Alès 2014 – Ein entscheidendes Jahr! Anti-Stierkampf-Demonstration in Frankreich am 31.05.2014
Am Samstag den 31. Mai findet in Südfrankreich eine Großdemonstration für die Abschaffung der Stierkämpfe statt. Die Veranstalter hoffen auch auf zahlreiche Aktivisten aus den Nachbarländern. Organisiert wird diese wichtige Demonstration u.a. über Facebook. Deutsche Aktivisten die an der Großkundgebung teilnehmen, werden gebeten, sich mit CRAC in Verbindung zu setzen, damit bei den französischen Behörden und Stierkampfveranstaltern bekannt wird, dass auch Deutsche den Stierkampf ablehnen und der deutsche Tierschutz sich gegen das blutige Gemetzel ausspricht.
TEXT DER VERANSTALTUNG AUF FACEBOOK
Alès 2014: Ein entscheidendes Jahr!
BITTE BEACHTEN: Wenn Sie am 31. Mai vor Ort in Alès mitdemonstrieren werden, nehmen Sie bitte die Einladung an, um unter „Zusagen“ zu erscheinen.
Vielen Dank an Alle!
Sollte der Bürgermeister von Alès, Max Roustan, dem Stierkämpfe nicht gefallen, sie aber seit 18 Jahren organisiert (wen will er zum Narren halten?) die Kommunalwahlen im März 2014 verlieren, so wird es das Ende der Stierkämpfe in Alès sein, soviel ist sicher.
Falls er wieder gewählt wird, liegt es an uns, ihm verstehen zu geben, dass er von sich aus diese barbarische Praktik aufgeben und sich den Städten Fréjus, Fenouillet, Bourg-Madame, Collioure und der spanischen Gemeinschaft Katalonien anschliessen soll, die in den Jahren 2000 der Stierfolter den Rücken gekehrt haben. Was Sie schon heute tun können: Sie können ihn per Email, Fax, Post und Telefon auffordern, dem Massaker in Alès ein Ende zu setzen. Es liegt in seiner Macht. Lasst uns am Samstag, den 31. Mai 2014 auf jeden Fall zahlreich in Alès erscheinen, um das Blutbad zu verhindern und die Stadt einzunehmen. Im Jahr 2014 wird sich der Trend des Jahres 2013 festigen und verstärken: der Stierkampf ist zu einer schweren Störung der öffentlichen Ordnung geworden. Es ist an der Zeit, ihn in den 11 verseuchten Landkreisen Südfrankreichs abzuschaffen (siehe Karte: http://www.anticorrida.com/La-carte-rouge-sang-des-corridas-en-France.html )
2014: das Jahr der abolitionistischen Revolution. Geben wir nicht nach! Vergrössern wir die Bewegung!
Für das CRAC Europe
Jean-Pierre Garrigues
Website der Alès Demonstration:
http://www.ales-corrida.com/
Kontaktdaten von Max Roustan (Bürgermeister von Alès) und der Stadt Alès:
Empfang: +33 466 56 11 00
Sekretariat des Bürgermeisters: +33 466 56 42 88
Fax: +33 466 56 10 31
Email: communication@ville-ales.net
Anschrift:
M. Max Roustan
Place de l’hôtel de ville
30115 ALES Cedex BP345
Frankreich
Verknüpfung zur Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/230385900475518/?fref=ts
Mitfahrbörse: http://forum.anticorrida.com/index.php/board,19.0.html
Mitfahrbörse auf FB: https://www.facebook.com/events/403387253126846/
Stierkampf in Frankreich
Obwohl das Gesetz in Frankreich Grausamkeit an Tieren bestraft, hat es für den Stierkampf Ausnahmen in bestimmten Landkreisen („départements“) des Süden eingeräumt. Während der Gesetzgeber einerseits sehr wohl erkennt, dass Grausamkeit und Misshandlung wesentlicher Bestandteil des Stierkampfes sind, hat er andererseits eine Ausnahmeregelung geschaffen, damit der Gesetzestext nicht anwendbar ist. Diese Ausnahmeregelung wurde im Jahr 1954 geschaffen. Da diese Praxis aber in Frankreich bereits im Jahr 1853 eingeführt wurde, war der Stierkampf in unserem Land 100 Jahre lang gesetzeswidrig.
