Die Hölle von Bullas – dem Tierquäler droht eine Gefängnisstrafe
50 Hühner, 21 Hunde, überwiegend Galgos und Podenco, 22 Frettchen und sechs Pferde konnten von einer Finca in Murcia gerettet werden. Der mutmaßliche Tierquäler ist polizeilich bekannt und wurde schon einmal verurteilt. Die Tiere wurden außschließlich mit Abfall-Kartoffelchips ernährt, die der Halter in einer benachbarten Fabrik kaufte. Die Hunde waren voller Zecken und Flöhe und hatten offene Wunden. Viele hatten keinen Impfausweis und keine Tollwutimpfung. Einige waren in der prallen Sonne und ohne Wasser angekettet. Alle Tiere litten unter extremer Unternährung.
Video: www.laverdad.es
Vor ca. einem Jahr wurde der Fall vor Gericht verhandelt. Verurteilt wurde der Mann wegen Tierquälerei zu einem dreijährigen Verbot mit Tieren zu handeln und einer lächerlichen Geldstrafe. Seitdem sind Tierschützer regelmäßig zum Ort des Schreckens zurückgekehrt um zu überprüfen, ob dort wieder Hunde gehalten werden. Auf ihrer letzten Reise mussten Sandra Arribas, Alejandra Hernandez Alamo und Mo Swatek von Pro Galgo International feststellen, dass das, was sie befürchtet haben, eingetreten ist, es wurden wieder Hunde und andere Tiere unter erbärmlichen Bedingungen gehalten. Es wurden u.a. Anzeigen bei der Seprona erstattet, doch wie so oft geschah nichts. Dies änderte sich, als die Tierschützer die Rechtsanwältin Raquel Lopez Teruel kennenlernten, die Gründerin von “DeAnimals”, einer auf Tierrechte spezialisierte Anwaltskanzlei.
So kam der Fall „Bullas“ wieder ins Rollen. Es wurde Beweismaterial in Form von Fotos und Videos gesammelt, Leute gesucht und gefunden die bei der Rettung der Tiere helfen und das gesammelte Material dem Gericht vorgelegt. Sieben Anzeigen von Privatpersonen und Tierschutzvereinen und sechs tierärztliche Gutachten sorgten dafür, dass es diesmal ging es ganz schnell. Die Seprona, Staatsanwaltschaft, Gericht, freiwillige Helfer, 5 Tierkliniken die ihre Kliniken am Tag der Beschlagnahmung geschlossen haben, Tierheime, sie alle leisteten gemeinsam ganze Arbeit und konnten die vernachlässigten und misshandelten Tiere retten.
Ursprünglich waren ca. 60 Hunde auf der Finca, gerettet werden konnten nur 21 Tiere. Wie die Nachbarn verlauten ließen wurden in den drei Tagen vor der Verhaftung und Beschlagnahmung zahlreiche Fahrzeuge gesehen, die Hunde abtransportiert haben. Von ihrem Schicksal ist nichts bekannt.
Die geretten Hunde befinden sich in Obhut vom Tierheim Scooby. Dem mutmaßlichen Tierquäler droht nun eine Gefängnisstrafe.
Quelle: laverdad.es
Rückblick:
Im Rahmen der “Operación “REHALA” hat die Guardia Civil von Murcia gemeinsam mit dem Servicio de Sanidad Animal und Tierschützern, 120 illegal in einem ca. 1 000 Quadratmeter großem Gehege in Bullas (Murcia) gehaltende Jagdhunde, vor allem Galgos, Podencos, Beagles und Bretonen, beschlagnahmt. Die Hunde befanden sich in einem extrem schlechten Zustand. Organisiert wurde die Rettungsaktion von Pro-Setter-España, in Zusammenarbeit mit ca. 20 weiteren Tierschutzvereinen konnten alle Hunde gerettet werden.
Siehe auch:
Guardia Civil rettet 120 Jagdhunde
Impressionen von der Rettungsaktion der Jagdhunde “Operación “REHALA” in Bullas (Murcia)
“Operación “REHALA” in Bullas (Murcia): Der Hölle entkommen