8th November 2013

Stierkampf ist Immaterielles Kulturerbe – Spanien verliert seine Würde

Gestern wurde in Spanien der Stierkampf zum Immateriellen Kulturerbe erklärt und somit das blutige Gemetzel gesetzlich geschützt. Es war abzusehen, dass die verzweifelte, mit der von Korruption geschüttelten spanischen Volkspartei PP verbandelte Stierkampflobby, alles versucht, um das sterbende Geschäft vor dem Untergang zu retten.

Was von den Fans, die sich laut aktueller Meinungsumfragen eindeutig in der Minderheit befinden, bejubelt wird, könnte auch nach hinten losgehen. Der Widerstand im eigenen Land gegen die umstrittene Tradition wächst kontinuierlich, die Kritik an den Subventionen wird immer lauter. Die Arbeitsplätze, von denen die meisten nur Saisonarbeitsplätze sind, bereichern nur einige Großgrundbesitzer die mit ihren gierigen blutverschmierten Hände in die Töpfe der Europäischen Union greifen, stehen in keiner Relation zu den Subventionen des krisengeschüttelten Landes, dessen Regierung nicht davor zurückschreckt, mit Geldern die für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen Jugendlicher bestimmt sind, Tausende von Schulkindern in die Arena zu karren, um ihnen einzutrichtern, dass Stierkampf ein schützenswertes Kulturgut ist. Dies hat auch schon mehr als 100 Psychologen auf den Plan gerufen, die das Kindeswohl gefährdet sehen.

Das Lügengerüst und langweilige Geschwafel über die angebliche Stierkampfkultur ist mächtig ins Wanken geraten. Abgesehen davon, dass Kultur da aufhören sollte, wo Grausamkeit beginnt, hält das, was von seinen Befürwortern hineingedichtet wird, keiner wissenschaftlichen Analyse stand.

Die Berichterstattung internationaler Medien zeigt deutlich, dass gebildete Menschen es nicht nachvollziehen können, dass die Tauromachie in Spanien zum Immateriellen Kulturerbe erklärt wurde. Viele Zeitungen zitieren Pamela Anderson, die u.a. folgende Worte in einem offenen Brief an die spanischen Abgeordneten schrieb. : „Stiere zur Unterhaltung des Publikums zu quälen, gehört zu einer finsteren Vergangenheit und nicht ins 21. Jahrhundert.“

Zwischen den Zeilen der zahlreichen Zeitungsartikel ist viel Kritik zu lesen, „blutige Spektakel“, „blutiger Kampf“, „Gütesiegel für ein Blutbad“ und auch die teilweise sehr geschickte Auswahl der Bilder spricht für sich. Die Taktik der Stierkampflobby ist längst durchschaut und auch vom Deutsche Tierschutzbund erkannt, der davor warnte, „…ein grausames Schauspiel als Kulturerbe zu tarnen…nur ein generelles Verbot wäre zeitgemäß.“ Zeitgemäß ist Stierkampf schon lange nicht mehr, nur Barbaren ergötzen sich an dem Anblick eines blutspeienden Stiers.

Die Presse hat das Ereignis in ihrer Überschrift – „Moment der Schande“ Stierkampf nun gesetzlich geschützt – auf den Punkt gebracht. Es ist eine Schande, was dort passiert ist, Spanien hat nichts aus seiner düsteren Vergangenheit, der blutige Geschichte der Inquisition, gelernt und hat nun, nicht nur sein ohnehin angeschlagenes Ansehen, sondern auch noch seine Würde verloren.

Die #LoveSpainHateBullfights Koalition der internationalen Tierrechtsorganisationen CAS International, Humane Society International, League Against Cruel Sports, PETA, World Society for the Protection of Animals und die Plattform la Tortura No Es Cultura geben folgende Erklärung ab: „Wir sind entsetzt, dass die spanische Regierung beschlossen hat, ein Spektakel, das inakzeptable Tierquälerei verursacht, zu schützen. Spanien ist bestrebt, sich als modernes Land mit einer Anschauung des einundzwanzigsten Jahrhunderts zu fördern. Doch die Unterstützung der brutalen Folter und das Erstechen von Tieren zur Unterhaltung trübt dieses Image in den Augen der mitfühlende Menschen in Spanien und der ganzen Welt.“
„Dieser Schritt, um den Stierkampf zu schützen, ist ein zynischer Versuch einer verzweifelten Stierkampf-Industrie, um die Zukunft dieser sterbenden sogenannten“ Sports“zu sichern. Stierkampf ist grausam und veraltet und hat keinen Platz in einer modernen Gesellschaft, Kultur hört da auf, wo Grausamkeit beginnt.“

Das letzte Wort ist noch lange nicht gesprochen. Den Stierkampf, wenn es nach den Stierkampf-Fanatikern ginge, sogar in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes der Menschheit aufzunehmen, wird sogar als Provokation empfunden, welche die Weltgemeinschaft erschüttern könnte.

