DAS “SCHEIN-GESCHÄFT“ DES STIERKAMPFS
STUDIE DEMONTIERT, DASS DER STIERKAMPF ARBEITSPLÄTZE SCHAFFT
Eine Studie des Verbands der Tierärzte AVATMA demontiert das Argument des Stierkampfsektors, dass der Stierkampf Arbeitsplätze schafft.
Während des vergangenen Jahres haben 77 % der Kampfstierzüchter kein einziges Tier für Feste in der Arena verkauft und nur 8,8 % der professionellen Taurinos, die man Chefs der Quadrille“ nennt (toreros -alle die unmittelbar mit einem Stier während des Stierkampfs zu tun haben – ,novilleros – diejenigen die gegen Jungstiere antreten -, rejoneador – Stierkämpfer zu Pferd), arbeiteten bei solchen Festen.
Ein Dossier, das von AVATMA (Verband der Tierärzte zur Abschaffung des Stierkampfs und der Misshandlung von Tieren) zusammengestellt wurde, legt mit konkreten und genauen Zahlen offen, wie unrentabel Stierkämpfe ohne öffentliche Hilfen sind.
Laut öffentlichen Daten, sind in den vergangenen 8 Jahren die Stierspektakel in der Arena von total 3.651 im Jahr 2007 auf 1.868 im Jahr 2014, zurückgegangen. Im Gegensatz dazu hat sich die Anzahl der im Stierkampfsektor registrierten Berufstätigen in der gleichen Zeit von 7397 auf 10194 erhöht. (toreros – alle die unmittelbar mit einem Stier während des Stierkampfs zu tun haben, novilleros – diejenigen die gegen Jungstiere antreten , rejoneadores – Stierkämpfer zu Pferd, banderilleros – Hilfstorero , picadores – Lanzenreiter und Gehilfe des Hauptoreros, toreros cómicos – Toreros die sich als Clowns einem Stier in der Arena stellen und mozos de espadas – persönlicher Diener des matadors-Hauptorero, er kümmert sich um die Kleidung und das Folterwerkzeug) All diese Personen müssten rein theoretisch von der Stierkampfaktivität leben, aber die gegenüberstellenden Vergleiche in dem Gutachten von AVATMA kommen zu dem Ergebnis, dass dies mathematisch unmöglich ist.
Die detaillierte Analyse dieser überraschenden Daten zeigt, dass von den 810 matadores de toros (Haupttorero, nur er darf den Stier töten) 623 an keinem Stierfest teilnahmen, d.h. es arbeiteten nur 187 (23,08 %).
Von den 3.018 novilleros (tritt gegen Jungstiere an), arbeiteten nur 123 (4,1%), während die restlichen 2.984 in keiner der novilladas (Stierkampf mit Jungstieren) mit oder ohne picadores (Lanzenreiter und Gehilfe des Hauptoreros) eingesetzt wurden, die 2014 stattfanden.
Schlussendlich nahmen in demselben Jahr nur 59 der 397 eingetragenen rejoneadores (Stierkämpfer zu Pferd) (14,1%) an einem der “festejos de rejones“ (Stierkampf zu Pferd), die in unserem Land stattfanden, teil.
Zählt man die toreros, novilleros y rejoneadores zusammen, erhält man eine Gesamtzahl von 4.225 gewerblichen Stierkämpfern, von denen nur 396 an einem Fest teilnahmen (corridas de toros, novilladas, rejones, festivales, festejos mixtos und festejos mixtos con rejones), d.h. *es arbeiteten nur 8,8 % während des vergangenen Jahres.*
Die Ergebnisse dieser Studie sind schwer nachvollziehbar, wenn, wie der Stierkampfsektor selbst behauptet, sie keine öffentlichen Hilfen erhalten.
Es hat sich jedoch herausgestellt, dass diese “Berufsstierkämpfer” bei den Beiträgen der Sozialversicherung, Beitragsvergütungen zwischen 7 und 10 % erhalten: dieToreros, sobald sie die Gehälter für ihre Angestellten zahlen müssen und, im selben Umfang die Unternehmer, sobald diese die Stierkämpfer auszahlen, die sie unter Vertrag haben.
“Mithilfe von dieser Studie, die mit offiziellen Daten des Ministeriums für Kultur und Quellen aus der Stierkampfbranche realisiert wurde, können wir klar bestätigen, dass der Stierkampf mit Ausnahme einiger weniger Berufsstierkämpfer und einiger weniger Kampfstierzuchten keine tatsächlichen Arbeitsplätze schafft. Stattdessen ist diese Tätigkeit fiktiv und unhaltbar ohne die zahlreichen Subventionen, die direkt oder indirekt durch den Staat, regionale Regierungen, Abordnungen und Gemeinden bezogen werden, sowie die Gelder, die der Sektor über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union indirekt beziehen”, betont der Tierarzt José Enrique Zaldívar Laguía, Präsident von AVATMA.
Ein anderes widerlegtes Argument dieser vom Stierkampfsektor oft zurückgegriffenen Studie ist, dass der Stierkampf die dehesas Weideflächen als Ökosystem erhalte.
Einerseits und nach kürzlich veröffentlichen Daten der Unión de Criadores del Toro de Lidia / Union der Kampfstierzüchter, beträgt die Bodenfläche der Weidefläche für diese Art von Landwirtschaft 280.000 der 2.700.000 -3.000.000 existierenden Hektar in unserem Land, das bedeutet, höchstens 10,37 % dieser Fläche werden für die Zucht dieser Tiere benutzt. Außerdem verkaufen von den 1.339 in Spanien registrierten Kampfstierzuchten nur 311 (23%) ein Tier für Feste in der Arena und nur 155 verkauften mehr als 10 Tiere.
Da 77 % der Kampfstierzuchten im Jahr 2014 kein einziges Tier für Stierkämpfe in der Arena verkauften, ist es offensichtlich, dass die Zucht dieser Tiere keine Grundlage für die Nachhaltigkeit sein kann. Diese muss in anderen Arten landwirtschaftlicher Tätigkeit und Zuchten und den zuvor genannten Subventionen liegen.
Tatsächlich benutzen viele Kampfstierzuchten ihre Betriebe für die Zucht anderer Haustierarten und als Jagdgebiete.
“Mit diesem Bericht ist deutlich die Lüge eines Sektors bewiesen, der immer die falschen Argumente des Arbeitsplatzerhalts und der Instandhaltung der Weiden als Schwerpunkte für den Fortbestand der öffentlichen Hilfen und die Aufrechterhaltung dieser gewalttätigen Tätigkeit anwendet. Dies, zusätzlich die zu den schon von Seiten des Verbands der Tierärzte AVATMA veröffentlichten Studien über das wirkliche Leiden des Stiers, demontieren alle und jede einzelne der angeführten Entschuldigungen, um dieses grausame Geschäft zu legitimieren“ erklärt Sergio García, der Leiter für Institutionelle Beziehungen der Plattform La Tortura No Es Cultura.
“Der Stierkampf wird weitestgehend von der spanischen Gesellschaft abgelehnt, und vor allem seine Aufrechterhaltung mit öffentlichen Mitteln. Wir hoffen, dass die zuständigen Verwaltungen mit Hilfe dieser auf offiziellen Daten basierten Studie, den Schritt gehen, die Grausamkeit und die Folter der Tiere nicht mehr zu subventionieren”, folgert Zaldívar.