Impressionen aus Madrid – Demonstration gegen die Misshandlung der Galgos
Impressionen von der Demonstration: Madrid 5. Oktober 2014 – Demonstration gegen die Jagd mit Galgos
Impressionen von der Demonstration: Madrid 5. Oktober 2014 – Demonstration gegen die Jagd mit Galgos
Tausende Tierarten wie Tiger, Schwalben (Nester), Kugelfisch, Seepferdchen, Schildkröten und deren Eier, Pythons, Affen, Haie, Bären und Warane müssen sterben, weil ihre Hirne, Tatzen, Knorpel, Eier etc. für medizinische Zwecke verwendet werden und insbesondere die Potenz steigern. Die Asiaten schwören darauf.
Kobra-Blut als Wundermittel für aufregenden Sex.
Auf einer Reise durch Indonesien bat ich meinen Fahrer, mich zu einem Restaurant zu bringen. Wir gelangten an ein seltsames Lokal. Bereits auf dem Parkplatz spielten Kinder mit einem Python, rechts standen Käfige mit Flughunden, Waranen und Affen. Der Laden war von außen recht unscheinbar, als ich ihn jedoch betrat traute ich meinen Augen kaum. Er war voll mit ausgestopften Krokodilen, Mungos und Kobras, präpariert wie im Dschungelbuch, Schlangenhäute zu Gürteln, Jacken und Taschen verarbeitet.
Bedrohte Tierarten werden dadurch dezimiert. Exotisches Reptilienleder liegt weltweit im Trend, was die Tiere erleiden bevor sie als Tasche oder Armband auf dem Ladentisch enden ist erschreckend.
Das alles für die Touristen und der Handel blüht und wächst. Ich erfahre, dass jeder Fahrer hier mit seinen Touristen vorbeikommt und wird was Verkauf, eine gute Provision erhält. Der Verzehr von solchen Tieren ist in Asien erlaubt, jedoch sollten die Tiere aus „kontrollierten“ Farmen kommen!
Zwei Tische befanden sich in der Mitte des Ladens und mir wurde auch sofort ein Platz angeboten. Am Nachbartisch saß ein Pärchen aus Osteuropa, die sich gerade einen Python schmecken ließen.
In der Menükarte Fledermausherz gegen Asthma, Haiknorpelsuppe für die Gelenke und gegen Krebs, Schildkröten gegen Grippe , Python für mehr Kraft und Kobra-Blut, alles für die Potenz. Hierzulande sind solche Speisen eine Delikatesse.
Hinter einer Scheibe stand ein Mann, der mit einer 2,5 Meter großen Königskobra (Ophiophagus hannah) spielte. Man hatte ihr das Maul mit einem festsitzenden Gummiband zugebunden. Die Kobra wirkte sehr erschöpft und hatte augenscheinlich keine Lust mehr sich aufzustellen, wurde jedoch immer und immer wieder dazu provoziert.
Daneben ein Becken voller weiterer Kobras, wahrscheinlich handelt es sich um Indonesische Speikobra (Naja sputatrix)aber ich kann die Art nicht genau erkennen. Nach kurzer Zeit betreten zwei Männer den Laden, einer davon bestellte Kobra-Blut bei dem Mann hinter der Scheibe, da ihm das von seinem Fahrer empfohlen wurde. Der Mann legte das Tier sofort in ein dreckiges Becken um aus dem daneben stehenden völlig überfüllten Terrarium (wenn man das so nennen kann) mit dem Haken eine Speikobra zu entnehmen. Er ging mit dem Tier nach draußen und ich folgte ihm. Binnen weniger Sekunden wurde der Kobra der Kopf vor meinen Augen abgetrennt und der Körper über eine Tasse gehalten sodass das Blut die Tasse bis zum Rand füllte. Mit einer Schere wurde dem sich noch windenden Schlangenkörper das noch schlagende Herz herausgeschnitten, in die Tasse gegeben und mit einem Schuss Alkohol und einer Zitronenscheibe dem Herrn im Laden serviert. Er trank ohne die Tasse abzusetzen, verzog sein Gesicht ein wenig, dann ein lautes „Aaaah“ und man sah ihm an, er fühlte sich wie ein Mann.
Ein Blick in die Menükarte verriet, dass der Spaß 35,00 Dollar kostete. Ein gutes Geschäft im Namen der Potenz und Manneskraft.
Der Schlangenkörper wurde unter einen Tisch im Nebenraum geworfen nicht sichtbar für die Gäste im Laden. Auf meine Frage, wozu das gut sei antwortete mir der Verkäufer man würde dadurch unbesiegbar und es steigere die Potenz des Mannes. So sei es seit vielen hundert Jahren Brauch in ganz Asien.
Mit einem Lächeln im Gesicht fragte er mich, ob ich auch eine Tasse Kobra-Blut möchte. Ich möchte ihm nicht sagen, dass mir eigentlich gerade die Potenz vollständig egal sei. Ich könnte mich eher übergeben.
Ich stellte ihm jedoch weitere Fragen, wie oft er Kobra-Blut trinken würde und welcher Art Leute dies noch täten. Er antwortete, er trinke jeden Tag und so auch viele Touristen aus aller Herren Länder sowie gut betuchte Asiaten. Sie alle würden die Kräfte des Getränkes zu schätzen wissen.
Nach weiteren Fragen wie viel Kobras er brauchen würde und woher er sie bezog brach er das Gespräch ab. Es waren ihm wohl zu viele Fragen.
Scheinbar lässt sich mit dem Wunsch nach gesteigerter Libido und einem damit einhergehenden aufregenden Sexleben ein gutes Geschäft machen. Es stört niemanden, dass viele Tierarten an den Rand der Ausrottung gebracht werden. Den Tiger gibt es in Indonesien schon nicht mehr und für die Kobras wird die Uhr wohl auch ticken.
Der Transport und Handel mit ausgestopften Tierarten ist strengstens verboten. Diese Tierarten fallen unter das Washingtoner Artenschutzabkommen. Wer ein Souvenir wie z.B. eine präparierte Kobra oder eine Tasche aus Schlangenhaut Exportiert oder Importiert, muss mit hohen Strafen rechnen.
AXEL HILGER
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