Die mediale Aufmerksamkeit ist groß, seit es in der Nacht von Freitag den 17. auf Samstag den 18. Februar 2017 zu einem großangelegten Einsatz der Nationalpolizei auf einer abgelegenen Finca in der Gegend von Hoya la Vieja nahe Güímar (Teneriffa) kommt. Als die ersten Nachrichten an die Öffentlichkeit kommen, ahnt noch niemand, wie groß das ganze Ausmaß ist.
Der für die Beteiligten überraschte Einsatz galt Hundekämpfen. Selbstverständlich sind diese illegal, offensichtlich aber sehr beliebt und lukrativ. Während die einen Beteiligten damit beschäftigt waren Rippen zu braten und Kartoffeln zu kochen, standen die anderen um einen ca. 10 Quadratmeter großen quadratischen Kampfring und schlossen Wetten ab, während Pitbulls und Bardinos um Leben und Tod kämpften. Die Polizei überprüfte die Anwesenden, einige versuchten zu fliehen, ein Fluchtauto stürzte filmreif in einen Graben, an die 20 Personen wurden erst einmal verhaftete, Tierärzte kümmern sich um die Hunde, von denen einige verletzt sind. Gefunden wurden Arzneimittel, die verhindern sollen, dass die verletzten Hunde stark bluten, damit sie möglichst lange kämpfen können.
Video des Einsatzes der spanischen Policía Nacional auf der Hundekampf-Finca in Güímar (Teneriffa):
Fotogalerie: laopinion.es
Am Sonntag bietet sich der Policía Local von Arona, der Guardia Civil und Tierschützern verschiedener Vereine ein Bild des Grauens auf der Finca eines illegalen Hundezüchters in Arona. Kettenhunde, Hühner, Fasane, Tauben und Enten, mehrere Dutzend toter Hunde im unterschiedlichsten Verwesungszustand auf dem Grundstück verteilt und in einer Grube, von der ein bestialischer Gestank ausgeht. Die Hunde wurden unter den Tierschützern aufgeteilt, ich gehe davon aus, dass auch für das Geflügel inzwischen ein Platz gefunden wurde. Hier wurden Hunde und Hähne für Kämpfe gezüchtet.
Video von Markus Baier, der mit zahlreichen Tierschutzorganisationen kooperiert und Missstände dokumentiert:
19 febrero 2017 sin limites la chusma from Markus Baier on Vimeo.
Dies ist jedoch nicht der einzige illegale Kampfhundezüchter der auffliegt, noch am Sonntag erreicht Tierschützer die Nachricht über die Entdeckung einer weiteren illegalen Kampfhundezucht. Dort wurden mehr als 20 Hunde sogenannter gefährlicher Rassen gefunden, unter ihnen Welpen. Hier wurden offensichtlich Hunde kleiner Rassen zu Trainingszwecken missbraucht. Offensichtlich dienten sie ebenfalls als Futter. Insgesamt konnten an dem ereignisreichen Wochenende bei den verschiedenen Polizeieinsätzen 230 Hunde gerettet werden. Bei dem Einsatz in einem Haus auf einer Finca fand man ein Dutzend Hunde, von denen einige aufgrund ihrer Aggressivität eingeschläfert werden mussten.
Der erfolgreiche Schlag gegen die Hundekampf-Mafia auf Teneriffa ist nur die Spitze des Eisbergs!
30 Personen wurden festgenommen, unter ihnen eine Person die auf der schwedischen Fandungsliste steht, ein Tierarzt und auch ein Polizeibeamter aus Güímar. 10 Personen wurden inhaftiert, vier von ihnen inzwischen gegen Zahlung einer Kaution entlassen.
Wie die spanische Tageszeitung Diario de Avisos verlauten lässt, schlussfolgert das ermittelnde Dezernat für Spezial- und Gewaltdelikte (Unidad Contra la Delincuencia Especializada y Violenta – Ucdev) des Hauptkommissariats der Kriminalpolizei, dass es sich bei dem illegalen Netzwerk für Hundekämpfe um ein spanisches Netzwerk handelt, dessen Pate in Torrejon de Ardoz (Madrid) residiert und die besten Kampfhunde durch die halbe Welt schickte, u.a. nach Saudi Arabien, Thailand und Italien.
Die Taten, für die sich die mutmaßlichen Mitglieder der kriminellen Vereinigung verantworten müssen, sind Tierquälerei, illegaler Handel mit Arzneimitteln, illegaler Waffenbesitz, illegales Glücksspiel, Drogenhandel – auf der Finca des Paten wurden vermutlich 300 Marihuana Pflanzen entdeckt – und Geldwäsche. Die kriminelle Vereinigung war gut organisiert, der Pate, von seinen Gefolgsleuten „Professer“ genannt, der „Lehrer“, zuständig für internationale Kontakte, die Ligas, lokal, regional und international.
Verschiedene kooperierende Tierschutzgruppen haben Jahre damit verbracht, die Behörden auf Hundekämpfe und illegales Glücksspiel aufmerksam zu machen und sind immer am Mangel vom politischen und sogar polizeilichem Interesse gescheitert. Die Operation die endlich alles ans Licht gebracht hat, wurde vom spanischen Festland aus organisiert.
Reich bebilderter Artikel in der Daily Mail: Saved from a brutal death in the fighting pits
Verachtenswerter Missbrauch von Tieren auf den Kanarischen Inseln

DIE FLECKEN DER BANANEN SIND SCHON ROT – KANARISCHE INSELN – GRAUSAMKEIT – STOPP TIERQUÄLEREI
Aufgrund der nicht tragbaren Zustände haben verschiedenen Tierschutzgruppen eine Kampagne gegen die Misshandlung von Tieren auf den Kanarischen Inseln ins Leben gerufen. Erst vor einigen Wochen entdeckten deutsche Touristen vollkommen abgemagerte Podencos, ohne Wasser und Futter, die unter erbärmlichen Bedingungen an Ketten gehalten wurden und erstatteten Anzeige. Sonne Strand und Meer, dies verbinden die Urlauber mit Teneriffa, doch was sich abseits der Touristenhochburgen abspielt bleibt den meisten Besuchern verborgen.