WildtierschutzDeutschland e.V.: Standortbestimmung der Jagd, Teil 1
Zum Bundesjägertag hat der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) ein Diskussionspapier zur Standortbestimmung der Jagd vorgelegt. Einige dieser „Standpunkte“ möchten wir in den kommenden Wochen aufgreifen und kommentieren:
DJV-Standpunkt 1
„Die Jagd ist die älteste Form nachhaltiger, schonender Nutzung natürlicher Ressourcen. Sie dient auch dem Natur- und Artenschutz und ist ein schützenswertes Kulturgut.“
Die Jagdausübung selbst ist im Hinblick auf den Artenschutz wohl eher kontraproduktiv. Schwerpunkt dessen was der Jagdverband als Artenschutz bezeichnet dürfte die Jagd auf Fuchs, Marder und Co. sein, mit dem Vorwand das Niederwild oder wie in den letzten Jahren argumentiert wird, die Bodenbrüter zu schützen. Zahlreiche Forschungsarbeiten weisen darauf hin, dass die Jagd eben nicht zur Reduzierung von Beutegreiferbeständen beiträgt und auch weitgehend nicht zum Erhalt von bodenbrütenden Arten. Das Defizit von Lebensraum kann eben nicht durch das Zurechtschießen der Natur kompensiert werden.
Bei Tieren, welche weder als Fleisch- noch als Pelzlieferant dienen – das sind etwa 80 % der von Jägern getöteten Tiere – kann man überhaupt nicht von der Nutzung von Ressourcen sprechen. Hier stellt sich vielmehr eine andere Frage, nämlich die nach einem „vernünftigen Grund“ für das Töten von Millionen von Tieren.
Wie so oft, war auch hier der Schuss auf den Hasen nicht tödlich.
Das Tier wird mit dem Knüppel „erlöst“.
Bild: www.wattenrat.de
Die Nachhaltigkeit muss man spätestens in Zweifel ziehen, wenn man weiß, dass selbst Rebhuhn und Waldschnepfe auf der Abschussliste der so genannten Artenschützer stehen. Beide Arten sind in den Roten Listen der gefährdeten Tierarten gelistet. Wenn man ferner weiß, wie viele Rehe, Hirsche, Wildschweine bei „Mannschaftsjagden“ (=Bewegungsjagden, z.B. Drückjagden) lediglich verletzt werden, wie ein angeschossener Hase schreit, Fuchs oder Jagdhund bei der Baujagd ums Leben kommen oder schwer verletzt werden und wie viele Greifvögel an Bleivergiftungen verenden, der weiß auch, dass Jagd mit Schonung – zumindest der Kreatur – häufig nicht viel am Hut hat.
Das was die Jagd umgibt, kann man als Tradition bezeichnen, aber die Jagd als Kulturgut? Lesen Sie hier, was Dr. Gunter Bleibohm in „Fluch der Geburt“ dazu sagt.
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