16th September 2014

Toro de la Vega 2014 – Elegido starb den Lanzentod

R.I.P. ELEGIDO 16.09.2014

 

Elegido, der Toro de la Vega 2014, ist tot. Ermordet von einer geistig im Mittelalter verbliebenen Horde blutrünstiger, mit Lanzen bewaffneter Männer, die der Meinung sind, an einem grausamen, archaischen Ritual vergangener Zeiten festhalten zu müssen.

Weder die Demonstration am vergangenen Samstag in Madrid, an der 45 000 Menschen teilgenommen haben, weder weise Worte von Gelehrten, Klagen von Rechtsanwälten noch jahrelange Kampagnen und zahlreiche Petitionen, oder die ca. 300 mutigen Aktivisten aus ganz Spanien, die sich heute in die Hölle begeben haben um sich dem Mob entgegen zu stellen, konnten das Blutbad verhindern.

R.I.P. Elegido.

 

 

Tordesillas zelebrierte heute Morgen den Toro de la Vega, wie jedes Jahr um diese Zeit, Befürworter und Gegner standen sich im Kampf gegenüber. Das Spektakel, zu dem sich ca. 40 000 Fans nach Tordesillas – Valladolid begaben, begann mit halbstündiger Verspätung um 11.30 Uhr. Dies ist den Aktivisten zu verdanken, die mit aller Kraft das schier Unmögliche versucht haben, den Tod des friedlichen Wiederkäuers mittels Menschenketten und Sitzblockade zu verhindern. 121 Beamte sorgten für den „reibungslosen“ Ablauf des umstrittenen Turniers. Die Demonstranten skandalierten lautstark „La tortura no es cultura!“ (Folter ist keine Kultur), es flogen Steine aus der Front der Gegner, einige Aktivsten wurden getroffen, eine Frau befindet sich im Krankenhaus, vier Männer des Turniers nahm der Stier auf die Hörner, ohne jedoch lebensgefährliche Verletzungen davonzutragen. Nachdem der Stier über die Brücke des Duero bis auf die Flussaue gehetzt wurde, verletzte man ihm mit vier Lanzenstichen schwer und tötete ihn per Dolchstoß.

 

 

Elegido war ein friedlicher Stier, wie mir einer der Augenzeugen berichtete. „Heute war ich machtlos, nur wenige Meter von Elegido entfernt, ab der Mitte der Flussaue, bis zu dem Ort wo sie ihn ermordeten. Ein sanfter Stier, der weder angreifen noch rennen wollte, verschreckt, mit einem um Hilfe bittenden Blick den ich niemals vergessen werde. Sie stachen auf ihn ein, einmal, ein weiteres mal. Immer wieder versuchte er aufzustehen und er brach jedes mal wieder zusammen. Ohne zu verstehen, warum sie auf ihn wütend waren, mit seinem Blick um Hilfe und Gnade bittend. Ich werde niemals verstehen wie jemand sich daran vergnügt und stolz darauf ist so etwas zu tun. Ich wünschte, einige meiner Freunde, die diese barbarische Tradition verteidigen, mir dies zu erklären versuchen. Alles was ich weiß ist, dass ich nicht ruhen werde, bis diese und andere Bräuche verschwunden sind. Auf dem Foto, das letzte Blut von Elegido.“ Alessandro Zara Ferrante Aktivist bei LTNEC und Igualdad Animal.

 

 

Der Sieger des Turniers ist Álvaro Martín ‘Portu’. Stolz präsentierte er den abgeschnittenen Schwanz von Elegido auf seiner Lanze und lässt sich auf den Schultern getragen als Held feiern.  Schon die Kinder in Tordesillas werden darauf trainiert, dass dieses Spektakel eine heldenhafte und erhaltenswerte Tradition ist, eine öffentliche Schule hat diesbezüglich sogar ein Video veröffentlicht, ungeachtet der Empfehlungen der UNO, Kinder von der Grausamkeit des Stierkampf fernzuhalten.
Die Befürworter haben Angst, sie haben erkannt, dass der Protest immer größere Ausmaße erreicht und geben dies auch offen zu. Marta Esteban, die Präsidentin der Plattform La Tortura No Es Cultura kam mit einigen der Traditionalisten ins Gespräch und zeigt sich optimistisch: “Die Leute von Tordesillas selbst haben mir erzählt, dass die Anti-Stierkampf-Bewegung ihre Feste ruiniert. Und dies werden wir tun!”

 

 

ELEGIDO wurde ermordet, wir aber werden nicht aufgeben, bis diese grausame Tradition und der Stierkampf im allgemeinen in die Geschichtsbücher verbannt ist. – R.I.P. Elegido, wir haben gehofft, gebangt, mit dir gelitten und heute doch verloren. Wir trauern um dich, aber wir werden weiter kämpfen. Jetzt erst recht!

