Toro de la Vega 1015 – Der Countdown läuft: Demonstration in Madrid – Mobilmachung Tordesillas
Am kommenden Samstag findet in Madrid zum wiederholten Mal die unter dem Motto „Rompe una lanza por el Tor de la Vega“ (Zerbreche eine Lanze für den Toro de la Vega) stehende Demonstration gegen Spaniens blutigstes Stierspektakal, statt. An der Kundgebung im vergangenen Jahr nahmen 45 000 Menschen teil.
Heute hat die Präsidentin der spanischen Tierschutzpartei PACMA, welche auch die Kampagne „Rompe una lanza por el Toro de la Vega“ ins Leben gerufen hat, 120 000 Unterschriften der Spanische Sozialistische Arbeiterpartei PSOE übergeben, mit der Forderung, sich für die Abschaffung des Turniers aus dem Mittelalter einzusetzen. Die PSOE hat schon heute reagiert, der öffentliche Druck ist sehr groß, sicher auch, weil dieses Spektakel schon weit über die Grenzen Spaniens hinaus für Entrüstung sorgt. Die PSOE hat heute beschlossen, in der kommenden Legislaturperiode ein Tierschutzgesetz zu verabschieden, um zu versuchen, dass Feste wie der Toro de la Vega in Tordesillas, nicht mehr stattfinden können. Man kann nur hoffen, dass dies keine leeren Versprechungen sind, um die erhitzten Gemüter zu beruhigen. Dem diesjährigen zum Lanzentod verurteilten Stier nützt dies nichts mehr.
Der Countdown läuft, nur noch wenige Tage und Rompe-Suelas wird am 15.09.2015 von einer Horde blutrünstiger, mit Lanzen bewaffneter Traditionalisten, zu Fuß und zu Pferd durchs Dorf über die Flussaue gehetzt, um dann auf grausamste Art und Weise getötet zu werden.
Erwartet werden hunderte von Aktivisten von nah und fern, die alle verzweifelt versuchen werden, das Turnier zu stören und den Stier zu retten. Der Bürgermeister von Tordesillas hat die Tierschützer gewarnt, sie sollen es sich zweimal überlegen, ob sie wirklich kommen wollen. Es gibt keinen Zweifel daran, dass das Unterfangen gefährlich ist, in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Übergriffe auf die Aktivisten und selbst TV-Reporter blieben vor den Attacken der Fanatiker nicht verschont. Zu rechen ist mit einem starken Polizeiaufgebot, auch die Guardia Civil wird vor Ort sein und diesmal sogar mit einen mit Hochleistungskameras ausgestatteten Hubschrauber über den Ort der Schande kreisen. Boykotteure sollen gefilmt werden um diese anschließend zu identifizieren und zur Rechenschaft stellen zu können.