Tränen über Tordesillas
Vor Wochen heckten unsere Freunde Julio Ortega Fraile und Ángel Padilla, der Poet der Tiere einen intelligenten Plan gegen den Toro de la Vega aus. Die, die Tordesillas zu einem Schandfleck Spaniens machten, sollten vor Scham im Boden versinken angesichts dessen, was ihnen entgegen geschleudert werden sollte. Nichts würde so sein wie es vorher einmal war.
Sie suchten nach Verbündeten und fanden sie auch in der Person von Carlos Rodríguez und seinem Team, das sich in der Welt der Medien bewegt und somit Zugang zu den Großen der Großen hat.
Flugs wurde ein Manifest ausgearbeitet, jeder, der dieses unterschrieb tat damit u.a. folgendes kund: Dass er auf das Heftigste die Erniedrigung und Folter eines Lebenwesens und die Bezeichnung von Blutvergießen als Kunst, verabscheut.
Gemeinsam wurde ein Logotyp entworfen und Persönlichkeiten gebeten, vor laufender Kamera ihre Meinung zum Toro de la Vega kund zu tun. Dieser Text, zusammen mit dem Video, wurde auf der Seite von „mascoteros.com“, einer Tierschutzwebseite unter der Leitung von Carlos Rodríguez zusammen mit dem Radiosender onda cero veröffentlicht.
Más de 400 firmas contra el Toro de la Vega
In Rekordzeit fanden sich mehr als 400 Persönlichkeiten aus der Welt der Kunst, der Kultur, der Geschäftswelt, der Lehrstühle, der Tiermedizin und des Tierschutzes zu einer Bewegung ein, die die Begehung dieses Stierfests aufs Schärfste ablehnt und sein unverzügliches Verbot fordert. U.a. die bekannte Charakterschauspielerin Pilar Bardem Mutter von Javier Bardem, Oskarpreisträger, sowie Maribel Verdú sind als Vorbilder in die Presche gesprungen und haben dieses entsetzliche Stierfest aufs Heftigste angegriffen.
Die Initiatoren dieser Aktion, Julio Ortega und Ángel Padilla konnten es selbst kaum glauben, als sie sahen, wie ihr Manifest immer höhere Wellen schlug. Es ist gewiss nicht leicht, so viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf einen Nenner zu bringen, doch diesen beiden Tierschutzaktivisten ist es gelungen. Sicher ist die Bürgermeisterin von Tordesillas Mª del Milagro Zarzuelo Capellán zu Stein erstart, als sie von dieser symbolischen Ohrfeige erfuhr. Zumindest wird ihr das Manifest gehörig auf den Magen geschlagen haben.
Hierbei sei es noch erwähnt, dass es sich bei den fanatischen Anhängern des Toro de la Vega nicht durchweg um Tordesillaner handelt. Dieser Ort hat knapp über 8.000 Einwohner, doch zu diesem entsetzlichen Stierfest platzt der geschichtsträchtige Ort mit 30.000 Besuchern förmlich aus den Nähten. Wie ein Tordesillaner einmal äußerte: „Die Wilden, die hinter dem Stier her rennen, kommen aus den umliegenden Ortschaften.“ Auch erwähnenswert wäre noch, dass sich alljährlich zum Toro de la Vega vier Münchner einfinden und das schon seit Jahrzehnten. Beschämend.
Hocherfreut waren die beiden Tierschutzaktivisten Julio und Ángel, als sie heute ihr Manifest in der Zeitung 20.minutos.es veröffentlicht sahen. Das war mehr als sie erhofft hatten. Die letzte Nachricht, die hereinkam, war die, dass heute, dem 13.09.2010, das Manifest in den Abendnachrichten von Tele 5 gesendet werden würde.
Unsere beiden Freunde haben zusammen mit all ihren sicht- und unsichtbaren Helfern eine Lokomotive in Gang gesetzt, die nun nicht mehr zu stoppen ist und wir alle hoffen, dass wir im nächsten Jahr verkünden können, dass der Toro de la Vega entgültig der Vergangenheit angehören wird.
Caroline Waggershauser
Allgemein, CPA Bürger für Tiere, STIERKAMPF, TORO DE LA VEGA | 3 Kommentare