Wir werden niemals aufgeben!

Quellen:

http://orf.at/stories/2205526/

http://www.srf.ch/news/international/ole-spanien-schuetzt-stierkampf-per-gesetz

http://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Stierkampf-Die-spinnen-die-Spanier-article11693676.html

http://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-berichte/standpunkt/aktuell/Spaniens-Elite-sch%25C3-tzt-eine-blutige-Tradition;art26468,5011574

http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/3461050/guetesiegel-fuer-ein-blutbad.story

http://www.berliner-zeitung.de/panorama/stierkampf-in-spanien-blutiger-kampf-zum-kulturgut-erklaert,10808334,24928334.html

http://www.spiegel.de/panorama/spanien-stellt-stierkampf-als-kulturgut-unter-schutz-a-932323.html

http://www.greenpeace-magazin.de/tagesthemen/einzelansicht/artikel/2013/11/07/spanien-erklaert-stierkampf-zum-kulturgut-protest-von-tierschuetzern/

http://diepresse.com/home/panorama/welt/1473595/Moment-der-Schande_Stierkampf-nun-gesetzlich-geschuetzt

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/3801130/spanien-will-den-stierkampf-schuetzen.html

http://www.sueddeutsche.de/panorama/schutz-fuer-umstrittenen-brauch-spanien-erhebt-den-stierkampf-zum-kulturgut-1.1812734

http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/panorama/spanien-schuetzt-den-stierkampf-76946675.html

http://www.nordbayern.de/ressorts/schlagzeilenseite/schock-fur-tierschutzer-spanien-will-stierkampfe-fordern-1.3265715

http://www.taz.de/Parlamentsbeschluss-in-Spanien/!127042/

http://www.tagesschau.de/ausland/stierkampf-kulturgut100.html

http://www.radiokoeln.de/koeln/rk/1106540/news/nrw_welt

http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/3460619/stierkampf-spanien-zum-kulturgut-erklaert.story

http://www.news.at/a/spanien-stierkampf-kulturgut-proteste

http://derstandard.at/1381371203928/Vergebliche-Tierschuetzer-Proteste-Stierkampf-in-Spanien-zum-Kulturgut-erklaert

http://www.scharf-links.de/44.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=40202&tx_ttnews%5BbackPid%5D=56&cHash=8365392ae2

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/vermischtes/Kult-oder-Tierquaelerei;art4304,2299266

http://www.fr-online.de/panorama/stierkampf-in-spanien-spanischer-kulturkampf,1472782,24994678.html

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.madrid-kulturkampf-um-den-stierkampf.4b8a43c7-26fd-4812-811e-88cf7f0a0f88.html

http://www.berliner-zeitung.de/panorama/spanien-der-stierkampf-steckt-in-der-krise,10808334,24990868.html

http://www.comprendes-grancanaria.de/news/newsdetails/datum/2013/11/10/stierkampf-wird-schuetzenswertes-kulturgut/

8 Kommentare zu “Stierkampf ist Immaterielles Kulturerbe – Spanien verliert seine Würde”

Diese Beitrag kommentieren.

  1. 1 8. November 2013, Isabel schreibt:

    Somit geht das Blutbad weiter, sind die denn von Sinnen??? Doch was kann man schon von Rajoy und der unfähigen PP erwarten? Nichts als unmenschliche Sparmassnahmen und Subventionen für die Tauromachie! Eine Schande sondergleichen!

  2. 2 12. November 2013, Bühnemann schreibt:

    Eine Schande für Europa.

  3. 3 16. November 2013, Amor schreibt:

    Die aficionados leiden im Moment unter neurotischer Beweispsychose!
    Nach dem zu erwartenden politischen Schwachsinn der PP Spaniens rennen sie in alle Richtungen, wie die Stiere in der Arena, um sich zu retten.
    Jeder Metzger, jeder Zuhälter und jede ambitionierte Hausfrau beschäftigt sich jetzt mit Kultur.
    Manche Möchte-gerne-badener-Dichter pinseln irgendeinen geschwollenen Kultur-Scheiß herum und sie denken, sie dichten!!.
    Andere graben sogar „Miao Kulturen“ aus Völker Chinas aus, die immer noch auf den Bäumen leben, und versuchen sie als Kulturträger des Stierkampfes zu verkaufen.
    Ich finde, es ist nicht nur eine neurotische Beweispsychose, sondern ein deutliches Zeichen für Kultur-Analphabetismus.
    Ich zitiere von einer guten Zeitung einen Abschnitt, auf den man mich leider zu spät aufmerksam gemacht hat.

