die Entscheidung des spanischen Kongresses den Stierkampf zu schützen und ihm den Kulturerbe-Status zu geben, wurde von internationalen Tierschutzorganisationen verurteilt. Die von sechs Organisationen gebildete Koalition veröffentlichte folgende Erklärung: „Die spanische Regierung hat ihre Unterstützung für inakzeptable Tierquälerei und die Vergabe öffentlicher Mittel, um diesen blutigen Sport aufrecht zu erhalten, bekundet. Diese Maßnahme ist ein zynischer Versuch der verzweifelten Stierkampf-Industrie, die Zukunft dieses sterbenden Geschäfts zu sichern. Stierkampf ist grausam und veraltet und hat keinen Platz in einer modernen Gesellschaft, weil Kultur dort aufhört wo die Grausamkeit beginnt.“
Der Stierkampf ist ein rückläufiges Geschäft, in Spanien und anderswo. Der Rückgang der Besucherzahlen wirft Fragen über die finanzielle Lebensfähigkeit des Sektors auf und die Öffentlichkeit hat sich gegen die Subventionen, die zu seinem Schutz verwendet werden, ausgesprochen. Eine Umfrage von Ipsos MORI die im Jahr 2013 durchgeführt wurde ergab, dass mehr als drei Viertel der spanischen Bevölkerung dagegen sind, dass ihre Steuern dazu verwendet werden, um den Stierkampf zu unterstützen.
Der endgültige Text wird nun dem Senat vorgelegt werden, wo eine Abstimmung wahrscheinlich Ende Oktober stattfinden wird. Die Aktivisten motivieren die Senatoren, sich allen Maßnahmen zum Schutz des Stierkampfes zu widersetzen. Es wird nicht erwartet, dass die neue Gesetzgebung bestehende regionale Verbote in Katalonien und auf den Kanarischen Inseln beeinflusst. Spanische Tierschutzorganisationen werden im Jahr 2014 eine neue gesetzgebende Initiative unter dem Namen #PANYTOROS (Brot und Stiere) starten, um die neue Gesetzgebung rückgängig zu machen.
Humane Society International, World Society for the Protection of Animals (WSPA), CAS International, League Against Cruel Sports (LACS), PETA und die Plattform La Tortura No Es Cultura, werden weiter daran arbeiten, den Stierkampf zu verbieten.