Mord an Elegido – Toro de la Vega 2014

Fotos PACMA – Der Fotograf wurde bedroht, man hat versucht ihm seine Kamera zu entreißen, zum Glück ist ihm trotzdem gelungen dieses und weitere Fotos aufzunehmen. Eine 40 Zentimeter lange Klinge steckt in den Eingeweiden von Elegido!

Asesinato de Elegido, Toro de la Vega 2014

Fotostrecke Javier Coltrane: Fotografía en LUCHA

Fotostrecke El Pais: El Toro de la Vega

 

 

 

Ausführlicher TV Beitrag:

YouTube Preview Image

Video – Konfrontation zwischen Gegnern und Befürwortern: Enfrentamientos entre partidarios y detractores del Toro de la Vega

Alle bisherigen Veröffentlichungen: TORO DE LA VEGA

Weitere Videos:

Dienstag, September 16th, 2014, 23:50 | Allgemein, STIERKAMPF, TORO DE LA VEGA, VIDEOS | kommentieren | Trackback

13 Kommentare zu “Toro de la Vega 2014 – Elegido starb den Lanzentod”

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  1. 1 17. September 2014, Thomas Pfeiffer schreibt:

    Ich hasse dieses Pack. Stolzer Spanier??? Sehr lustig – alles ein feiges Pack. Wenn der Stier auch nur mit der Wimper zuckt, rennt alles in Panik davon.
    ich hoffe, dass dieses barbarische Spektakel irgendwann in die Geschichtsbücher verbannt ist. Ich denke an Elegido und bin sehr traurig, dass er so gestorben ist.

  2. 2 17. September 2014, Gisela Lenski schreibt:

    stopp the horror

  3. 3 17. September 2014, Lydia schreibt:

    Sehr traurige Nachricht. Es ist zum weinen. So eine unsinnige Tradition. „Stolz präsentierte er den abgeschnittenen Schwanz von Elegido auf seiner Lanze und lässt sich auf den Schultern getragen als Held feiern.“ Dass manche Männer immer noch einen Übergangsritus brauchen, einen Pubertätsritus, um ihre Männlichkeit zu beweisen… Tiere sind schlauer (Hirsche und viele andere): sie kämpfen zwar um das Weibchen, aber wenn fest steht, wer stärker ist, darf der Verlierer in Frieden ziehen… Sie verschwenden kein Leben. Das macht nur der Mensch. Auf dumme Weise. 40.000 Fans für einen einzigen von seiner Herde isolierten Stier! Was für eine Leistung!
    Wollt Ihr Euren Mut beweisen? Los, geht zur Feuerwehr, zum roten Kreuz, auf die Palliativstation der Todkranken… Da wärd Ihr nützlich! Aber lernt endlich das leben und leben lassen, wie es übrigens die nicht menschlichen Tiere sehr wohl tun!

  4. 4 17. September 2014, Bettina schreibt:

    Blutige Schlagzeilen aus Tordesillas.
    Das jährliche Verbrechen hat wieder stattgefunden.

    Der feige Mob hat Elegido getötet.
    Individuen mit grenzenlosem Sadismus haben den Mord begangen.
    Eine Horde fanatisch Pervertierter ergötzt sich am Sterben eines unschuldigen Tieres.
    Es tut mir leid, aber für diese Bestien in Menschengestalt empfinde ich nur Abschaum.
    Allen voran der Bürgermeister von Tordesillas, der dieses barbarische Spektakel fördert.
    Diese Schande soll Tradition sein??!
    Es gäbe so viele Möglichkeiten ein Fest zu feiern:
    Spiele für Kinder, Sportwettkämpfe, Tänze, Musikveranstaltungen, …
    Aber nein, da jagt und hetzt man doch lieber ein Tier in den Tod. Was für ein Spaß!
    Die gaffende grölende Menge ist genauso schuldig wie der Mörder selbst.

    Wut und unendliche Trauer bleiben.

    Tausende Menschen haben für dich gekämpft, Elegido.
    Dennoch konnten sie deinen Tod nicht verhindern.
    Doch der Kampf geht weiter. Ja, jetzt erst recht.
    Auch für deine Brüder Moscatel, Platanito, Afligido, Volante, Vulcano.
    Wir vergessen euch nicht.

  5. 5 17. September 2014, Ingrid schreibt:

    Es reisst mir wieder einmal das Herz aus der Brust. Dieser Blick von „Elegido“ Machs gut mein „Schwarzer“, deine Brüder warten schon auf den ewigen Weiden.

    Was ist das für ein elendes Pack in diesem Drecksnest. Schmort in der Hölle, Krankheit und Armut im Alter. Ich möchte einmal nur einen von euch unter 4 Augen sprechen. Allein meine Worte können scharf wie ein Schwert sein……..ihr werdet mich nicht vergessen, ihr Tierschinder und Mörder….

