20th Oktober 2014

Pressemitteilung CRAC Europe: Europäische Subventionen für Stierkämpfe – Kann die Finanzierung einer illegalen Tätigkeit legal sein?

Europäische Subventionen für Stierkämpfe – Kann die Finanzierung einer illegalen Tätigkeit legal sein?

Genau hierüber werden die Mitglieder des Europäischen Parlaments am 22. Oktober während der Plenarsitzung für die Verabschiedung des Budgets 2015 auch abstimmen.

Was würden deutsche Bürger sagen, wenn sie erfahren, dass sie mit ihren Steuern den Mohnanbau zur Heroingewinnung in einem Land Südeuropas, wo der Heroinkonsum erlaubt ist, mitfinanzieren?

Wären Sie als deutsche(r) BürgerIn, der/die diese Droge in Deutschland nicht konsumieren darf und sich strafbar macht, damit einverstanden, diesen Konsum woanders in Europa mit Ihren Steuergeldern zu ermöglichen?

Der gesunde Menschenverstand und unser Sinn für Moral sagen uns, dass die Finanzierung einer illegalen Tätigkeit nicht legal sein kann bzw. nicht dadurch legalisiert werden kann, dass die Subventionen an ein anderes Land innerhalb der EU vergeben werden, wo eine kleine Minderheit dieses als legal ansieht.

Und doch passiert genau das heute in Europa. Alle Europäer finanzieren mit ihren Steuern die Züchtung der Stiere für den Stierkampf und andere Feste in Spanien, Portugal und Frankreich, obwohl das Gesetz Stierkämpfe in ganz Europa verbietet außer in Südfrankreich, Portugal und Spanien – mit Ausnahme von Katalonien, den kanarischen Inseln und ein paar Städten, die sich als Antistierkampfstadt deklariert haben.

Der niederländische Europa-Abgeordnete Bas Eickhout hat einen Änderungsantrag vorgelegt, um die den Stierkampfzüchtern im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik gewährten Subventionen zu streichen.

Dieser Antrag wurde von einer Mehrheit der Mitglieder des Umweltausschusses unterstützt um dann aber leider vom Haushaltsausschuss abgelehnt zu werden.

Nun müssen sich alle Europa-Abgeordneten in der Plenarsitzung am kommenden Mittwoch zu diesem Thema äußern. Bas Eickhout hat eine namentliche Abstimmung verlangt: dadurch werden wir genau wissen, welcher MEP diese grausame Tradition subventionieren will, damit diese weiter stattfinden kann, obwohl sich die öffentliche Meinung gewandelt hat und das Bewusstsein der Menschen für das Leiden der Tiere gewachsen ist.

Ca. 75% der Spanier, Franzosen und Portugiesen lehnen den Stierkampf ab, und dieser Prozentsatz erreicht 90% bei der Jugend; und doch besteht die Europäische Union darauf weiterhin Mittel zu verschwenden, die dringend in den Bereichen Gesundheit und Bildung benötigt werden.

Die 130 Mio. Euro für die Stierkampfzüchter können besser verwendet werden, um die Landwirte zu unterstützen, die in Übereinstimmung mit den europäischen Richtlinien zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere arbeiten.

Der CRAC Europe unterstützt Bas Eickhouts Änderungsantrag. Daher haben wir im Vorfeld Bas Eickhout kontaktiert, um zu erfahren welche Hilfe er von einer Antistierkampforganisation wie unserer erwartet. Unser Angebot wurde sehr gut aufgenommen, und wir haben mit seinen Mitarbeitern zusammen gearbeitet.

CRAC Europe hat eine Unterstützer-Mitteilung an alle 750 MEPs sowie einen offenen Brief (siehe hier unten) geschickt. Wir haben alle unsere Partner in Frankreich, Holland, Belgien, Deutschland, Italien, Spanien und England eingeladen, sich an dieser Kampagne zu beteiligen und unsere Mitglieder dazu aufgerufen, ihre Unterstützung über die sozialen Medien und per Email auszudrücken.

Wir wünschen Bas Eickhout und seinem ganzen Team, dass die Europa-Abgeordneten am kommenden Mittwoch erkennen, dass die EU-Subventionierung einer Tätigkeit, die in fast ganz Europa illegal und strafbar ist, nicht genehmigt werden darf.

Die offizielle Petition kann hier unterschrieben werden:

http://supportgreens.eu/de/stierkaempfe

Marika Marcuzzi
CRAC Deutschland

www.anticorrida.com

Siehe auch: EU Subventionen für Stierkampf – Offener Brief an Luis de Grandes Pascal

Allgemein, STIERKAMPF | 0 Kommentare

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SOS Galgos - 2014 Oktober 20

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