    Titel: „Kulturerbe des Tages“! 29.09.2013
    „Für die Abgeordneten aus Katalonien ist die Initiative schon deshalb ein rotes Tuch, weil das Parlament der Region vor zwei Jahren die Stierkämpfe komplett verboten hat. Wenn Madrid den Stierkampf zum Kulturerbe erkläre, mache sich das Land in der UNESCO „international lächerlich“!“

    Nach diesem Zeitungsartikel, und nach der Entscheidung der PP, den Stiermord als Kulturerbe zu sehen, muss ich auch was für Spanien dichten:
    „Auf die Stiere lacht die Sinne, auf die Spanier die ganze Welt“!!
    Amor

  4. 4 16. November 2013, Amor schreibt:

    Die aficionados leiden im Moment unter neurotischer Beweispsychose!
    Nach dem zu erwartenden politischen Schwachsinn der PP Spaniens rennen sie in alle Richtungen, wie die Stiere in der Arena, um sich zu retten.
    Jeder Metzger, jeder Zuhälter und jede ambitionierte Hausfrau beschäftigt sich jetzt mit Kultur.
    Manche Möchte-gerne-badener-Dichter pinseln irgendeinen geschwollenen Kultur-Scheiß herum und sie denken, sie dichten!!
    Andere graben sogar „Miao Kulturen“ aus Völker Chinas aus, die immer noch auf den Bäumen leben, und versuchen sie als Kulturträger des Stierkampfes zu verkaufen.
    Ich finde, es ist nicht nur eine neurotische Beweispsychose, sondern ein deutliches Zeichen für Kultur-Analphabetismus.
    Ich zitiere von einer guten Zeitung einen Abschnitt, auf den man mich leider zu spät aufmerksam gemacht hat.

    Titel: „Kulturerbe des Tages“! 29.09.2013
    „Für die Abgeordneten aus Katalonien ist die Initiative schon deshalb ein rotes Tuch, weil das Parlament der Region vor zwei Jahren die Stierkämpfe komplett verboten hat. Wenn Madrid den Stierkampf zum Kulturerbe erkläre, mache sich das Land in der UNESCO „international lächerlich“!“
    Nach diesem Zeitungsartikel, und nach der Entscheidung der PP, den Stiermord als Kulturerbe zu sehen, muss ich auch was für Spanien dichten:
    „Auf die Stiere lacht die Sonne, auf die Spanier die ganze Welt“!!
    Amor

  5. 5 16. November 2013, Gisela Kalchschmid schreibt:

    Quälen und Töten von Tieren – ein Weltkulturerbe?!
    In welcher Welt leben wir, wo so etwas möglich ist?!
    Welches Gremium bei der UNESCO trifft solch grausame Entscheidungen?
    Haben die kein Herz und Mitgefühl für fühlende Wesen?!

    Außerdem: wie kommen wir dazu, dieses Gemetzel auch noch mit unseren Geldern zu subventionieren?

    Mit so einem Europa will ich nichts zu tun haben!

  6. 6 18. November 2013, Bettina schreibt:

    „Nie dürfen wir ein Lebewesen zum Vergnügen oder zum Zeitvertreib leiden lassen oder töten.“
    „Es ist die heilige Pflicht der Eltern, ihre Kinder zur Barmherzigkeit gegen Tiere anzuhalten, damit ihr Herz nicht verrohe.“
    „Das Mitfühlen mit allen Geschöpfen ist es, was den Menschen erst wirklich zum Menschen macht.“
    (Dr. Albert Schweitzer)

    Hoffentlich gibt es wenigstens in der UNESCO Menschen.
    Menschen mit Anstand und Moral, die diese würdelose Entscheidung Spaniens nicht teilen.
    Menschen, die Albert Schweitzers Worte verstehen und dementsprechend handeln.
    (S)tiermord ist keine Kultur!
    Niemals.

  7. 7 30. November 2013, Joaquin schreibt:

    Wie die Spanische Regierung nun dies deklariert spielt kaum eine Rolle. Von größerer Bedeutung ist, wie sich das Volk dem Stierkampf gegenüber und auch die Touristen verhalten, denn ohne Publikum, keine Stierkämpfe. So einfach ist das!

  8. 8 26. Oktober 2015, dagmar steinhagen schreibt:

    … der heutige Beitrag (26.10.2015)auf der Homepage von „Stierkampf für Alle“ spricht Bände und bestätigt deren GEISTIGE VERWIRRTHEIT !

    Dagmar Steinhagen

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