  6. 6 18. September 2014, Manfred Stemmeler schreibt:

    Elegido ist nur die Spitze des Eisbergs,in spanischen Arenen werden jedes Jahr 40.000 (in Worten vierzigtausend)Stiere zur Freude von wenigen Perversen masakriert.
    Und was die wenigsten wissen , in Süden und Südwesten Frankreich finden die gleichen blutigen Stierkämpfe statt ,schmeisst die Länder ,die noch im Mittelalter leben ,aus der europäischen Union.Keine Subventionen für Tierquälerei ! ! !

  7. 7 19. September 2014, Ingrid schreibt:

    Nein, ihr Stiere der Flussaue. Wir vergessen euch nicht. Wir müssen alles tun, damit endlich Schluss ist mit diesen grauenhaften Verbrechen an euch. Der Kampf geht weiter, jetzt erst recht. Es waren unglaublich viele Menschen auf den Strassen, mehr als je zuvor. Das Blutfest wurde erheblich gestört. Das sind auch Zeichen, dass die Menschen dieses barbarische Spektakel um den grenzenlosen Sadismus einiger, weniger zu befriedigen, nicht mehr tatenlos hinnehmen wollen….Danke an Alle, die vor Ort für „ELEGIDO“ gekämpft haben, selbstlos sich der Gefahr ausgesetzt haben, danke an die vielen Demonstranten die auf die Strasse gingen, Danke an euch Alle.

    Für euch meine schwarzen und roten Brüder, für euch….eines Tages wird keiner mehr von euch über diese verfluchte Todesbrücke mehr laufen müssen…..ihr seid alle in meinem Herzen.

  8. 8 20. September 2014, Juan José Cano schreibt:

    Für diese Leute wirds immer enger. Wir sind immer mehr Kämpfer gegen diese Misshandlungen in Spanien, Lateinamerika, Frankreich und Portugal.
    Ihr könnt auch mithelfen und im Europaparlament verlangen dass diese Länder keine Subventionen mehr erhalten solange diese solche Bräuche pflegen.
    Z.B. in Spanien könnten wir das geld für nützlichere Sachen brauchen: Gesundheit, Erziehung u.s.w.

  9. 9 20. September 2014, martina schreibt:

    Ja, dies erwähne ich auch immer wieder, Spanien hat eine ganz tolle Tierrechtsbewegung! Stimmt, den Taurinos muss der Geldhahn aus der EU zugedreht werden, wir sind dabei…..

  10. 10 20. September 2014, Isabel schreibt:

    Diese Folter kotzt einem echt an. Diese sadistischen Vollidioten, samt Bürgermeister und Zugaffer, scheinen einer minderwertigen Rasse anzugehören, die sich nicht weiterentwickelt hat. Sie sind purer Abschaum. Nachdem der Stier lange gehetzt wird, wird lange nicht angegriffen. Erst wenn der in Todesangst versetzte Stier, der verzweifelt versucht einen Ausweg zu finden und dabei viel Energie verliert, schon erschöpft ist, wagen sich die „mutigen“ an ihn heran um ihn abzustechen.

    Zum Glück aber gibt es immer mehr Wiederstand. Auch in den spanischen Medien wurde erwähnt, dass dieses barbarische Abstechen die Gefühle vieler Menschen verletze. Das Fernhalten der immer zahlreicher auftretenden Aktivisten und Gegner erfordert einem gewaltigen und teuer Aufwand und bedeutet deshalb schon ein grosses Handycap um das Spektakel abhalten zu können. Hoffe dies war das letzte Mal!! Jammerschade um der prächtigen Auserwählten (= Elegido).

  11. 11 21. September 2014, Isabel schreibt:

    Ach was ich noch vergass. Vielen Pferden dieser Wilden wurde der Schwanz abgeschnitten. Dies geschieht natürlich ohne Betäubung. Es ist seit längerem verboten, den Pferden (und anderen Tieren) den Schwanz abzuschneiden. Es ist eine grausame Verstümmelung. Die Pferde brauchen ihren Schwanz damit sie die plagenden Insekten fernhalten können.

  12. 12 21. September 2014, Marita Taubenberg schreibt:

    Es zerreist mir das Herz, wenn ich an den Tod von Elegido denke. Wer aber denkt an die Millionen von Rindern, die taeglich in Schlachthaesern dieser Welt grausame Tode sterben. Sind sie nicht alle Elegido, Vulcano, Volante?

  13. 13 22. September 2014, martina schreibt:

    Ja Marita, auch die sog. Schlachtrinder erleiden einen grausamen Tod. Die meisten Tierrechtler die ich kenne, mich eingeschlossen, leben vegan, oder zumindest vegetarisch. Da Kindern beigebracht wird, Fleisch zu essen sei normal und richtig, wird es lange dauern, bis sich dies ändert, aber diesbezüglich tut sich ja viel in letzter Zeit. Ein Tier jedoch zur reinen Unterhaltung zu quälen, ist noch eine Nummer heftiger. Kindern in diesen Ländern zu lehren, derjenige der ein Tier zu Tode quält ist ein Held, ist ein Verbrechen.

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