Protestmarsch gegen die Misshandlung von Windhunden
Anlässlich des Welt-Galgo-Tages am 1. Februar versammelten sich am vergangenen Samstag geschätzte 400 Menschen und 600 Hunde – überwiegend spanische Galgos, aber auch Greyhounds, Podencos, andere Jagdhunderassen und kleine und große Hunde mit und ohne Stammbaum in Köln zum 3. Galgo-Marsch, um auf die dunkle Seite Spaniens, das Leid der spanischen Windhunde, aufmerksam zu machen.
Die traditionelle Jagdsaison mit Galgos geht von Oktober bis Ende Januar. Schätzungen gehen davon aus, dass jährlich 50 000 spanische Windhunde von ihren Besitzern in Stich gelassen werden. Bestenfalls landen sie im Tierheim, oder aber in einer der zahlreichen Tötungsstationen, werden ausgesetzt oder aber sie werden zu Tode gequält. Schon jetzt sind die Tierheime überfüllt. Bis zum Beginn der neuen Jagdsaison werden, wie jedes Jahr auch nach Monaten noch ausgesetzte streunende Galgos eingefangen.
Treffpunkt war der Platz vorm Bürgerhaus Stollwerk. Auch in diesem Jahr nahm Simone Sombecki, die Moderatorin von „Tiere suchen ein Zuhause am Marsch teil. Bevor es los ging, moderierte sie einen Livestream. Der Marsch führte über die Severinstraße und die Hohe Straße bis zum Heumarkt, wo Tierschützer Reden gehalten haben. Viele Passanten blieben interessiert stehen und sprachen Demonstranten auf die Problematik an.
Extra aus Spanien angereist war Maria Theresa Garcia von der spanischen Tierrechtsplattform „No a la caza con galgos y otras razas“ (NAC), die sich gegen die Jagd und gegen die Misshandlung und Tötung von Jagdhunden einsetzt. In Spanien finden am 4. Februar Demonstrationen in 31 Städten statt!
In einer eindrucksvollen Rede erklärt Maria Theresa Garcia, „Wenn der Galgo seine Leistung nicht erbracht hat, er die Ehre seines Besitzers verletzt hat und deshalb der Galguero den Galgo möglichst qualvoll bestraft, um seine Ehre unter den anderen Jägern wiederherzustellen“. Eine Art dieser traditionellen Tierquälerei wird „tocar piano“, Klavierspielen, genannt. Der Hund wird so an einen Baum auf gehangen, dass seine Pfoten gerade noch den Boden berühren. Ähnlich einem Klavierspieler, schlagen die Pfoten des um sein Leben ringenden Hundes auf den Boden.