Der entschlüsselte Stierkampf
Hinter den Kostümen, den Pailletten und der Musik verbirgt sich eine elende Realität, eine Foltertat an einem Pflanzenfresser, der von den Liebhabern dieses Spektakels gerne als blutrünstige Bestie angesehen wird, die nur das Tageslicht erblickt um von einer Stichwaffe durchbohrt, vor einem enthusiastischen Publikum zu verenden. In Wahrheit aber stürmt das Tier nach vorn nur um sich zu verteidigen und der erste Betrug besteht darin, sich des natürlichen Verhaltens des – doch friedlichen – Tieres zu bedienen, um das Publikum glauben zu lassen, dass er den Kampf sucht. Dabei sind seine Angriffe doch nur eine verzweifelte Flucht nach vorn…
Ein Stierkampf verläuft in drei Akten
Zuerst wird das Verhalten des Stieres mittels Tuchspielen getestet. Der sogenannte „Picador“ tritt auf: ein Lanzenreiter auf einem gepanzerten Pferd, dessen Augen zugebunden sind, damit er von den Stierangriffen nicht verängstigt wird. Es kommt vor, dass das Pferd vom Stier – manchmal sogar tödlich – verletzt wird. Der „Picador“ rammt eine Lanze zwischen die Schulterblätter und trennt das Nackenband durch, damit der Stier den Kopf senken muss, so dass jede – oder fast jede – Gefahr im weiteren Verlauf ausgeschlossen wird. Dieser Akt, „Sühne“ genannt, hat die Schwächung und Demütigung des Tieres zum Ziel.
Im zweiten Akt schreiten die sogenannten „Banderilleros“ ein, deren Aufgabe es ist, „Banderillas“ (Harpune) in verschiedenen Farben (jede Farbe entspricht einer Klingengröße) in den Widerrist zu stechen mit dem Ziel, eine Blutung auszulösen, die verhindern soll, dass der Stier an der von der Lanze zugefügten Wunde innerlich verblutet und vor dem Ende des Spektakels stirbt…
Im letzten Akt stehen sich der Stier und der Matador gegenüber. Der Matador fordert das Tier mit Hilfe seines Tuches heraus, damit er angreift und sich wendet, und dies bis zur äussersten Erschöpfung. Auf dieses kleine „Spiel“ folgt die eigentliche Tötung: Mit einem Degen wird die Vene, die das Herz mit der Lunge verbindet, durchbohrt. Die Lunge füllt sich und der Stier erstickt in seinem eigenen Blut. Selten aber gelingt die Hinrichtung beim ersten Mal. Mehrere Versuche des Matadors sind also notwendig. Der Degen wird rausgezogen und erneut reingestochen, immer wieder. Für den Fall, dass der Stich des Degens den Tod nicht herbeiführt, wird mit dem „Descabello“, einem Dolchstoss in den Nacken, das Rückenmark durchtrennt.
Während einer Corrida werden 6 Stiere hingerichtet. Für jedes Stier dauert der Horror ca. 20 Minuten. Über diese Zeit hinaus wäre der Stier im Stande zu verstehen, dass sein Unglück nicht vom Tuch, sondern von demjenigen kommt, der es in den Händen hält. Der Mann wäre dann einer wahren Gefahr ausgesetzt. Der Betrug ist vielfältig: vor dem Kampf mehrere Stunden lang im Dunkeln eingesperrte und mit Wasser nicht versorgte Tiere, kranke Stiere, Hörner die abgeschliffen und mit Harz wiederhergestellt werden, damit der Stier jeglichen Orientierungssinn verliert („Affeitado“).
Es gibt auch sogenannte „Novilladas“: sehr junge Stiere, sie sich nicht zu wehren wissen, werden in Szene gesetzt. Und dann gibt es auch die „Becerradas“: Hier kann man sehen, wie noch ganz kleine Kälber von Kindern zur Übung zerstückelt werden, damit sie ihr Handwerk erlernen.
Die Opposition in Frankreich wächst. Aktionen, die immer friedlich sind, werden durchgeführt um diese Art von „Spektakel“ zu verhindern. Die abolitionistischen Aktivisten werden dabei immer wieder Opfer von zum Teil schweren Schlägen. Die Stierkampfanhänger werden oft als Opfer dieser Aktionen gesehen.